Hilfe für Aschenputtel!

Als ich mich am Donnerstag mit zwei lieben Komilitoninen traf, um die allerletzte, diesmal mündliche, Prüfung für dieses Semester vorzubereiten, da der Dozent bitteschön nicht nur 45 Minuten lang trockene Theorie hören möchte, sondern dabei auch Transferleistungen, Bezüge zu aktuellen sozialpolitischen Themen, Vergleiche, Fallbeispiele – ach, sagen wir es doch einfach und direkt: Entertainment – präsentiert bekommen möchte, eröffneten mir die beiden, dass sie bereits einen Plan hätten. Drei Stunden, ein Märchen und einige Playmobilfiguren später war das Konzept fertig und so werden wir nun morgen unsere Theorie (anhand eines ganz kleinen Auszugs aus) einer familientherapeutischen Sitzung mit Aschenputtel und ihrer Familie präsentieren. Die Komilitonin bringt Playmobilfiguren mit und ich breche jetzt schon alleine bei dem Gedanken daran ab vor Lachen. Aber hey, Konfliktpotential, Konkurrenz, Unterdrückung, Ausgrenzung und Diskriminierung gibt es in Märchen ja grundsätzlich genug, und mit Aschenputtel, der bösen Stiefmutter, dem ständig abwesenden Vater, den Stiefschwestern und last but not least dem Herrn Prinz haben wir auch eine recht interessante Rollenkonstellation. So betrachtet finde ich es richtig gut, dass wir hier endlich mal etwas tun können, um diese prekären Familienverhältnisse aufzubrechen und das arme Aschenputtel nicht noch weitere 100 Jahre lang mit all seinem Leid in den Märchenbüchern vor sich hinschmoren zu lassen. Ha! 😉

Bei den lösungsorientierten Ansätzen in der Sozialarbeit wird weniger über das Problem, als vielmehr über die Lösung geredet. Das geht in der Theorie teilweise sogar so weit, dass das Wort „Problem“ gar nicht in den Mund genommen wird, weil hier ein sehr sehr positives Menschenbild vertreten wird, in dem der Mensch grundsätzlich fähig ist, seine „Probleme“ anhand der Ressourcen, die er von Natur aus mitbringt, selber zu lösen.

  1. Probleme sind Herausforderungen, die jeder Mensch auf seine ganz persönliche Art zu bewältigen sucht.
  2. Alle Menschen haben Ressourcen, um ihr Leben zu gestalten. In eigener Sache ist der Einzelne kundig und kompetent. Der Klient ist der Experte für das eigene Leben.

Das finde ich grundsätzlich in meiner grenzenlosen Naivität ersteinmal eine ganz tolle Haltung, ob es sich in der Realität bewährt, werde ich wohl erst ein paar Jahren erfahren. 😉

Die erste Schwierigkeit morgen wird also, das Wort „Problem“ nicht in den Mund zu nehmen, die zweite und viel größere – wer mich kennt – wird, nicht nach zwei Minuten vor Kichern unterm Tisch zu liegen. Das kann ja heiter werden…

Wort zum Samstag

Während der Rest Deutschlands das Wochenende im kollektiven Hitzeflash verbracht hat, hat Frau Ansku den Freitag und Samstag mit organisationspolitischen – oder so ähnlich – Referaten verbracht. Sehr erheiternd ist dann, wenn die Komilitonen versuchen, den Rest der müden Truppe zum mitmachen zu animieren. Die einen versuchen es mit Gummibärchen für alle, die anderen lieber so:

„Also ich hab jetzt nur Schokolade für den Sieger [des Wettbewerbs, Anm. d. Red.] dabei. Ich weiss dass das in unserem Studium so üblich ist, dass immer alle gleich was kriegen, aber wir haben uns jetzt für diese Lösung entschieden…“

(Es war eine Ritter Sport Nougat, ich mag eh kein Nougat. 😉 )

Die magische Grenze

Memo an mich: Halte Dich niemals und unter keinen Umständen nach 16 Uhr noch im Bürogebäude auf. Sei lieber ein fleissiger Mensch, der Punkt 8 Uhr früh am Schreibtisch sitzt, aber halte Dich nicht nach Ablauf der 8 Stunden, also nach 16 Uhr im Bürogebäude auf.

