Prost!

Ich musste gerade einmal wieder an meine Liste pannenreicher Silvesterfeiern denken. Dieses Jahr ergab sich beim Silvesterfeiern noch eine zusätzliche Challenge, nämlich die, dass fast alle feierwütigen Freunde, diejenigen mit denen ich normalerweise spontan einmal etwas unternehmen konnte oder auch einmal richtig einen draufmachen konnte, nun im Laufe der letzten beiden Jahr weggezogen sind/ sich vermehrt haben/ die Freundschaft abgebrochen ist. Das erschwert die Planung leider zusätzlich, von daher bin ich einfach froh um mein „Schwesterlein“, die weltbeste aller Freundinnen, die sehr spontan Anfang Dezember als ich ihr mein Problem schilderte sagte: Hach dann feierst Du halt mit uns! Und so kommt es, dass ich heute abend in einer Runde zusammensitzen werde, in der ich zwar den Altersdurchschnitt um mindestens 5 Jahre senken dürfte, aber dafür mit lauter netten Leuten und drei (DREI!) Sorten Fondue. Wir haben uns was vorgenommen… Auch letztes Jahr schon wurde ich ganz lieb von der liebsten Schulfreundin und ihrem Mann aufgenommen und wundervoll bekocht. Solche Freunde braucht man!! 😉

Ich dachte manchmal in den vergangenen Jahren, dass ich mir nicht viel aus Silvester mache, eben weil es so oft schiefgehen kann und schiefgegangen ist. Ich dachte oft, dass ich eigentlich auch gleich ins Bett gehen könnte und den Jahreswechsel verschlafen könnte, weil ich ja sowieso nicht groß feiere oder die ganze Nacht weggehe. Aber in den letzten Wochen habe ich eingesehen, dass das nicht so ist. Dass ich mir eben doch etwas aus Silvester mache. Ich brauche nicht wild die ganze Nacht durchzufeiern, aber ich mag diese zauberhafte Atmosphäre, diese Aufbruchsstimmung dieser Nacht. Und ich möchte die Nacht in einer Runde netter Menschen verbringen, wo und wie das ist ziemlich egal, aber das mit wem ist halt doch wichtig. So wie eigentlich ja immer. 😉

Feiern Sie gut, feiern Sie mit ihren liebsten Menschen und rutschen Sie gut hinüber in ein glorreiches und wunderschönes 2013 voller positiver Überaschungen!

Reloaded: Silvesternacht

Ich bin ja grundsätzlich dagegen, sich selbst zu zitieren, aber als ich gestern ziemlich früh spät nach Hause lief, da kam mir dieser Blogeintrag von vor zwei Jahren in den Sinn und er stimmt immer noch so perfekt und das Gefühl ist immer wieder genau das, diese Vorfreude und Erwartung und der Zauber dieser einen Nacht, an dem die vertraute Stadt so ganz anders, so zauberhaft, verwunschen und geheimnisvoll ist.

Und noch etwas mehr, dieses Gefühl setzt sich am Neujahrstag noch fort. Ich bin leider, ganz gleich wann ich ins Bett gegangen bin, nicht so sehr der Langschläfer und so war ich gestern um Punkt 9:26 nach fünfeinhalb Stunden Schlaf wach. Irgendwann bin ich dann aufgestanden und habe trotz Restalkohol 😉 einen Spaziergang zum Cappucino holen gemacht, und so in dieser unberührten Stille eines verschlafenen Neujahrsmorgens das neue Jahr für mich begrüßt und diesen Neuanfang genossen. Die Luft noch schwer vom Schwefel der vergangenen Nacht und doch ist alles so still, so rein, so unberührt und noch so neu. Ist es nicht die Hoffnung, von der wir alle leben und zehren? Die Hoffnung auf ein neues bessers Jahr, die Hoffnung darauf, Altes und Schwieriges ablegen zu können und die Hoffnung, etwas Neues, Größeres und Wunderbareres anfange zu können? Das, genau das, ist der Neujahrsmorgen.

*****

Und dann denke ich mir, dass es den Ansku-Blog doch schon ganz schön lange gibt, fast fünf Jahre und in diesen Jahren ist so viel Bewegtes und Bewegendes passiert, dass es vielleicht manchmal doch ganz interessant wäre, in den alten Kisten und Kategorien zu stöbern. Deshalb gibt es nun eine neue Kategorie: Reloaded, in der ich nochmal alte Einträge, die mich besonders berührt und fasziniert haben, wiederaufgreifen möchte und vielleicht manchmal noch etwas hinzufügen möchte. Manchmal habe ich etwas Angst, dass irgendwann alles in diesem Blog gesagt ist, dass es nichts mehr zu schreiben gibt, Weihnachten, Ostern, Silvester, zu all diesen Ereignissen habe ich nun schon so oft und so gerne meine Gedanken mit Ihnen geteilt, aber irgendwann ist es doch immer wieder dasselbe und keiner will das mehr hören oder lesen. Aber dann denke ich mir wieder, nein, es geht immer weiter, es wird niemals dasselbe sein und es wird immer etwas zu sagen und zu schreiben geben. Das glaube und hoffe ich zumindest.

Es geht immer weiter, also auf ein fröhliches, gesundes und gutes 2012! Für Sie alle und Ihre Liebsten.

Von Demut und Dankbarkeit

Die Jahresrückblick-Saison ist bereits in vollem Gange, deshalb auch von mir ein paar kleine Gedanken dazu.

Dieses 2011 war in erster Linie eines: Anstrengend. Es gab so viele Projekte, soviele Baustellen, eine endlose Liste von Dingen, die „noch zu erledigen“ sind. Es gab kaum Pausen zum Durchschnaufen und teilweise waren sogar Wochenenden und Ferien arbeitsreich, wenn auch – das muss ich natürlich zugeben! – voll von schöner Arbeit, aber trotzdem käftezehrend. Zeitweise hat es mich an die Grenzen meiner Kräfte gebracht. Dafür finde ich es umso erstaunlicher, dass ich dennoch auf ein im Grunde genommen ziemlich gelungenes Jahr zurückblicken kann. Eigentlich habe ich, wenn ich zurückdenke, absolut gar keinen Grund mich zu beschweren, vieles was ich wollte, habe ich erreicht, meine Projekte sind rundherum ziemlich gut gelungen, alles ist wunderbar gediehen und geworden. All die Mühe und die Arbeit haben sich voll ausgezahlt (sogar noch wie ich überaschend am Weihnachtsmorgen entdeckte finanziell).

