Jahresrückblick 2013: 2013 in Zahlen

Jetzt! Endlich! Jahresrückblickssaison, nun auch im Ansku-Blog!

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Ich gebe eine 7. Das Jahr war über weite Strecken ziemlich zäh, anstrengend und auf der Stelle tretend. Ich schrieb schon mal vom Aufräumen, das war wichtig und richtig, aber eben auch mühsam. Aber es gab auch einige großartige Highlights wie die Thailand-Reise und als krönenden Abschluss DEN Traumjob. 2014 kann kommen!

2. Zugenommen oder abgenommen?
Ich zitiere 2012: Zugenommen. Sie wissen ja, ich halte nichts von Vorsätzen….

3. Haare länger oder kürzer?
Kürzer. Gefällt mir deutlich besser.

4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Sehr viel weitsichtiger. Mit vielen aufgeräumten Altlasten und ein Stückchen weiser.

5. Mehr Kohle oder weniger?
(Ich zitiere 2012:) In der zweiten Jahreshälfte das ganze Jahr deutlich weniger.

6. Besseren Job oder schlechteren?
Am Anfang des Jahres Traumjob, dann Job-Desaster, dafür jetzt wieder Traumjob. Ich finde, so etwas nennt sich ausgleichende Gerechtigkeit.

7. Mehr ausgegeben oder weniger?
Ungefähr gleich viel.

8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Selbstbewusstsein.

9. Mehr bewegt oder weniger?
In der ersten Jahreshälfte sehr viel mehr, ich habe mich sogar in ein Fitnessstudio getraut! In der zweiten Jahreshälfte dann leider krankheits- und stressbedingt sehr viel weniger.

10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Halsschmerzen von Juni bis Dezember und eine Grippe ausgerechnet in der letzten Praktikumswoche. Außerdem jede Menge Zipperlein als Rache dafür, dass ich vorher nicht an den körperlichen Verfall der Generation Ü30 geglaubt habe…

11. Davon war für Dich die Schlimmste?
Halsschmerzen (mal wieder…)

12. Der hirnrissigste Plan?
Der hirnrissigste Plan 2013 wurde im Sommer geboren und heute, am 30. Dezember 2013, noch in die Tat umgesetzt. Mit Freunden 9 Stunden lang sämtliche U-Bahn-Strecken Münchens abzufahren – hin und zurück, versteht sich, ja? Aber lustig war’s!! 😉

Der zweithirnrissigste Plan war wohl, zwei Wochen vor Abflug einen Flug nach Thailand zu buchen, aber auch dieser Plan war ein guter, denn ich bekam einen Direktflug zum gleichen Preis wie ein Flug mit Umsteigen. Ha!

13. Die gefährlichste Unternehmung?
Keine gefährliche Unternehmung, eventuell könnte man den Rückweg durch die Dunkelheit über die Felsenküste mit unadäquatem Schuhwerk auf Ko Samet als gefährlich bezeichnen. Muss man aber nicht.

Ich werde wohl alt. 😉

14. Die teuerste Anschaffung?
Ein Flug nach Thailand.

15. Das leckerste Essen?
Die vietnamesische Nudelsuppe, die meine Chefin zu meinem Abschied gekocht hat.

16. Das beeindruckendste Buch?
Wie immer viel zu viele, um sie alle hier aufzuzählen.

17. Der ergreifendste Film?
Da hat sich im Gegensatz zu 2012 nicht viel geändert, Greys und Breaking Bad. 😉 Allerdings war ich tatsächlich dieses Jahr zwei Mal im Kino, „Fack ju Göthe“ war zwar nicht im engeren Sinne ergreifend, aber irgendwie doch schon. Und ein paar Tricks für meine Arbeit im neuen Jahr konnte ich mir auch gleich abschauen. 😉

18. Die beste CD?
Emeli Sandé – Our version of events

19. Das schönste Konzert?
Leider keines.

20. Die meiste Zeit verbracht mit?
Mir. Tat aber auch mal sehr gut. Meiner Familie und Freunden

21. Die schönste Zeit verbracht mit?
Meiner Familie und Freunden

22. Zum ersten Mal getan?
Eine Fernreise unternommen, einen Langstreckenflug überlebt, alleine in Bangkok gewesen.

23. Nach langer Zeit wieder getan?
Operiert worden und im Chor gesungen.

24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Das Deja-Vu mit Don Jefe, aber andererseits auch wiederum nicht.

25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Das ich die richtige für den Job bin.

26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Für eine Freundin ein Stück aus der Carmina Burana umgedichtet.

27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Die Reise nach Thailand, die Beachparty und der Traumjob

28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Wir möchten Sie gerne einstellen.

29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
weiß ich nicht

30. Dein Wort des Jahres?
Das hat sich erst auf den letzten Metern herauskristallisiert. Nachdem ich schon im Herbst überlegt hatte, welches Wort Chancen hat, zum Wort des Jahres zu avancieren, kam es jetzt ganz plötzlich, einfach und klar kurz vor Weihnachten einfach so um die Ecke: Es ist „Kollegin“.
Als ich die liebste Praktikums-Kollegin anrief, um ihr die frohe Botschaft vom Traumjob mitzuteilen, da sagte sie sofort: Wow, super, Kollegin! Und das stimmt, wir sind nämlich beim selben Arbeitgeber, nur in verschiedenen Bereichen.