Es gibt nämlich scheinbar eine magische Grenze um 15.59 Uhr, vor Erreichen derer es ein Leichtes ist, seine Arbeit zu beenden, den Schreibtisch aufzuräumen, PC runterzufahren und das Büro zu verlassen. Bleibst Du jedoch aufgrund guter Vorsätze oder gesteigertem Arbeitsaufkommens länger als 16.01 Uhr, so kann es Dir locker passieren, dass Du vor 18.00 Uhr oder 18.30 Uhr die Bürotüre nicht mehr zu Gesicht bekommst und Glück hast, wenn Du noch schnell wenigstens Deine Arbeitszeiten im System eingeben kannst, bevor Du zur Sbahn sprintest. Es ist inzwischen nämlich wissenschaftlich bewiesen, dass es irgendein Arbeitsloch gibt, das sich nach Überwindung der magischen Zeitgrenze Punkt 16.01 Uhr öffnet und Dich mit „Könntest Du noch…“, „Das muss uuuunbedingt noch…“ oder „Kannst Du nicht gerade noch schnell…?“ überschwemmt. Längst im Gewirr der Büroflure verloren geglaubte Kollegen und Chefs sind ebenfalls wie von Zauberhand plötzlich wieder ansprechbar und somit auch wieder in der Lage Dir in ausreichendem Maße Aufgaben zuzuweisen und urplötzlich fallen ihnen auch wieder unglaublich wichtige Dinge ein, die sie eigentlich schon letzte Woche mit Dir besprechen wollten…

Sei schlau und verlasse das Kampfgelände,  solange Du noch kannst. Und zwar vor 15.59 Uhr!

😉

Eine ganz normale Familie

Wie stellen Sie Sich eigentlich die moderne arabische Durchschnittsfamilie vor? So?

Arabisch

Arabisch2

Ich versuche ja wirklich stets Klischees und Vorurteile zu vermeiden, aber ich muss zugeben, ich war beim ersten Anblick ein wenig überascht und auch den Hintergrund, zum Beispiel den Tannenbaum, hätte ich doch teilweise eher irgendwo im Voralpenland angesiedelt als im Süden unter Palmen, aber eigentlich ist es doch sehr süß, oder? Scheinbar ist unser Lehrbuch sehr modern. In dem Text geht es übrigens um eine glückliche Familie, um die Eltern und Sohn und Tochter und was die alles machen und wie sie wohnen.

Die liebste Schulfreundin und ich machen seit letzten September einen Arabischkurs an der VHS.  Der Kurs macht Spass – würde vermutlich noch mehr Spass machen, wenn ich ab und zu mal lernen täte! – und der Lehrer ist nett, aber gelegentlich etwas – ich sag’s mal so: anstrengend. Aber ansonsten ist alles gut, ich steige so langsam endlich durch die vielen verwörrenden Schriftzeichen durch und ich kann „schon“ auf Arabisch sagen „Mein Haus hat vier Zimmer.“ Stimmt zwar nicht, ist aber wie wir gelernt haben, in arabischen Ländern äußerst wichtig. 😉

Ab 1. März fängt das Sommersemester an. Ich war so mutig und habe mich zum zweiten Semester angemeldet oder eher gesagt das schlechte Gewissen „Frau Ansku, jetzt machen Sie aber mal hinne hier! Sie können doch nicht ständig neue Sprachen lernen und dann wieder abbrechen, Sie müssen doch auch mal eine dieser Sprachen richtig lernen, um dann, wenn Sie in das Land kommen, wenigstens ein Brot kaufen zu können!“ war jetzt endlich gross genug. Mal sehen wieviele Zimmer mein Haus dann nach dem zweiten Semester hat und ob ich dann vielleicht schon einen Garten anbaue. 😉

Mach Dir Deinen Winter selbst: Der Schokorausch

Frau Feuervogel rief unlängst ein Projekt ins Leben, um den langen und dunklen Winter etwas besser zu überleben. Nun endlich auch mein Beitrag dazu.