Für mich war das Jahr also anstrengend, aber für viele Menschen um mich herum war es ein verdammt hartes Jahr. Während viele liebe Menschen sehr zu kämpfen hatten, arg einstecken mussten und herbe Verluste erleiden mussten, bin ich zwar von der vielen Arbeit ausgelaugt und müde, aber sozusagen – natürlich abgesehen von meiner geliebten Oma – von Todesfällen, schweren Krankheiten und anderen Katastrophen weitestgehend verschont geblieben. Das kann in diesem Jahr, wo es auch in der Welt so hoch herging und eine Krise der anderen folgte, wohl beileibe nicht jeder von sich behaupten und deshalb verneige ich mich in Demut und Dankbarkeit, sage leise „Danke 2011“, denke an all die Leute, die das Schicksal teilweise dieses Jahr übel mitgespielt hat. Und damit schließe ich und werde jetzt ganz still.

Danke 2011.

2010 in Zahlen

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr? Im Vergleich zu dem extrem bescheidenen vorigen Jahr würde ich dem Jahr fast sogar eine glatte 9 geben, besonders die zweite Jahreshälfte war klasse. Absolut gesehen wäre es dann wohl eine 7-8.

2. Zugenommen oder abgenommen? Lustigerweise scheinbar im Herbst abgenommen, zumindest sitzen meine Hosen wieder etwas besser. (Oder die haben sich gedehnt???) Ich schwöre, ich habe garantiert keine Diät gemacht, einzig in der Mensa vergeht mir immer noch jeder Appetit. 😉

3. Haare länger oder kürzer? Etwas kürzer

4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Nach so einigen Erfahrungen letztes und dieses Jahr würde ich doch sagen, um einiges weitsichtiger.

5. Mehr Kohle oder weniger? Eigentlich mehr, nur bis das auf meinem Konto ankommt, dauert es noch etwas wegen Punkt 7.

6. Besseren Job oder schlechteren? Ha, eindeutig besseren! Besserer Chef, besser bezahlt, bessere Arbeit, mehr Kollegen. 😉 Ich mag diese Kombination aus Studium und Job, sehr sogar.

7. Mehr ausgegeben oder weniger? Viel mehr. Mein Konto fängt langsam an, mich zu hassen.

8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was? Ein Sturmkind Weihnachtspaket und jede Menge wertvolle Erkenntnisse.

9. Mehr bewegt oder weniger? Hier bei Bewegtes und Bewegendes deutlich weniger, dafür im Real Life sehr viel mehr und vieles davon in die absolut richtige Richtung.

10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr? Nicht sehr viele, aber dennoch genügend

11. Davon war für Dich die Schlimmste? Die Grippe im November, das ging gar nicht. 40 Grad Fieber, ein Kreislaufzusammenbruch und Gliederschmerzen sind auch so Erfahrungen, die nicht unbedingt hätte sein müssen.

12. Der hirnrissigste Plan? Die Nähmaschine – seitdem gebe ich mehr Geld für Stöffchen, Bänder und Borten aus als ich habe. 😉 Außerdem der Plan, mir ein komplettes Studium selber zu finanzieren, ob das klappt kann ich erst nächstes Jahr sagen. Und natürlich der, mitten in der Nacht von irgendeinem Kaff aus zurück in die Stadt zu fahren, damit die liebste Freundin und ich am nächsten Tag ein Hochzeitsgeschenk nähen können – ohne irgendeinen blassen Schimmer vom Nähen! 😉

13. Die gefährlichste Unternehmung? Die Immatrikulation, da plötzlich doch nicht alle genötigten Papiere, Unterlagen und Zeugnisse da waren. Allerdings war das nur teilweise meine Schuld, denn ich bin auch falsch informiert worden. Aber es ist ja alles gutgegangen. 😉

14. Die teuerste Anschaffung? Ein Zweitstudium und das Nähmaschinchen (was mich wieder erinnert, dass ich Papa immer noch das Geld dafür zurückgeben mus. 😉 )

15. Das leckerste Essen? Gibt’s wie immer bei Mama, ich erinnere mich unter vielen anderen z.B. an den Hirsch in Schokoladensauce am zweiten Weihnachtstag. Daneben hab ich einmal in Schweden einen ziemlich sensationell guten Lachs mit Spargel und Risotto gegessen und sonst auch einige sehr interessante neue Geschmäcker ausprobiert, z.B. libanesisch, afghanisch, indonesisch, äthiopisch…, das war phantastisch. Leider viel zu wenig selber gekocht.

16. Das beeindruckendste Buch? … muss ich wohl noch lesen, besonders in der zweiten Jahreshälfte kam ich gar nicht mehr zum Lesen. Besonders gefallen haben mir Waris Dirie – Wüstenblume, Carlos Ruiz Zafón – Das Spiel der Engel, Kate Morton – Das geheime Spiel und Kamila Shamsie – Kartographie.

17. Der ergreifendste Film? Grey’s Anatomy, Sex and the City. ;)))

18. Die beste CD? Dieses Jahr nur eine CD gekauft, Shakira – wie soll’s auch anders sein. Die war mittelmäßig berauschend. Ansonsten nur Musik auf halblegalen Wegen, pssst. 😉

19. Das schönste Konzert? Das war ganz klar Amy McDonald im November.

20. Die meiste Zeit verbracht mit? Familie und Freunden

21. Die schönste Zeit verbracht mit? Familie und Freunden, und nachdem ich endlich erkannt hat, wer wirklich und wahrlich Freund ist und wer nicht, gleich noch schönere Zeiten verbracht.

22. Zum ersten Mal getan? Ein Zweitstudium begonnen, zählt das? 😉 Im sozialen Bereich gearbeitet, Teenie-Hölle überlebt und das gleich zweimal.

23. Nach langer Zeit wieder getan? Väliept gewesen (leider erfolglos), ein Studium begonnen

24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Don Jefe (ist das ein Ding? Ja!) Aber irgendwie hätte ich darauf auch nicht verzichten mögen, denn ich habe so viele Erkenntnisse über Arbeit, über diese Art von Menschen, über mich, darüber was ich will und im Nachhinein gesehen soviel Stärke daraus gewonnen.