31. Dein Unwort des Jahres?
Hier zum Wort des Jahre gewählt, für mich Unwort des Jahres sowohl in der Sache als auch die Abkürzung: GroKo

32. Dein Lieblingsblog des Jahres?
So viele geliebte Blogs haben Bloggersdorf verlassen. Das ist jammerschade. Stellvertretend für viele liebgewonnene Blogs seien hier Nord & Süd und Gminaggmangg erwähnt, die eisern und standhaft Bloggersdorf treu bleiben!

33. Zum Vergleich: Verlinke Dein Stöckchem vom vorigen Jahr!

2012; 2011, 2010; 2009, als ich mich weigerte, das Stöckchen auszufüllen; 2008; 2007;

Hilfe für Aschenputtel!

Als ich mich am Donnerstag mit zwei lieben Komilitoninen traf, um die allerletzte, diesmal mündliche, Prüfung für dieses Semester vorzubereiten, da der Dozent bitteschön nicht nur 45 Minuten lang trockene Theorie hören möchte, sondern dabei auch Transferleistungen, Bezüge zu aktuellen sozialpolitischen Themen, Vergleiche, Fallbeispiele – ach, sagen wir es doch einfach und direkt: Entertainment – präsentiert bekommen möchte, eröffneten mir die beiden, dass sie bereits einen Plan hätten. Drei Stunden, ein Märchen und einige Playmobilfiguren später war das Konzept fertig und so werden wir nun morgen unsere Theorie (anhand eines ganz kleinen Auszugs aus) einer familientherapeutischen Sitzung mit Aschenputtel und ihrer Familie präsentieren. Die Komilitonin bringt Playmobilfiguren mit und ich breche jetzt schon alleine bei dem Gedanken daran ab vor Lachen. Aber hey, Konfliktpotential, Konkurrenz, Unterdrückung, Ausgrenzung und Diskriminierung gibt es in Märchen ja grundsätzlich genug, und mit Aschenputtel, der bösen Stiefmutter, dem ständig abwesenden Vater, den Stiefschwestern und last but not least dem Herrn Prinz haben wir auch eine recht interessante Rollenkonstellation. So betrachtet finde ich es richtig gut, dass wir hier endlich mal etwas tun können, um diese prekären Familienverhältnisse aufzubrechen und das arme Aschenputtel nicht noch weitere 100 Jahre lang mit all seinem Leid in den Märchenbüchern vor sich hinschmoren zu lassen. Ha! 😉

Bei den lösungsorientierten Ansätzen in der Sozialarbeit wird weniger über das Problem, als vielmehr über die Lösung geredet. Das geht in der Theorie teilweise sogar so weit, dass das Wort „Problem“ gar nicht in den Mund genommen wird, weil hier ein sehr sehr positives Menschenbild vertreten wird, in dem der Mensch grundsätzlich fähig ist, seine „Probleme“ anhand der Ressourcen, die er von Natur aus mitbringt, selber zu lösen.

  1. Probleme sind Herausforderungen, die jeder Mensch auf seine ganz persönliche Art zu bewältigen sucht.
  2. Alle Menschen haben Ressourcen, um ihr Leben zu gestalten. In eigener Sache ist der Einzelne kundig und kompetent. Der Klient ist der Experte für das eigene Leben.

Das finde ich grundsätzlich in meiner grenzenlosen Naivität ersteinmal eine ganz tolle Haltung, ob es sich in der Realität bewährt, werde ich wohl erst ein paar Jahren erfahren. 😉

Die erste Schwierigkeit morgen wird also, das Wort „Problem“ nicht in den Mund zu nehmen, die zweite und viel größere – wer mich kennt – wird, nicht nach zwei Minuten vor Kichern unterm Tisch zu liegen. Das kann ja heiter werden…

Von Demut und Dankbarkeit

Die Jahresrückblick-Saison ist bereits in vollem Gange, deshalb auch von mir ein paar kleine Gedanken dazu.

Dieses 2011 war in erster Linie eines: Anstrengend. Es gab so viele Projekte, soviele Baustellen, eine endlose Liste von Dingen, die „noch zu erledigen“ sind. Es gab kaum Pausen zum Durchschnaufen und teilweise waren sogar Wochenenden und Ferien arbeitsreich, wenn auch – das muss ich natürlich zugeben! – voll von schöner Arbeit, aber trotzdem käftezehrend. Zeitweise hat es mich an die Grenzen meiner Kräfte gebracht. Dafür finde ich es umso erstaunlicher, dass ich dennoch auf ein im Grunde genommen ziemlich gelungenes Jahr zurückblicken kann. Eigentlich habe ich, wenn ich zurückdenke, absolut gar keinen Grund mich zu beschweren, vieles was ich wollte, habe ich erreicht, meine Projekte sind rundherum ziemlich gut gelungen, alles ist wunderbar gediehen und geworden. All die Mühe und die Arbeit haben sich voll ausgezahlt (sogar noch wie ich überaschend am Weihnachtsmorgen entdeckte finanziell).

Für mich war das Jahr also anstrengend, aber für viele Menschen um mich herum war es ein verdammt hartes Jahr. Während viele liebe Menschen sehr zu kämpfen hatten, arg einstecken mussten und herbe Verluste erleiden mussten, bin ich zwar von der vielen Arbeit ausgelaugt und müde, aber sozusagen – natürlich abgesehen von meiner geliebten Oma – von Todesfällen, schweren Krankheiten und anderen Katastrophen weitestgehend verschont geblieben. Das kann in diesem Jahr, wo es auch in der Welt so hoch herging und eine Krise der anderen folgte, wohl beileibe nicht jeder von sich behaupten und deshalb verneige ich mich in Demut und Dankbarkeit, sage leise „Danke 2011“, denke an all die Leute, die das Schicksal teilweise dieses Jahr übel mitgespielt hat. Und damit schließe ich und werde jetzt ganz still.