Schoko

Was gibt es besseres als an einem dunklen Winterabend nach einer langen, anstrengenden Prüfungs- und Arbeitswoche mit der liebsten Freundin und ihrer besseren Hälfte eine Schokoorgie zu feiern?

Schoko2

Glücklicherweise erhielt ich genau diese Woche von der liebsten Freundin genau das passende und auch schon langsehnte Geschenk dafür, vermutlich kann sie Gedanken lesen und verrät es mir nur nicht.

Schokolade macht glücklich und Vitamine schützen vor Erkältung, ein besseres Mittel gegen Winterdepression gibt s meiner Meinung nach nicht! 😉

Vor einem Jahr

Meine Mutter hatte mir früher schon öfters erzählt, dass sie ihren 27. Geburtstag als einen der schlimmsten ever in Erinnerung behalten hat. Sie fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben richtig alt und dachte, das war’s jetzt. Warum gerade die 27 die ersten Altersdepressionen bei ihr ausgelöst hat, wissen wir bis heute nicht, aber es war wohl so. Gottseidank war laut ihrer Erzählung dieser Geburtstag aber der einzige, der sich so furchtbar anfühlte und an ihrem 28. Geburtstag fühlte sie sich wieder ganz prächtig.

Vor einem Jahr Mitte Januar wurde ich 27 Jahre alt und – self fulfilling prophecy oder nicht sei dahingestellt – ich fühlte mich alt und grauenhaft und einfach nur grauenhaft alt. Das Studium, dass ich so geliebt hatte, war seit knapp einem Jahr vorbei und auch ein Jahr danach fühlte sich alles leer und stagniert und sinnlos an. Ich musste an jenem Tag bei Don Jefe arbeiten, – das alleine schon reichte – und es war der erste Geburtstag überhaupt an dem ich ganz normal arbeiten musste. Ich bekam zwar interessanterweise ein Geschenk von Don Jefe – er überreichte mir ganz stolz mit den Worten „Wir alten Lateiner“ ein Buch über die Geschichte der Antike – aber im Laufe des Tages kehrte der ganz normale stressige Arbeitsalltag wieder ein und Don Jefe war hier unzufrieden und dort hatte ich irgendetwas nicht erledigt und jenes hatte ich auch vergessen, ich unfähiges Ding, ich. Irgendwann nachmittags verliess ich das Büro und fühlte mich nur noch müde, erschlagen, k.o. und fragte mich wieder und wieder, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Zuhause schlief ich sofort nach dem Geschenke auspacken auf dem Sofa ein und zum Feiern hatte ich eigentlich auch keine Lust, weil mir beim besten Willen nichts einfiel, was es zu Feiern gab. Außer einem Job, der mir keinen Spass machte (und außer natürlich meiner Familie und meine wunderbaren Freunde), besass ich nichts und hatte keine Ahnung, wie es nun weitergehen sollte und in welche Richtung.