25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Don Jefe, dass er ein Dummkopf ist. 😉 Mich, dass ich tatsächlich zur Sozialarbeiterin tauge.

26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? Das war vielleicht das selbstgenähte Hochzeitsgeschenk für die Freundin, damals noch gänzlich ohne Ahnung vom Nähen. 😆

27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Meine Eltern, als sie mich ermutigt haben. dieses Studium anzufangen. Meine Familie und Freunde, die mir Zeit und ihre Ohren geschenkt haben.

28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? „Du machst das so toll, Du bist unsere Wunschkandidatin.“ (Der Ex-Arbeitgeber als sie mich als Aushilfe für die Teenie-Hölle wollten. Leider war die Begeisterung scheinbar doch nicht so groß oder das Label „sozial“ gilt nicht für Mitarbeiter, jedenfalls haben sie mir inzwischen auch für die Wochenenddienste gekündigt.)

29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? Wie kann ich das wissen?

30. Dein Wort des Jahres? Sozialarbeit

31. Dein Unwort des Jahres? S-Bahn

32. Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres? Viele meiner Lieblingsblogs haben aufgehört zu bloggen, einige sind wiedergekommen, andere leider nicht. Ich kann es keinem verübeln, ich komme ja selbst kaum dazu, aber schade ist es trotzdem.

33. Zum Vergleich: Verlinke Dein Stöckchen vor vorigen Jahr! Da hab ich mich geweigert, das Stöckchen auszufüllen. 😉

Gestern

Ich komme wieder an und ganz besonders kam ich gestern an, als ich mich irgendwann auf den Weg in die Stadt machte, um hier und dort einiges zu erledigen und Freunde zu sehen. Als ich so durch Schwabing spazierte und hier guckte, dort etwas erledigte und um die Ecke noch ein Eis ass, als ich etwas weiter in die Stadtmitte fuhr und ohne Eile eine Freundin auf dem Markt besuchen konnte, ohne auf die Uhr achten zu müssen, ohne irgendwann wieder zu Hause sein zu müssen und das Essen für die Kinder auf dem Tisch stehen haben zu müssen, ohne mich absprechen zu müssen oder jemandem Bescheid geben zu müssen. Als ich in aller Ruhe im Nählädchen stöberte und dann mich spontan mit Freunden verabreden konnte, mich einfach auf mein Fahrrad setzen und noch ein Stadtviertel weiterfahren konnte und als dort eine Pizza, einige Cocktails und lustige Gespräche auf mich warteten.

Nicht, dass ich das so furchtbar fand, es gehörte in der Teenie-Hölle einfach dazu und ich habe mir nicht viel Gedanken darüber gemacht. Und jetzt fällt es einfach auf und verursacht so ein „Hach“-Gefühl.

Und jetzt noch ein ganzes Wochenene dazu. Manchmal ist auch das Glück schwer auszuhalten. 😉

Die alte Professorin

Als ich mich fürs Studium bewarb, ging ich zu beiden Hochschulen dieser Stadt, an denen man Soziale Arbeit studieren kann, zur Studienberatung. In der einen ein gutaussehender junger Mann, sehr sympathisch, sehr nett und vor allem überaus hilfsbereit und engagiert. Er hörte sich meine Lage sehr genau an und kam dann sogar noch auf die Idee, zu suchen ob es eine Möglichkeit gäbe für mich, trotz Fachwechsel einen Master zu machen.

In der anderen Hochschule war es eine schon etwas ältere Professorin, die sehr viel redete, teils auch wirr, aber nicht weniger freundlich und aufgeschlossen war. Wir redeten sehr lange über sehr vieles, über soziale Arbeit, über Gesellschaft.

Neben vielem anderen sagte sie auch einen Satz, der mich sehr beeindruckt hat und der mich nachhaltig in meiner Entscheidung bestärkt hat:

„Soziale Arbeit bzw. Sozialpädagogik ist ein sehr junges Fach, das sich erst seit den 50er (?) Jahren langsam herausgebildet hat. Der Grund ist offensichtlich: Davor lebten die Menschen in einer Diktatur. In einer Diktatur kann man alle Menschen, die nicht ins System passen, die eine andere Hautfarbe, eine andere Religion, Sexualität oder Weltanschauung haben, die krank oder behindert sind, einfach wegsperren. Wir leben aber heutzutage in einer Demokratie und in einer Demokratie kann man keine Menschen mehr wegsperren, sobald sie „anders“ oder „krank“ sind oder sonstwie nicht „passen“, sondern man muss sie in die Gesellschaft integrieren, man muss sie irgendwie in die Gesellschaft zurückführen. Deshalb brauchen wir Sozialpädagogen.“

Ich finde diesen Satz toll, er bringt es kurz, knapp und präzise auf einen Punkt, was ich mir von dieser Arbeit erhoffe und was ich mir unter sinnvoller Arbeit vorstelle. Ich werde die Professorin und diesen Satz sicherlich nicht vergessen, obwohl ich mich nach den beiden Beratungsgesprächen doch so generell an der anderen Uni etwas wohler und besser aufgehoben  fühlte.

Freitag kam der Zulassungsbescheid. Von meiner favorisierten Hochschule. Ich bin ab Oktober wieder Studentin.

Studio

Der weltbeste Bruder den es gibt hat mir gerade ein eigenes Filmstudio gebaut! ♥♥♥ Es ist klein, aber es ist perfekt.

Wofür? Was hat Frau Ansku vor? Nun, das erfahren Sie ganz bald. Noch etwas Geduld.

„Fleißige“ Ausrede

So ungefähr letztes Jahr im April muss es gewesen sein, da sprach Frau Ansku zu sich selbst: „Ansku, Du solltest mal was für Deinen Body tun. Magisterpfunde noch und nöcher und Du sitzt hier so rum, das geht ma absolut gar nicht. Also marsch, marsch!“

Wünschenswert wären: Ein etwas koordinierteres Trainigsprogramm, und die Möglichkeit, verschiedene Bereiche zu trainieren, ein bisschen Kondition und Ausdauer, ein bisschen Fett weg, was frau halt so braucht.

Also Muckibude?

Na gut, Frau Ansku wird dann wohl in den sauren Apfel beissen und sich zu all diesen durchtrainierten makellosen Bodys gesellen müssem. Fein, ich melde mich an. Am besten hier in der Nähe und am besten mit einer Freundin zusammen.