Danke 2011.

Wort zum Samstag

Während der Rest Deutschlands das Wochenende im kollektiven Hitzeflash verbracht hat, hat Frau Ansku den Freitag und Samstag mit organisationspolitischen – oder so ähnlich – Referaten verbracht. Sehr erheiternd ist dann, wenn die Komilitonen versuchen, den Rest der müden Truppe zum mitmachen zu animieren. Die einen versuchen es mit Gummibärchen für alle, die anderen lieber so:

„Also ich hab jetzt nur Schokolade für den Sieger [des Wettbewerbs, Anm. d. Red.] dabei. Ich weiss dass das in unserem Studium so üblich ist, dass immer alle gleich was kriegen, aber wir haben uns jetzt für diese Lösung entschieden…“

(Es war eine Ritter Sport Nougat, ich mag eh kein Nougat. 😉 )

Die magische Grenze

Memo an mich: Halte Dich niemals und unter keinen Umständen nach 16 Uhr noch im Bürogebäude auf. Sei lieber ein fleissiger Mensch, der Punkt 8 Uhr früh am Schreibtisch sitzt, aber halte Dich nicht nach Ablauf der 8 Stunden, also nach 16 Uhr im Bürogebäude auf.

Es gibt nämlich scheinbar eine magische Grenze um 15.59 Uhr, vor Erreichen derer es ein Leichtes ist, seine Arbeit zu beenden, den Schreibtisch aufzuräumen, PC runterzufahren und das Büro zu verlassen. Bleibst Du jedoch aufgrund guter Vorsätze oder gesteigertem Arbeitsaufkommens länger als 16.01 Uhr, so kann es Dir locker passieren, dass Du vor 18.00 Uhr oder 18.30 Uhr die Bürotüre nicht mehr zu Gesicht bekommst und Glück hast, wenn Du noch schnell wenigstens Deine Arbeitszeiten im System eingeben kannst, bevor Du zur Sbahn sprintest. Es ist inzwischen nämlich wissenschaftlich bewiesen, dass es irgendein Arbeitsloch gibt, das sich nach Überwindung der magischen Zeitgrenze Punkt 16.01 Uhr öffnet und Dich mit „Könntest Du noch…“, „Das muss uuuunbedingt noch…“ oder „Kannst Du nicht gerade noch schnell…?“ überschwemmt. Längst im Gewirr der Büroflure verloren geglaubte Kollegen und Chefs sind ebenfalls wie von Zauberhand plötzlich wieder ansprechbar und somit auch wieder in der Lage Dir in ausreichendem Maße Aufgaben zuzuweisen und urplötzlich fallen ihnen auch wieder unglaublich wichtige Dinge ein, die sie eigentlich schon letzte Woche mit Dir besprechen wollten…

Sei schlau und verlasse das Kampfgelände,  solange Du noch kannst. Und zwar vor 15.59 Uhr!

😉

Frau Ansku verbreitet Angst und Schrecken

Am Sonntag war ich in einer Lernpause spazieren, um das schöne Wetter auszunutzen. Auf dem Weg zum nahegelegenen Lieblingsfluss kam ich an einem zömlisch schöcken und herrschaftlichen Haus vorbei und spontan fiel mir wieder ein, dass ich dort einmal beinahe gearbeitet hätte.

Irgendwann, so mit 14, 15 Jahren hängte ich in der nahen Bäckerei einen Zettel mit einem Babysitterangebot aus. Bereits wenige Tage später meldete sich eine Frau, die zunächst fragte, ob ich auch Englisch spreche. Es stellte sich dann heraus, dass es eine englischsprachige Familie ist, die auch noch ganz in der Nähe wohnt. Sie wollten mich einigermaßen regelmäßig als Babysitterin haben, das Gehalt war okay, dazu noch die einmalige Chance mein Englisch aufzupimpen und ich solle doch ganz bald einmal vorbeikommen zum Kennenlernen. Ich ging hin und war ersteinmal gehörig beeindruckt von dem Haus. Das Gespräch verlief aber dann doch ganz super, wir waren uns auf Anhieb sympathisch, das Baby, das eigentlich schon ein Kleinkind war, wahnsinnig süss und eigentlich hatte ich den Job schon in der Tasche. Wenn nicht…

…ja wenn nicht die Frau schon beim Verabschieden den Kratzer auf meiner Hand entdeckt hätte. Ob ich eine Katze hätte, fragte sie mich, oder woher denn der Kratzer käme? Naiv und wahrheitsgemäß antwortete ich, nein, keine Katze, sondern kleine süße Ratten. Die Frau war zömlisch erschrocken, aber zunächst begriff ich gar nicht warum, denn meine Ratten waren doch sauber und gesund und ganz wahnsinnig süß. Ausser ihrem Käfig bekamen die sowieso nichts zu sehen – leider im Nachhinein gesehen. (Heute würde ich das nicht mehr machen.) Die Frau fragte mit sehr irritiertem Gesichtsausdruck nach, ob ich denn die Hände gewaschen hätte. Aber ja, natürlich, das tue ich jedes Mal, wenn ich mich mit den Ratten beschäftigt habe, ist ja selbstverständlich. Und ob die Ratten denn gesund seien? Klar, sowas von gesund, regelmäßig beim Tierarzt und auch ganz sauber. Wieviel Zeit die am Tag mit Fellpflege verbringen, da kann ich am wahrsten Sinne des Wortes nicht nur gegen anstinken! 😉

Ganz so habe ich das natürlich nicht gesagt, aber ich habe ihr deutlich gesagt, dass von meinen Ratten keinerlei Gefahr ausgeht und schon gar nicht von mir.

