Der August war nicht mein Monat. Es gab immer neue Probleme, berufliche und private, immer neue Fragen mussten geklärt und gelöst werden, kaum war eine Sache erledigt, prasselten gleich drei neue herein, die bearbeitet werden wollten. Marathonarbeitstage reihten sich aneinander und waren diese mal vorbei, kam gleich wieder die Familie mit ihren Problemchen und Wehwehchen. Es war ein einziges Hin- und Hergerenne, eine Zerreussprobe. Keine Pause in Sicht, über Wochen hinweg.
Aber plötzlich, irgendwann gab es einen Punkt, an dem ich ganz ruhig wurde. Ich kann mich noch nicht einmal mehr daran erinnern, was der Auslöser war, ich weiß es ganz einfach nicht mehr. Aber ich weiß, dass es an einem ganz bestimmten Tag einen Punkt gab, an dem ich plötzlich ganz entspannt war. Ab diesem Punkt tat ich einfach nur noch was getan werden musste, ohne zu denken, ohne zu fragen. Es war wie das Auge des Sturmes, es war plötzlich ganz ruhig. Im Auge des Sturmes ist es immer windstill, sonnig und ruhig. Keine Fragen mehr warum, wie, wer und weshalb. Keine Gedanken mehr, wie schaffe ich das alles. Ich war ganz ruhig und machte einfach, was getan werden musste, ganz pragmatisch. Und es war gut, es war okay. Es war kein Resignieren, keine Verzweiflung, es war nicht wie ein Autopilot oder ein bloßes Funktionieren, es war eher so als würde man allen unnötigen Ballast abwerfen und sich nur noch auf das Wesentliche konzentrieren. Total ruhig, einen Schritt nach dem anderen gehend, wartend auf die Ruhe nach dem Sturm.