Soweit der Plan. Lesen Sie, was dann geschah:

April: „Ooooh! Jaaaah! Alles so schön, so schön grün hier draussen! Und überall soviel Natur! Aaah! Ich geh erstmal joggen und die Natur geniessen.“

Mai: „Noch mehr Natur! Wozu brauch ich eigentlich ein Fitnessstudio, wenn ich doch mein Fahrrad habe? Ich fahre einfach alle Wege, zur Uni, zur Arbeit und wohin auch immer mit dem Fahrrad. Das gibt dann automatisch genug Bewegung.“

Juni: „Aaah! Sommer! Sonne! Sonnenschein! Nein, da will ich wirklich nicht in einem schwitzigen Studio stehen und mir die Beine ausreissen. Ich geh ersteinmal schwimmen, das ist vor allem gut für die Muskulatur.“

Juli: „Bin grad so in Bewegung, fahrradfahren, joggen, schwimmen, feiern. Hihihi. Und das Geld fürs Fitnessstudio spare ich dabei auch noch.“ 🙂

August: „Im Herbst dann, im Herbst aber wirklich.“

September: „Im Oktober dann, wirklichundehrlichundhochundheilig versprochen… Geniesse noch etwas die Wärme und die Natur draussen.“

Oktober: „Oh! Waah! Schon Herbst! Aber ich weiss doch noch gar nicht, ob ich überhaupt in München bleibe. Und wenn ich jetzt womöglich was für ein ganzes Jahr zahlen muss, aber in zwei Monaten wieder wegbin?“

November: „Sorry, ich hab grad wirklich keine Zeit für’s Fitnessstudio. Dieser verd***te Berufseinstieg, ich bin froh, wenn ich mich nach der Arbeit noch nach Hause schleppen kann.“

Dezember: „Ich… äh… sorry grad keine Zeit… Muss noch Glühwein… und Plätzchen. Wenn Sie mich suchen, Sie finden mich auf dem Weihnachtsmarkt. Fitnessstudio? Jetzt? Ach wa‘.“

Januar: „Ich weiss, ich sollte, aber ich will will will nicht. Nicht jetzt, wo sowieso alle Studios überlaufen sind, weil alle Menschen in Panik sich den Weihnachtsschinken abstrampeln.“

Ob das noch was wird? Ich glaube, ich warte jetzt einfach mal auf den Frühling. 😉

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Samstagvormittag, Wochenende, angenehme Müdigkeit, Langsamkeit macht sich breit. Und es fühlt sich so gut an, nach einer anstrengenden Woche den Gang rauszunehmen und das Leben einfach Leben sein zu lassen.

Eine ganze geschlagene Woche war ich mit neben ein zwei drei anderen kleinen Katastrophen der Buchhaltung beschäftigt , regelmäßig an mir selbst verzweifelt, weil trotz größter Sorgfalt immer wieder Fehler auftauchten, bis ich Freitag endlich einen dicken Ordner zur Post bringen und unserer Buchhalterin schicken durfte. Daraus gelernt: Buchhaltung ist ein riesengroßer *Pferdeapfel* und stimmt grundsätzlich nie. Wieder eine Erkenntnis mehr für die junge Karriere der Frau Ansku. 😉 Mein Überstundenkonto für das Jahr 2010 zeigt bis jetzt 6 + 4 Überstunden an, ich ignoriere das momentan einfach und freue mich auf meinen richtig fetten Urlaub irgendwann im Frühling und ich will keinen mehr etwas über meine Arbeitsmoral sagen hören! 😉 Und das nächste Wochenende wird für mich ein langes von Freitag bis Sonntag, ich freu mich schon sehrst.

Ich liebe das, nach einer anstrengenden Woche Samstag vormittag zuhause zu sein, etwas aufzuräumen, dann wieder etwas zu bloggen oder zu surfen, ganz in Gedanken versunken, dann wieder etwas aufzuräumen und mein Zimmer in einen richtig gemütlichen Zustand zu versetzen und dann wieder meinen Gedanken nachzuhängen. Im Wochenende anzukommen. Und irgendwann demnächst werde ich mich fein machen und dann mich aufmachen zur Geburtstagsfeier eines guten Freundes. Wochenende, wunderbar.

Und ein ebensolches wünsche ich Ihnen und Euch ebenfalls!

Jahresabschluss

2009 war – auch wenn ich das zu Jahresanfang nicht glauben wollte,  Sie erinnern Sich, Frau Wortteufel? – in vielerlei Hinsicht ein Arschloch mit vielen Irrwegen und Enttäuschungen, dem ich keine Träne nachweine. Deshalb auch hier kein Jahresrückblick, er würde schlicht zu negativ ausfallen. Highlight des Jahres war ganz klar der März, die Deutschlandreise mit Euch, Ihr lieben und wunderbaren Menschen da draußen, ansonsten hätte ich auf die Monate April bis Dezember gut und gerne verzichtent können. 😉

Was tröstet ist, dass es im größeren Rückblick ein wunderbares Jahrzehnt war, in dem ich fast alle meine besten Freunde kennengelernt habe, mein Traumstudium erleben durfte, viel gereist bin, meine Liebe zu einem kleinen Land hoch im Norden entdeckt habe, ein paar Monate in diesem Land gelebt habe mit allen Freuden und Schwierigkeiten, die das so mit sich bringt, dass familiäre Krisen unseren Zusammenhalt nur gestärkt haben und viele schöne Momente mehr. Eigentlich das beste Jahrzehnt ever.

Und die Zukunft? Es kann nur besser werden.

Ich wünsche Ihnen allen einen schönen, lustigen Abend heute, einen guten Rutsch und einen phantastischen Start in ein bewegtes und bewegendes neues Jahrzehnt, vollgepackt mit Gesundheit, Freude, großartigen Chancen, Glücksmomenten, spannenden neuen Entdeckungen und vielleicht dem ein oder anderen kleinen erfülltem Träumschen. Und dass es alles für Sie so stimmig wird.

Machen wir das Beste draus.

Fröhliche Weihnachten!