Das Ende vom Lied? Die Mutter erklärt mir, dass ich wohl eine Gefahr für ihr Kind bin, dass sie das nicht möchte, also kein Babysitterjob für mich. Ich weiß aber auch heute nicht mehr, ob ich diesen Job wirklich gewollt hätte. Aber immerhin wieder einmal erfolgreich Angst und Schrecken – und dazu anscheinend noch ein paar Seuchen – verbreitet. 😉

(Frau Tunisianna, Ihr wart schuld, damit das nur mal geklärt ist! 😉 )

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Manchmal ist es 22.48 Uhr und Du merkst, dass auch dieser Tag leider keine 48 Stunden hat und dass aus dem Film, den Du eigentlich gan gemöterlisch heute abend schauen wolltest, auch heute wohl wieder nichts wird, weil Du den Abend mal wieder mit „Nur scnell noch das hier organisieren.“ „Nur hier mal eben…“ „Nur kurz Mails beantworten.“ „Nur schnell noch…“ verbracht hast.

Genauso eigentlich wie gestern. Und vorgestern. Und vorvorgestern. Und letzte Woche. Und das ganze Jahr. Und überhaupt.

ABC

Ich hole – nach ungefähr zwei Wochen – beim coolen Orthopäden meine Einlagen ab, ich habe nämlich Plattfüße.

Die Sprechstundenhilfe will also meine Einlagen aus einer Schublade heraussuchen, findet sie aber unter A wie Ansku nicht. Kommt so’n junges Ding, Praktikantin oder Azubine oder ähnlich dazu.

Sprechstundenhilfe: Die Schublade können Sie am besten nochmal neu einsortieren. Hier findet man nichts, da ist ja V hinter W und X hinter Z.

Azubine, verschüchtert: Höh?

Sprechstundenhilfe: Die Schublade muss geordnet sein, sonst findet man nichts.

Azubine: Ja, wie soll ich die denn sortieren…?

Sprachstundenhilfe: A-B-C-D-E-F-G-H-I-J-K-L….

Juwelen

Das Sommerloch ist ja immer gut für so ein bisschen Blödsinn und Scheisselkram. Wenn der Frau Ansku keine vernünftige Beschäftigung einfällt – was nicht heissen muss, dass es keine vernünftige Beschäftigung gäbe – dann sitzt sie vorm PC. Viel zu lange und viel zu oft. Und so kam es auch dieses Jahr wieder pünktlich zum Sommerloch dazu, dass die Frau Ansku anfing, dieses eine Mädchenspiel im Internet mit den vielen bunten Juwelen zu spielen. Sie wissen sicher welches Spiel ich meine. Und jetzt kann die Frau Ansku nicht mehr aufhören, dieses Spiel zu spielen, was sehr tragisch ist und sicherlich irgendwann mein soziales Leben zum Erliegen bringen wird und später dann mit totaler Isolation, Abbruch der Nahrungsaufnahme und kompletter Verwahrlosung enden wird. Das war letztes Jahr auch schon so, aber bisweilen ist der Mensch ja beratungsresistent. Man könnte ja auch was sinnvolles in der Zeit tun, so Dinge eben, die man nur während dem Sommerloch tun kann, so zum Beispiel endlich überfällige Emails an alte Freunde schreiben, den allerersten Finnland-Blog endlich als Blogbuch verarbeiten und dann aus dem Netz nehmen, das Ansku’sche Domizil etwas aufpimpen, vor allem den Teppich, der hat’s bitter nötig, nähen lernen, lesen lesen lesen, einen neuen Job suchen und und und… Nicht so die Ansku.

Ich sag mal so, ich wäre echt dankbar, wenn jemand sich hierherbequemen könnte und mir einfach meinen PC wegnehmen würde. Sehr dankbar. Bis ans Lebensende. Ich würde dafür auch ein Eis spendieren.

(Dabei hätte ich ja eigentlich noch eine Website gefunden, auf der man Lemmings online spielen kann. Das gute alte, fast schon verloren geglaubte Lemmings mit den vielen kleinen dummen Lemmingen, die alle treudoof hintereinanderher dackeln! Und Tetris! Ich bin so 90er. 😉 )

Mehr Glück als Verstand

… gehabt und davon nochmal mehr als glimpflich davongekommen. 🙂

Ich hegte mal die Annahme, dass zunehmendes Alter vor Dummheit schützt. Tut es aber bisweilen nicht, aber warum sollte mich das erstaunen? Ich war halt immer schon ein Spätzünder und so mache ich auch Dummheiten, die andere mit 17 begehen, ganz feierlich mit 27.

Ein Gutes hat die Sache: Nochmal passiert mir das sicherlich nicht.

(Kryptisch, ich weiss, aber die Wahrheit ist gar zu peinlich. 😆 )

Entschuldigung, ich…

Was ich ganz und gar nicht abkann: Wenn mir ein Fehler (also zum Beispiel ein blödes kleines Missgeschick oder Unachtsamkeit im Alltag, z.B. ich lasse jemanden unnötig lange warten) und dieser jemand reagiert darauf (zu Recht) verärgert, woraufhin ich meinen Fehler einsehe und mich entschuldige. Ich denke dann, die Sache ist gegessen, aber dann wird NACH und trotz meiner deutlichen Entschuldigung trotzdem noch weitergezetert. Das ist für mich nur Frustablassen, das hat nichts Konstruktives mehr.

Ich weiss nicht warum, aber solche Situationen sind für mich nur ganz schwer auszuhalten. Sie haben irgendetwas in sich, was mich schwerst reizt und ich muss mich manchmal schon zusammenreissen, dass nicht ICH wegen solcher Nichtigkeiten an die Decke gehe.

Ich glaube, es wird zuviel Trara um Nichtigkeiten gemacht. Das ist es wohl.

Forschergeist

Ich stehe am Gepäckband auf dem Flughafen Arlanda und warte auf meinen Koffer. Nebenbei beobachte ich neben mir einen kleinen Jungen, höchstens fünf oder sechs Jahre alt, der einen Kaugummi kaut. Plötzlich spuckt der Junge den Kaugummi auf den Boden. Da liegt der Gummi nun und der Junge beobachtet mehrere Minuten lang fasziniert und ganz in sich versunken den Kaugummi auf dem Flughafenboden. Irgendwann fasst er sich ein Herz und stupst vorsichtig mit dem Fuss sein Forschungsobjekt an. Als sich zunächst nichts tut, tritt er immer fester drauf, bis der Kaugummi unter dem Schuh kleben bleibt plötzlich verschwunden ist.

Gerade noch aus den Augenwinkeln habe ich mitbekommen, wie der Junge zu seiner Mutter rannte und ihr ganz stolz das Ergebnis seiner intensiven Forschungen präsentierte. Da just in diesem Moment das Gepäckband anfing zu rollen, habe ich die Reaktion der Mutter dann nicht mehr mitbekommen, kann sie mir aber gut vorstellen. 😉

Der A.

Der A. ist ein Junge hier aus der Nachbarschaft. Ich lernte ihn kennen, da war ich zarte 16 oder 17 Jahre alt und mit einer derart gnadenlosen Mischung aus Naivität und Offenheit gesegnet, dass es kracht einem das Herz zerreisst. Er sprach mich im Bus auf dem Weg nach Hause an und wir plauderten etwas. Nicht wirklich mein Typ, langes, hageres Gesicht, schlecht geschnittene halblange dunkle Haare und so hängende Augen, dass man glauben mochte, in diesen Augen wäre alles Leid der Welt versammelt. Spätestens bei der Aussage, dass er 18 sei und in die achte Klasse Realschule geht schrillten bei mir etwas die Alarmglocken, ich dachte mir irgendetwas stimmt hier nicht, aber ich war weiterhin freundlich und liess zu, dass er mit mir aus dem Bus ausstieg und mich bis zur Haustür begleitete. Ein komisches Gefühl war da, aber ich war zusätzlich zu meiner Naivität auch sehr schüchtern und so tauschten wir Telefonnummern aus und versprachen, bald mal zu telefonieren.

Doch dazu kam es zunächst nicht. Nur wenige Tage später kam ich nach Hause und wurde bereits an der Haustür von meinen lachenden und grinsenden Eltern mit den Worten empfangen: „Dein Freund war hier.“ Mein Gesicht muss zugegebenermaßen ein Anblick für die Göttern gewesen sein, es rechtfertigte jedoch nicht, dass sie erneut in Gelächter ausbrachen. „Wer? Mein Freund? Wer war hier? Ich habe keinen Freund.“ Nach einigem Nachbohren bekam ich dann heraus, dass wohl der A. ohne Vorankündigung bei unserer Wohnung aufgetaucht sein muss und sich meinen Eltern als mein neuer Freund vorgestellt habe und nach mir gefragt habe. Gottseidank nahmen meine Eltern es als das was es war, ein dummes Missverständnis und irgendwann konnte auch ich selber darüber lachen.

Kurze Zeit später erfuhr ich wiederum von Freunden, dass der A. vermutlich in irgendeiner Art etwas geistig behindert ist. Das erklärte dann so einiges, dennoch wollte ich nicht weiterhin noch etwas mit ihm zu tun haben. Nun ist es so, dass ich von frühester Kindheit an jede Menge Erfahrung und Kontakt mit Behinderten hatte und habe und auch durchaus mit ihnen „umgehen“ kann. Ich finde es unglaublich beachtlich, mit welcher Fröhlichkeit und Leichtigkeit viele Behinderte ihr Leben meistern. Ich kann verstehen, dass der Umgang mit Behinderten für viele Menschen eine Hemmschwelle bedeutet, hatte aber selber das Glück, dass ich als Kind mehrmals und intensiv mit (körperlich und geistig) Behinderten in Berührung gekommen bin und so weitestgehend meine Scheu davor verloren habe. Ich habe mit meinen behinderten Freundinnen gespielt wie mit jeder „normalen“ Freundin auch und bin daher sehr für integrative Schulen, solche Projekte, wo behinderte und nicht behinderte Kinder in eine Klasse gehen. Denn wenn man Kinder früh genug und ohne ein großes Theater daraus zu machen an dieses Thema heranführt, dann ist es das normalste von der Welt. Das ist meine Überzeugung.