Mein Adventskalender zeigt zwar erst Türchen 13. – habe tragischerweise eine urplötzliche Ü-Ei-Futterhemmun erlitten, die es mir nur jeden zweiten Tag erlaubt, ein Ei zu essen, statt wie die restlichen elf Monate des Jahres täglich 😉 – aber das finde ich weiter nicht schlimm, hab ich so noch bis ins neue Jahr hinein etwas davon. Dafür sitzt die Frisur ;), von den Geschenken wurden oh, ich glaube nur fast alle Preisschilder entfernt, die zweite Ladung Plätzchen wurde bereits nachgebacken, da die Vorräte stark zur Neige gingen und der letzten Glühwein und die letzte Bratwurst werden heute mittag auf dem Weihnachtsmarkt verzehrt. Weihnachten kann kommen!

Ihr Lieben da draussen, ich wünsche Euch und Euren Lieben allen wunderbare, tolle, pralle, genussvolle, aber auch besinnliche und ruhige Weihnachten mit viel Tempo-rausnehmen. Dabei denke ich natürlich zunächst an meine Familie und die lieben Freunde, aber in einer ruhigen Minute auch an die Menschen, die mein Leben für einige Zeit bereichert haben und die ich dieses Jahr aus diversen Gründen leider aus den Augen verloren habe und hoffe, dass es ihnen gutgeht. An die lieben Menschen, die ich nach langer Zeit wiedersehen und wieder kennenlernen durfte, und die mein Leben so sehr bunter gemacht haben, dass ich gar nicht verstehe, warum wir so lange keinen Kontakt hatten. An alle die großartigen Menschen, die ich dieses Jahr nicht nur virtuell, sondern auch persönlich kennenlernen durfte. An alle Menschen, die Weihnachten alleine und in Einsamkeit und in Sorgen verbringen oder die einen geliebten Menschen verloren haben und jetzt ohne diesen Weihnachten feiern müssen.

Ihr Lieben, ich wünsche Euch und Euren Lieben eine tolle Zeit, viel gutes Essen, viel Besinnlichkeit, aber auch viel Freude und Lachen und Geniessen. Strahlende Kinderaugen und glückliche Paare, endlos Zeit nur für die Familie und liebsten Menschen um uns herum und dass es Euch einfach nur gutgehen möge und Alltag und Ärgernisse für ein paar Tage ausgeschaltet werden dürfen.

Herzlichst,

Eure Frau Ansku

Afrikaans: Geseende Kerfees!
Albanisch: Gëzuar Krishlindjet!
Apache: Gozhqq Keshmish!
Arabisch: I’D Miilad Said!
Aragonese: Nabidà!
Armenisch: Shenoraavor Nor Dari!
Asturisch: Bones Navidaes!
Bandang: Mbung Mbung Krismie!
Bengalisch: Shuvo Baro Din!
Bislama: Mi wisim yufala eerywan one gutfala Krismas!
Bretonisch: Nedeleg laouen!
Bulgarisch: Vasel Koleda!
Chaha (Äthiopien): Bogem h n mh m!
Cherokee: Danistayohihv!
Cheyenne: Hoesenestotse!
Dänisch: Glædelig Jul!
Deutsch: Fröhliche Weihnachten!
Englisch: Merry Christmas!
Eskimo: Jutdlime pivdluarit!
Esperanto: Gajan Kristnaskon!
Estnisch: Rõõmsaid Jõulupühi!
Faroer: Gledhilig jól
Finnisch: Hyvää Joulua!
Flämisch: Zalig Kerstfeest!
Französisch: Joyeux Noël!
Friaulisch: Bon Nadâl!
Friesisch: Noflike Krystdagen!
Georgisch: Gilotsavt Krist’es Shobas!
Griechisch: Kala Christougenna!
Hausa: Barka da Kirsimatikuma!
Hawaiianisch: Mele Kalikimaka!
Hebräisch: Mo’adim Lesimkha!
Herero: Okresmesa ombwa!
Hindi: Shubh Naya Baras!
Holländisch: Vrolijk Kerstfeest!
Indonesian: Selamat Hari Natal!
Irisch: Nollaig Shona Dhuit!
Iroquois: Ojenyunyat Sungwiyadeson homungradon nagwutut!
Italienisch: Buon Natale!
Japanisch: Shinnen omedeto!
Javanesisch: Sugeng Natal!
Jiddisch: Gute Vaynakhtn!
Kantonesisch: Seng Dan Fai Lok!
Katalonisch: Bon nadal!
Kirundi: Noeli Nziza!
Kom (Kamerun): Isangle Krismen!
Korsisch: Bon Natale!
Krio: Appi Krismes!
Kroatisch: Sretan Bozic!
Kurdisch: Seva piroz sahibe!
Ladinisch: Bon Nadel!
Lakota: Wanikiya tonpi wowiyuskin!
Lettisch: Prieci’gus Ziemsve’tkus!
Littauisch: Linksmu Kaledu!
Luganda: Amazalibwa Agesanyu!
Luxembourgeois: Schéi Krëschtdeeg!
Malaysisch: Selamat Hari Natal!
Maltesisch: Nixtieklek Milied tajjeb!
Makassar: Salama‘ Natal!
Mandarin: Kung His Hsin Nien!
Manx: Nollick ghennal!
Maori: Kia orana e kia manuia rava!
Mazedonisch: Streken Bozhik!
Monégasque: Festusu Natale!
Ndogo: Esimano olyaKalunga gwokombandambanda!
Nepali: Krist Yesu Ko Shuva Janma Utsav Ko Upalaxhma Hardik Shuva!
Norwegisch: God Jul!
Palauanisch: Ungil Kurismas!
Polnisch: Wesolych Swiat!
Portugiesisch: Boas Festas!
Quechua: Sumaj kausay kachun Navidad ch’sisipi !
Rapa-Nui: Mata-Ki-Te-Rangi!
Rätoromanisch: Bella Festas daz Nadal!
Roma: Bachtalo krecunu Thaj!
Rumänisch: Craciun fericit!
Russisch: Pozdrevlyayu s prazdnikom Rozhdestva!
Sámi: Buorit Juovllat!
Sardinisch: Bonu nadale!
Schottisches Gaelisch: Nollaig chridheil!
Schwarzfuß: I’Taamomohkatoyiiksistsikomi!
Schwedisch: God Jul!
Schwyzerdütsch: Schöni Wienacht oder E guëti Wiënachtä!
Serbisch: Sretam Bozic!
Sizilianisch: Bon Natali!
Slowakisch: Vesele Vianoce!
Slowenisch: Vesele bozicne praznike!
Spanisch: Feliz Navidad!
Suaheli: Krismas Njema Na Heri!
Tagalog: Maligayang Pasko!
Tahitisch: Ia ora i te Noera!
Thai: Suksan Wan Christmas!
Tschechisch: Prejeme Vam Vesele Vanoce!
Ukrainisch: Veseloho Vam Rizdva!
Ungarisch: Kellemes Karacsonyiunnepeket!
Vietnamesisch: Chuc Mung Giang Sinh!
Walisisch: Nadolig LLawen!
Weißrussisch: Winshuyu sa Svyatkami!
Yupik/Sibirisch: Quyanalghii Kuusma!
Zulu: Sinifesela Ukhisimusi Omuhle!

von hier

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Habe mich soeben überwunden und endlich die beiden Säcke mit Kleidern, die ich im Frühjahr 2008 in einer großen Entrümpelungsaktion mit der liebsten Freundin aussortiert habe, zum Altkleidercontainer der *ähäm* neben unserer Eingangstür steht zu bringen. Nach anderthalb Jahren. Naja, das ist dann wohl auch so eine Macke von mir. Ich bin sehr gut im Aussortieren und und räume brav zweimal im Jahr meine Schränke auf, aber das Ausgeräumte und Entrümpelte liegt dann halt bisweilen mal eben solange bis es wieder Zeit wird für die nächste Entrümpelungsaktion anderthalb Jahre sorgfältig in Säcken verpackt hier herum…

Nun ja, immerhin komme ich jetzt wieder bis zu meinem Schreibtisch durch, der seit meinem Uniabschluss wahlweise als Puzzletisch oder als Müllablage zweckentfremdet war.

Und wenn ich mich hier so umsehe, dann schreit mein Kleiderschrank eigentlich mal wieder nach einer Entrümpelung…

VHS

Ich nehm alles zurück, was ich jemals über VHS-Sprachkurse gesagt habe! Mein Türkischlehrer ist genauso wie ich der Ansicht, dass man Grammtik eigentlich quasi von selbst lernt – insbesondere bei einer agglutinierenden Sprache, wo die verschiedenen Endungen einfach alle hinters Wort gesetzt werden:

ev : Haus

ev – ler : die Häuser

ev – ler – im : meine Häuser

ev – ler – im – de : in meinen Häusern.

Das was wir also im Kurs üben müssen, sind die Vokabeln und das Sprechen. Phantastisch, der Mann hat Ahnung! Und so hab ich gestern höchstens zwischendurch 10 Minuten Aussprache geübt und mal eben entspannt gelernt, jemanden zu Begrüßen, zu Verabschieden, mich vorzustellen,  die Zahlen bis 10 (die ich mir bisher nie merken konnte, jetzt kann ich sie!), mich zu erkundigen, wie dies oder jenes heißt, und einige Wörterchen wie bisikli, atobüs, tren, ekmek, masa (na, wer errät’s? 😉 ) und noch einige andere.

Wenn das so weitergeht, blog ich hier im November auf Türkisch. Mal sehen, was da noch so kommt. Isch freu misch riesisch!

(Dafür muss ich mir jetzt Gedanken über meinen eigenen Unterricht machen, ich habe seit letzter Woche wieder eine Finnischschülerin und werde ihr heute das Grauen aller Finnischlernenden, den Partitiv beibringen dürfen. Ich kann den doch selber auch nach 5 Jahren noch nicht richtig benutzen. Als ich das Angebot annahm, bekam ich die Information, dass sie schon etwas mehr kann als mein letzter Schüler, aber ich muss zum größten Teil nur ganz einfache Dinge wie z.B. die Zeiten beim Verb unterrichten. Tja, nein. Soweit waren wir im Lehrbuch dann doch noch nicht. Jetzt dann also Partitiv. Höh.)

Und morgen dann wieder Ungarisch beim Kaffeetrinken mit meiner liebsten Ungarischlehrerinfreundin.

Sprachverwörrung delüxe! 🙂

Wie alles begann

Vor ca. sieben Jahren um diese Zeit sass ich ebenfalls zu Hause und wusste nicht, was ich vom Leben wollte, welchen Beruf ich mal ausüben wollte geschweige denn ob ich studieren wollte oder nicht. Ich war frischgebackene Abiturientin und eigentlich wollte ich ersteinmal nichts wie weg von den ewigen Mühlen des Lernens. Meine Mutter hatte mich jedoch bereits eine Woche nach meiner letzten Abiprüfung gezwungen, zu allen Münchner Unis und Fachhochschulen zu gehen und mir Listen geben zu lassen, welche Fächer man dort studieren kann, zu diesem Zeitpunkt habe ich sie dafür verflucht – was interessiert mich eine Woche nach dem Abi die Uni? –  später war ich ihr noch sehr dankbar dafür.  Halbherzig habe ich auch mal in die Listen reingesehen und kurz überlegt, Chemie oder BWL oder Geschichte oder… zu studieren, dann aber wollte ich doch lieber „ins richtige Arbeitsleben schnuppern“ und hatte halbherzig ein paar Bewerbungen an PR- und Marketing-Agenturen geschickt (der Traum aller kleinen Mädels 😉 – kreativ sein, „irgendwas mit Werbung, irgendwas mit Design“), leider (oder gottseidank?) ohne Erfolg. In erster Linie aber, genoss ich lieber den fabelhaften Sommer 2002, statt mir Sorgen um meine Zukunft zu machen. Außerdem wusste ich einfach nicht, was ich will, so sehr ich auch darüber nachdachte – damals wie heute.

Nach jedem Sommer aber kommt der Herbst, die Schule fing wieder an – ohne mich, die Freunde begannen zu studieren – und plötzlich bekam ich Torschlusspanik. Nachdem ich Mitte September immer noch ohne Job dastand, holte ich auf einmal plötzlich doch wieder die Uni-Listen heraus, ich könnte ja mal schauen, ob nicht doch etwas interessantes dabei ist. Ich setzte mich auf den Boden meines Zimmers und fing an wegzustreichen. Ich strich zunächst alles durch, was nicht in frage kam:

Chemie, Physik, Biologie

BWL/ VWL

Germanistik, Anglistik, Orientalistik

Da plötzlich fiel mein Blick auf ein Fach ganz am Anfang der Liste: Allgemeine Sprachwissenschaft. Das hörte sich schoneinmal ziemlich gut an, nicht sich für eine Sprache entscheiden zu müssen, sondern allgemein Sprache und ganz viele Sprachen zu studieren. Könnte das vielleicht…?