Aber beim A. ging das alles nicht. In gewisser Weise tat er uns allen immer Leid, weil er einerseits mir und meinen Freunden immer von seiner großen, unglaublich coolen Clique vorschwärmte und aber andererseits ständig versuchte, mit uns Freundschaft zu schließen. Aber es ging nicht, alleine schon wegen diesem traurigen Dackelblick.

Nun muss ich damals wirklich furchtbar naiv, gutmütig oder einfach nur menschenfreundlich gewesen sein, denn anders kann ich mir das nicht erklären, dass die Sache noch weiterging. Kurze Zeit später rief der A. an und wollte sich mit mir verabreden. Leider – ich war wie gesagt noch nie gut darin, nein zu sagen und Menschen oder deren Hoffnungen zu enttäuschen und bin es heute noch nicht – traute ich mich wiederum nicht, ihm zu sagen, dass er sich nicht mehr melden soll, sondern schob Stress in der Schule vor und sagte ihm, dass ich keine Zeit hätte. Ich würde mich melden, wenn ich wieder Zeit hätte. Daraufhin liess er mich dann auch in Ruhe, ich sah ihn zum Glück so gut wie nie im Bus, und ich hatte meine Ruhe. Bis ein Vierteljahr später wieder das Telefon klingelte und eine fröhliche Stimme am anderen Ende drauflosplapperte, wissen wollte wie es mir geht und wann wir uns mal treffen könnten. Es war die Stimme von A. Wieder vertröstete ich ihn, wieder war Funkstille, wieder klingelte pünktlich ein Vierteljahr später das Telefon. Dieses Spiel spielten wir etwa ein Jahr, bis ich es schließlich endlich übers Herz brachte, ihm zu sagen, dass ich nichts mit ihm zu tun haben wollte. Wenn wir uns zufällig auf der Straße oder im Bus trafen, sprach er  mich zu nächst noch öfters an und versuchte er noch so zu tun, als wären wir gute Freunde, das wurde aber von mir gekonnt und kategorisch ignoriert und so liess er es dann auch irgendwann, mich anzusprechen.

Seit einigen Wochen sehe ich den A. jeden Abend, wenn ich auswar, auf dem Nachhauseweg im Bus. Und jedes Mal steht er da mit seinem traurigen Gesicht und starrt mich ganz lange und durchdringend an. Wenn ich an der Haltestelle auf- und abgehe, weil es so kalt ist, läuft er mir hinterher. Wenn ich mich im Bus hinsetze, setzt er sich in meine Nähe, eine Bank vor oder hinter mir oder auf einen Sitz der gegenüberliegenden Vierergruppe. Und das sicherlich an vier Abenden innerhalb der letzten zwei Wochen, sogar gestern nacht um halb drei. Ich werd langsam paranoid komme mir vor, als hätte ich Verfolgungswahn find das ein bisschen spooky und extremst unangenehm.

Ich mag solche Situationen nicht, ausgesprochen plöd.

Nachtisch mit Hindernissen

Bisher haber ich natürlich auch immer bei den Weihnachtsvorbereitungen mitgeholfen, aber eigentlich war für das Essen immer hauptsächlich meine Mutter verantwortlich. Wir, mein Bruder und ich, haben dann z.B. den Baum geschmückt, letzte vergessene Lebensmittel und Geschenke besorgt oder bei den lieben Großeltern den Tisch eingedeckt, während meine Mutter einen ganzen Tag lang in der Küche stand und brutzelte und briet und herrichtete. Daran hat sich auch in den letzten Jahren, als wir schon erwachsen waren, wenig geändert. Gelegentlich dürfen wir mal Gemüse schnippeln oder hier oder dort etwas halten, etwas rühren, aber dann werden wir auch bald wieder aus der Küche hinausgeschmissen.

Als ich aber neulich Besuch von der wunderbaren Frau Lottea hatte, da waren wir eines Abends mal essen und da habe ich so wunderbare warme Schokoküchlein mit flüssigem Kern und darunter Bananancarpaccio gegessen, dass mir gleich ganz weihnachtlich zumute wurde. Die warmen Kuchen, dazu die frischen Bananen, herrlich. Sowas wollte ich immer schonmal selber machen. So nach und nach entstand dann in mir der Gedanke, dass das irgendwie auch ein tolles Weihnachtsessen wäre und ich überlegte mir, ob wir es vielleicht mal dieses Jahr so machen, dass ich mich für die Zubereitung des Nachtisches verantwortlich erkläre. wenn die Mutter mich denn lässt…

Inzwischen bin ich mir da aber gar nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich machen sollte, denn erstens ist man ja nach einem Weihnachtsessen gar so vollgefuttert, dass wahrscheinlich auch kein noch so kleiner Schokokuchen noch reinpasst und zweitens – das größere Problem – sollten diese warmen Schokoküchlein ja frisch zubereitet bzw. erwärmt werden und zwar bitte so, dass genau der Kern noch leicht flüssig ist. Also Feinarbeit. Nun hat aber mein wunderbarer, äußerst fürsorglicher Herr Vater die Angewohnheit, einem während des Weihnachtsmenüs sobald das Weinglas leer ist, gleich sofort wieder nachzuschenken. Wir könnten ja verdursten. Und ich leichtgläubiges naives Ding hab die dumme Angewohnheit, die Gläser dann auch tatsächlich immer wieder leerzutrinken, weil es ist ja alles so schön und so gemütlich und so lecker und so… 😉

Das heisst, ich kann aus Erfahrung sagen, mir eigentlich auch mit meinen nicht-vorhandenen Mathekenntnissen ausrechnen, dass ich nach einem sicherlich einstündigen Festmahl mit einzweivielen Gläsern gutem Wein davor, dazwischen und danach, schon ein kleines bisschen angeschicksert und ziemlich sicher nicht mehr in der Lage sein werde, Schokoküchlein auf die Sekunde genau aus dem Ofen zu holen und die heißen Küchlein noch auf Bananencarpaccio zu drapieren und dann noch unversehrt von der Küche ins Esszimmer zu befördern. Dürfte ziemlich schwierig werden. *

Ich glaub, ich mach Obstsalat.

* Anmerkung der Verfasserin: Und noch mal extra für alle, die das Augenzwinkern mutwillig oder aus nicht vorhandenem Sinn für Humor überlesen haben und meinen, die Hände überm Kopf  zusammenzuschlagen und wütende Kommentare verfassen zu müssen: Ich lege es nicht drauf an, mich an Weihnachten zu betrinken, ich sage nur, dass es durchaus passieren kann, dass man in einer schönen, festlichen, gemütlichen Runde auch mal das eine oder andere Glas Wein zu sich nimmt und dass es dann sein kann, dass ich nicht mehr in der Lage bin, solch einen feinen Nachtisch zuzubereiten, denn das wäre sehr schade um den Nachtisch.

Mfg, ganz die Ihre

Frau Ansku

Wunschzettel (II)

Kurzes Wunschzettel-Update: Die Entscheidung war nicht wirklich schwer und so war ich diese Woche bereits an meinem freien Mittwoch mit meinem Vater auf Beutesuche.

Nun ist es ja so, dass elektronische Geräte und Unterhaltungsmedien immer noch toller werden und noch mehr Funktionen haben und es noch mehr Apps und Software und noch mehr Schnickeldi zum Herunterladen gibt und es eigentlich schon zum Standard gehört, dass ein Handy ein Radio, eine Kamera, einen MP3-Player, einen TouchScreen miteingebaut hat.  Ich hab nur bei bei diesem ganzen Streben nach noch schöner, noch schneller, noch höher, noch weiter immer wieder das Gefühl, dass die Funktionalität auf der Strecke bleibt. Die Akkulaufzeiten werden immer kürzer, durch die vielen Zusatzfunktionen stürzen selbst Mp3-Player immer häufiger ab und länger als zwei Jahre lebt sowieso kein elektronisches Gerät mehr, zumindest nicht bei mir. (Einzige Ausnahme davon war mein altes Handy, das hatte auch nach zwei Jahren immer noch eine ganze Woche Akkulaufzeit, mein neues, das ich im April bekam, hält von Anfang an gerade mal 4-5 Tage, wenn ich es WENIG benutze…) Der liebste Vater hat sich ebenfalls im Frühjahr ein ziemlich teures neues, internetfähiges Handy gekauft, telefoniert haben wir aber während er in Aachen war, trotzdem mit dem alten oder per Skype, weil das Handy dauernd abstürzte und inzwischen schon zwei mal beim Reparieren war. Ich find das sehr sehr nervig und frage mich immer wieder, warum es so schwer ist, Geräte zu produzieren, die einfach nur funktionieren und deren Akku auch nach einem halben Jahr länger als zwei Tage hält. Ich wäre sogar bereit, dafür auf die eingebaute GoogleSatelitenKameramitintergriertemNaviSystempipapo zu verzichten! Bin ich jetzt altmodisch, konservativ und technikungläubig oder gibt es hier jemanden, dem es genauso geht, der mit diesen ganz Apps und Schnickeldi ebenso wenig anfangen kann??

Wir haben also am Mittwoch zwei Modelle ausgewählt, die preislich genau gleich und angeblich auch von der Soundqualität und Akkulaufzeit in etwa gleich sind. Wenigstens den iPod konnte ich von vorneherein ausschliessen, der hat mit einer Akkulaufzeit von 30 Stunden gerade mal etwas mehr als die Hälfte von Player 2 (50 Stunden). Der eine Mp3-Player („Player 1“) hat ganz normale Tasten, ein nettes Design und schaut eben einfach robust aus, einfach ganz normal. Der andere („Player 2“) hat für die Bedienung statt Tasten ein Touchfeld, auf dem man mit dem Finger herumfahren muss, um die einzelnen Menüpunkte zu erreichen. Touchfeld finde ich persönlich ja höchst problematisch, das kleine Touchfeld beim meinem alten mp3-Player war immer hypersensibel, nur genau dann, wenn man es brauchte, reagierte es auf nichts. Player 2 hätte dafür aber den Vorteil, dass er ein größeres Display hat, für mich blindes Huhn nicht unwesentlich. Im Laden funktionierte das mit dem Touchfeld und mit meinen dicken Fingern auch ziemlich gut, der Verkäufer meinte, dass sich in diesem Bereich natürlich einiges inzwischen weiterentwickelt hätte. Aber ob das auch noch in einem halben Jahr gut funktioniert? Und was, wenn so ein Ding mir mal runterfällt?? Isch weiss es nisch.

So, und welchen nehm ich jetzt?

Woher kommst Du und wohin gehst Du?

Ich komme: Aus der Arbeit

Ich war: Den ganzen Herbst über während alle um mich herum schnieften und schnupften pumperlg’sund und fit.