Übrig auf meiner Liste blieben dann zum Schluss

Allgemeine Sprachwissenschaft

Geschichte

Soziologie

Das war’s dann. Ich fand alle drei Fächer gut und wollte am liebsten alle drei Fächer studieren, daher schied Soziologie aber als Hauptfach aus, weil es ein Diplomstudiengang ist und man nur (eingeschränkt) ein Nebenfach hat. Ebenso schied Geschichte aus, weil man dann ein zweites geschichtliches Nebenfach nehmen muss und weil mich mein Lehrer so davor gewarnt hatte. („Ja, was willst Du denn mit Geschichte anfangen? Im Museum wird alle 10 Jahre mal ein Job frei!“), als blieb nur noch Sprachwissenschaft als mögliches Hauptfach übrig und dank dem Magisterstudiengang könnte ich die beiden anderen Fächer dann als Nebenfächer behalten. Gesagt, getan. Ich hatte zwar keine Vorstellung von diesem exotischen Fach, aber „irgendwas mit Sprachen“ wird schon zu etwas gut sein. Ich holte mir ein paar mehr Informationen und gerade einmal zwei Wochen später war ich eingeschriebene Studentin.

So kam das mit der Sprachwissenschaft. Und wenige Monate später sass ich in einem Kurs und plötzlich fiel mir – als ob ich es noch nie gewusst hätte – ein, dass mich Sprachgeschichte und so was ja schon in der Schule, im Griechischunterricht immer so fasziniert hatte. Dass ich in der Schule die war, die sich mit Begeisterung mich auf jedes neue Fremdwort gestürzt hatte, welches ich aus dem Lateinischen ableiten konnte. (Klein-Ansku: „Ach, und Audio kommt dann von lat. audire ‚hören‘, nicht wahr???“) und dass ich die war, die mit dem Lehrer im Griechisch-LK über die regelmäßigen Vokalwechsel im ionischen Dialekt usw. diskutiert hatte und ich musste lächeln und dachte, dass das dann ja so völlig bewusst unbewusst schon die richtige Wahl war.

Und denke das heute immer noch. Dass es eine der besten Entscheidungen war, die ich in meinem Leben getroffen habe.

Ich schreibe das auf, weil mir diese Situation beim Schreiben einer Email an eine Freundin in Finnland neulich eingefallen ist und weil ich erkannte, WIE ÄHNLICH die Situationen damals und heute sind. Ich sollte also vielleicht mal eine Liste schreiben… 😉

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Heute war die letzte Stunde mit meinem Finnischschüler, ab Freitag geht es für ihn in den hohen Norden. Ich bin sehr stolz, dass er trotz einiger Schwierigkeiten bereits kleine Dialoge zur Begrüßung und um sich vorstellen führen kann und dass er – zumindest ansatzweise – die Zahlen verstehen kann. Das wollte er unbedingt, weil er Musiker ist und im Orchester die Ansagen des Dirigenten verstehen muss. Für die kurze Zeit, die wir hatten und dafür, dass er nicht wirklich gewohnt ist, mit Fremdsprachen umzugehen, finde ich das sehr gut. Gerade in der letzten Woche gab es immer wieder kleine Fortschritte und Verknüpfungen, die sich einstellten. Jetzt bin ich fast ein wenig traurig, dass es „schon“ vorbei ist.

Für mich bin ich sehr dankbar für diese Erfahrung, hab ich doch eine Menge dazugelernt in Punkto eigene übertriebene Erwartungen zurückstecken. sich in Geduld zu üben – auch wenn derselbe Text 100 mal gelesen werden muss, bis er hängen bleibt – und ich habe gelernt, mich ganz auf die Bedürfnisse meines Schülers einzustellen. Ich habe gelernt, mich in einen Kopf hineinzudenken, der anders denkt und lernt als meiner: Er lernt viel über Hören und merkt sich einzelne Sätze und Phrasen, ich lerne viel über Sehen und Schreiben und lerne das System strukturiert, aus diesem System kann ich mir dann per Baukasten meine Sätze zusammenbasteln. Gerade bei Finnisch funktioniert das hervorragend, Finnisch ist für mich – so wie ich es gelernt habe – ein spannender bunter Baukasten, die Funktion der einzelnen Teile kenne ich und suche mir nach gewissen Regeln die richtigen, zusammenpassenden aus und fertig ist ein kompletter Satz. Aber nicht jeder hat Linguistik studiert, nicht jeder denkt so wie ich und andere Menschen lernen anders als ich. Wie also kann man jemandem einen Baukasten erklären oder sogar die Funktion der einzelnen Bauklötzchen, wenn die Person gar nicht weiß/ gar nicht nachvollziehen kann, dass es sich um einen Baukasten handelt???

Nicht, dass ich diese Dinge nicht vorher schon gewusst hätte, aber jetzt war ich zum ersten Mal wirklich, live und am lebendigen VersuchsObjekt gezwungen, mich in einen anderen Kopf hineinzudenken und dessen Bedürfnisse zu erkennen, das war sehr spannend und sehr lehrreich, auch für mich als Lehrerin! In dieser Hinsicht hatte ich aber auch wirklich einen dankbaren Schüler, der oftmals „Stop“ gesagt hat, wenn ich zuviel Zusatzinformationen anbringen wollte, der seine Bedürfnisse kannte und auch formulieren konnte. Das hat man nicht jeden Tag!

Gespräche.

Heute viele Gespräche geführt. Eigentlich den ganzen Tag nur Gespräche geführt. Wichtige Gespräche, erhellende Gespräche.

Zuerst ein Beste-Freundinne-Wie-Schwesterngespräch.

Dann ein Bloggergespräch. Vielen Dank, liebe Ivar, es war wunderbar und sehr interessant, sich mit Dir zu unterhalten!!!

Dann ein Arbeitsgespräch.

Dann ein Freundinnengespräch.