Ich bin: Jetzt endlich auch mit dabei in der fröhlichen Runde der saisonalen Erkältungsopfer Taschentuchfetischisten und schniefenden Rotaugen.

Ich gehe: Ins Bett 🙂

Für eine aktive Freizeitgestaltung

Auch so ein typisches Berufsanfängerphänomen ist, dass ja zunächst soviel neues auf einen einströmt, dass mit Arbeitsschluss gegen 13 oder 14 Uhr die Arbeit noch nicht getan, im Sinne von abgehakt ist. Besonders gravierend wird das dann, wenn man als Werkstudentin in 19 Stunden eigentlich fast das komplette Aufgabengebiet einer Sekretärin abdeckt, keine Kollegen zur Unterstützung hat und den ganzen Laden alleine schmeißen muss, wenn man damit ein kleines bisschen überfordert ist und wenn der Arbeitsberg auf dem Schreibtisch wie auch das schlechte Gewissen trotz Überstunden von Woche zu Woche größer wird… Ziemlich genau um 13.15 Uhr/ 13.45 Uhr/ 14.15 Uhr/ 15.15 Uhr, je nachdem wie ich rauskomme, wenn ich dann zum S-Bahnhof gejapst bin, gerade noch meine Bahn erwischt habe, fängt nämlich das Kopfkino an. „Ach, ich hätte noch tun können…“ „Ach, ich müsste noch XY anrufen.“ „Hab ich die Unterlagen XYZ ordentlich genug vorbereitet für den Chef?“ „Hab ich daran gedacht, XYZ zu erledigen und dem Chef auf den Tisch zu legen?“ „Ach, ich hätte noch….“ Solche Gedanken scheinen sicherlich dem einen oder anderen bekannt, aber wenn man über Stunden nicht schafft, abzuschalten, dann ist das doch ziemlich nervig und anstrengend.

Gestern nachmittag war es mal wieder richtig schlimm. Ich überlegte lange, ob ich noch etwas länger bleiben sollte und noch dies oder das erledigen sollte, entschied mich aber dann dagegen, weil 1. ich aufgrund von zuwenig Schlaf hundemüde war, 2. trotzdem schon eine Menge erledigt hatte, 3. alle weiteren anstehenden Aufgaben ein hohes Maß an Konzentration und Wachheit erfordert hätten und 4. der Chef nicht da war und ich weiss, dass wenn er Ende der Woche wiederkommt, noch eine Menge Arbeit auf mich zu kommt, Überstunden nicht ausgeschlossen. Außerdem muss ich sowieso morgen nochmal rein. Vielleicht war das die falsche Entscheidung, denn sobald ich in der S-Bahn sass, nahm das schlechte Gewissen überhand und rollte über mich wie ein Güterzug. Alle Versuche, mich davon zu überzeugen, dass erst Montag ist, der Chef erst wieder am Donnerstag da und morgen auch noch ein Tag ist, schlugen fehl, ich fühlte mich hundeelend. Der nächste Versuch, Ablenkung mit Musik und Lesen schlug ebenfalls fehl. Ein Spaziergang von der U-Bahn nach Hause konnte diese Unzufriedenheit, diesen fahlen Nachgeschmack im Gegensatz zu sonst auch nicht lindern, auch nicht ein Tee zu Hause und eine Runde durch das geliebte Bloggersdorf. Schlussendlich legte ich mich ins Bett und schlief eine halbe Stunde, das half dann endlich abzuschalten und Job Job sein zu lassen. Morgen Mittwoch ist auch noch ein Tag.

*seufz* So hab ich mir das mit dem Bürotür zu und Schluss! schönen Feierabend, Wochenende, Urlaub des Arbeitenden nicht vorgestellt, aber ich denke, das ist so ein typisches Anfängerphänomen und gibt sich mit der Zeit.

Derweil hab ich mich jetzt entschlossen, das allnachmittägliche Kopfkino mit aktiver Freizeitgestaltung zu umgehen, anders geht es leider nicht. Alleine zu Hause lässt sich kein Kopfkino anhalten, also werd ich versuchen, mich täglich möglichst häufig, nach Möglichkeit gleich nach der Arbeit mit lieben Freunden zu verabreden, um auf andere Gedanken zu kommen, auch wenn jeden Tag irgendwo Mittagessen oder Kaffeetrinken vermutlich auf Dauer ziemlich teuer wird und mein knappes Gehalt auch in kürzeser Zeit wohl wieder versoffen verfressen wäre. Aber anders geht es nicht. Also, ich bin für alle Schandtaten bereit werd dann mal mein Telefonbuch durchtelefonieren, wer wann Zeit hat.

Nullrunde

Manchmal bekomm ich Panik.

Weil das Jahr bald vorbei ist und weil ich so gut wie gar keinen Schritt weiter bin. Nullrunde. Auf sämtlichen Ebenen. Freunde und Bekannte haben geheiratet, einen neuen Job, eine neue Beziehung, Kinder bekommen. Ich habe jetzt einen Job, aber ich weiss, dass ich diesen Job nicht länger als ein paar Monate lang machen kann und machen möchte. So momentan zum Leben geht es, aber keine Alternative für dauerhaft. Nicht wirklich meine Welt, das dort. Das war’s eigentlich.

Hätte ich mehr tun müssen? Hätte ich mehr tun können?

Ich hab es so satt, selbst die Tatsache, dass dieser Blog zum Jammerblog verkommt.

Jahresrückblicke sind was fürchterliches.