Dabei viele Dinge ausgesprochen, die schon längst ausgesprochen werden hätten müssen. Die Karten auf den Tisch gelegt und reinen Wein eingeschenkt. Auch wenn die Karten hässlich sind und der Wein einen bitteren Nachgeschmack hat. So ein richtiger Klar-Schiff-Tag also. Froschkampftag. Auf allen Ebenen und an allen Fronten. Wenn schon, denn schon.

Viel Verständnis, noch mehr wohltuende Umärmelungen und einige Erkenntnisse geerntet.

Ich sollte mich jetzt besser fühlen, momentan jedoch eher ausgelutscht und leergeredet.

Aber immerhin ein kleines bisschen zuversichtlicher.

[Ich muss nachdenken.]

[[Endlich ein Eintrag für das Tag „bewegtes„!! 😉 ]]

Meine Generation im Kleinen

Noch ein kleiner Nachtrag zu diesen beiden Artikeln, denen ich im Grunde genommen beiden sehr zustimme.

Ich habe mich nach der Lektüre des Spiegelartikels über die Generation 20-35 selber gefragt, was wohl die Gründe dafür sind, dass wir angeblich so egoistisch und unpolitisch sind und habe dabei für mich vielleicht folgende Erkärung gefunden: Wir haben hier in Bloggerhausen schon öfters (ich kann mich z.B. sehr gut an einen Beitrag von Frau Ami erinnern) darüber diskutiert, dass diese Welt so global und kompliziert, so verstrickt und verwirbelt mit all ihren Krisen und Zusammenhängen geworden ist, dass es einfach wahnsinnig schwer ist, da noch durchzusteigen und dann auch selber aktiv zu werden. Was kann ich hier tun, wenn in China ein Sack mit Reis umfällt? „Lohnt“ es sich überhaupt zu kämpfen, dass der Sack Reis in China nicht umfällt oder hätte das womöglich wiederum Konsequenzen für mein eigenes Leben. Mir persönlich geht es da nicht anders als in dem Spiegelartikel beschrieben. Erst neulich habe ich mit meiner Mutter darüber diskutiert, dass ich mich eigentlich eher als passive politische Person sehe. Beobachten tu ich durchaus, auch sehr genau, das ist für mich eine Art Bürgerpflicht, aber für mich persönlich macht politische Arbeit keinen Sinn, ich wüsste nicht, wo ich ansetzen sollte und für welche Ideale ich kämpfen würde. Das finde ich aber (noch) nicht schlimm, klar habe ich gewisse Ideale, da ich aber selber noch dabei bin, mein Leben zu strukturieren und in feste Bahnen zu lenken und so plötzlich von einem Tag auf den anderen alles ganz anders sein kann, können sich diese Ideale auch noch verschieben.

Gleichzeitig aber, dieser eine Aspekt wird in dem Artikel im Spiegel sehr ausser Acht gelassen, habe ich erst neulich einen Artikel darüber gelesen, dass z.B. das Ehrenamt derzeit einen ganz neuen Höhenflug erlebt. Ich kenne sehr viele Leute, die sich ehrenamtlich in der Nachbarschaft, in sozialen Vereinen oder in ihrer Stadt für soziale Projekte engagieren, um diese Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. (Ich hab neulich übrigens ein tolles neues Projekt aufgetan, wo ich wohl demnächst Kontakt mit den Initiatoren aufnehmen werde, das ist aber ein anderes Thema. 😉 ) Sind wir also egoistischer, weil wir uns für das örtliche Behindertenzentrum oder für bessere Integration einsetzen als die 68er, die für Feminismus auf die Straße gegangen sind? In dem Spiegelartikel wurde geschrieben, dass unsere Generation zu angepasst ist, dass es nichts mehr gibt, wofür wir uns auflehnen, weil wir eh in Wohlstand großgeworden sind. Ist politisches Engagement und der Kampf für Ideale immer mit Kampf, Demonstrationen und grooooßen Studentenbewegungen verbunden? Gibt es nicht auch andere Mittel und Wege seine Meinung kundzutun, wie z.B. diesen, den viele Menschen in meinem Alter gehen: Wenn ich in diesen ganzen Wirrwarr der Welt mit ihrer Globalisierung und ihren ganzen Vernetzungen keinen Punkt für mich sehe, wo ich ansetzen kann und für meine Ideale kämpfen kann, dann fange ich in meinem Alltag an, bei den Menschen in meinem Viertel, die mich umgeben und mit denen ich zusammenlebe, wo ich tagtäglich Punkte sehe, an denen ich meinen Hebel ansetzen und die Welt „aus den Angeln heben“ kann. Im Kleinen zwar, aber auch das Kleine kann mal etwas ganz Großes werden.

Was also, wenn wir uns ersteinmal im Kleinen gegen soziale Ungerechtigkeit auflehnen und versuchen, diese Welt hier bei uns ein bisschen besser und lebenswerter zu machen? Was, wenn wir einfach bei uns und bei den Menschen, deren Leid wir tagtäglich miterleben, anfangen?

Müssen es immer die „großen“ Ideale sein, damit man auch ja bemerkt wird?

btw.

hab ich mein erstes Arbeitszeugnis meines Lebens von meinem vorherigen Arbeitgeber bekommen. Und noch dazu ein extrömst gutes. Ich bin fast sogar ein bisschen stolz auf mich. 😉 Und wenn das mit dem Job jetzt nicht bald was wird, dann seid Ihr selber blöd, liebe Arbeitgeber!:lol:

Gib Deinem Sinn ein Leben

Mich irritiert zwischendurch immer wieder, dass in der Stichwortwolke der Tag „Bewegendes“ soviel größer ist als „Bewegtes„. Ich tue, mache, informiere mich, strampele, überlege, dachte zwischendurch, es wäre alles geklärt und irgendwie ist gerade gar nichts geklärt. Ich hänge in der typischen Akademiker- Warteschleife beruflich in der Luft und kann im Moment wenig daran tun. Aber irgendwie geht es immer weiter, das ist so und das wird immer so sein. Die Frage ist nur, was wir daraus machen und DASS wir etwas machen und den Umständen oder was auch immer nicht die Macht geben über uns, unser Leben und unser Denken zu bestimmen.

Deshalb hab ich diese Postkarte mal wieder hervorgekramt:

blog_sinn

Eine schöne, spannene, sinnvolle und erfüllte Woche Euch und mir!