Ein Jahr ist das nun her. Letzten Freitag wurde ich 28 Jahre alt und es war ein wunderbarer, ganz phantastischer Geburtstag, der damit anfing, dass ich mir in der Arbeit freigenommen hatte und mit der liebsten Ungarischlehrerin/-freundin ganz gemütlich brunchen gegangen bin. Mittags bekam ich Essen, einen zuckersüßen Geburtstagskuchen (Foto folgt) und Geschenke bei meinen Eltern und abends kamen eine ganze Menge wunderbarer Menschen, um mit mir diesen Tag zu feiern. Neue und alte Freunde, Männer und Frauen, Alt-Komilitonen und Neu-Komilitonen. Es wurde unglaublich leckeres Essen mitgebracht, ich habe viele liebevoll ausgewählte Geschenke bekommen und ich habe so viele unglaublich liebe Worte gehört und gelesen, dass mir ganz schwindelig wurde und ich mich sehr beschenkt und sehr sehr reich fühlte. Es wurde ein wunderschöner, ganz gemütlicher Abend mit vielen netten Gesprächen und vielen neuen Bekanntschaften (der Gäste untereinander), an dessen Ende ich gar nicht glauben konnte, dass es das nun schon gewesen sein soll.

Es war wunderschön. Nicht spektakulär, aber wunderschön.

Ein Jahr. Und so viel passiert.

Ist er nicht wunderschön?

Ist er nicht wunderwunderschön?

Dez-10-2

Die armen Ansku-Eltern musste diese Weihnachten ganz schön was aushalten. Kurzentschlossen zwängte sich Frau Ansku nämlich noch am 23.12. in den Drogeriemarkt und versuchte, unter etlichen Made-in-China-Billig-Porzellanfigürchen die häßlichste und kitschigste herauszufinden. Wer jetzt denkt, das ist doch nun wirklich kein Problem, der stand noch nie einen Tag vor Weihnachten im Drogeriemarkt vor den Podesten mit Made-in-China-Billig-Porzellanfigürchen. Das Angebot war – überwältigend. Letztendlich wurde dieser wunderschöne weißgoldene Geselle für € 2, 45 auserkoren, um uns bei unseren hinterlistigen Plänen zu unterstützen.

Am Festtag dann, als alle Geschenke bereits ausgepackt waren und die Familie seelig unter dem erleuchteten Weihnachtsbaum sass, da sagte Frau Ansku wie zufällig zum lille Bruderherz: Du, wir haben doch noch EIN Geschenk vergessen. Die Anskueltern wurden ganz hellhörig und setzten sich erwartungsvoll gemeinsam auf das Sofa, um dieses so besondere Geschenk entgegenzunehmen. Frau Ansku nahm das auch gleich zum Anlass um zu einer hochemotionale, zu Tränen rührende Rede anzusetzen über die besten Eltern dieser Welt und über unsere unendliche Liebe zu unseren Eltern, der nun endlich einmal und dringendst ein Symbol gesetzt werden müsste: Dieser wunderhübsche Weihnachtsmann, stilvoll verpackt in Zellophan.

Womit Frau Ansku nicht gerechnet hatte: Die Ansku-Eltern haben tatsächlich keine Miene verzogen und filmreif wie Hollywoodschauspieler lächelnd und dankend dieses wertvolle und grandiose Geschenk entgegengenommen.

Aber unter dem wunderhübschen „Symbol unserer Liebe“ war dann doch ein Gutschein für einen Familienabend im Improvisationstheater. Den haben sich die Ansku-Eltern mehr als verdient – nicht nur für ihre Containance.

Parallelfunk

Heute trotz Grippe in den Endzügen in die Uni geschleppt. Vorlesung mit Anwesenheitspflicht. Willkommen im Bachelorstudiengang.

Anyway, die Vorlesung an sich war ziemlich besch… eiden, eine Aufheiterung brachten da nur kleine Botschaften aus dem BWLer-Paralleluniversum, die sich ebenso plötzlich wie unvorhergesehen bei uns einschlichen. Sie müssen Sich vorstellen, großer Hörsaal, 200 Schlafende Studenten, da geht natürlich nichts ohne Mikro. Doch immer wieder erklangen plötzlich aus den Lautsprechern statt den Worten des Dozenten einzelne Fetzen und Satzteile einer BWL-Vorlesung, die in einem anderen Hörsaal des Gebäudes stattgefunden haben muss.

Dennoch erzählte der Dozente tapfer weiter und bemühte sich doch immer wieder wenn es verheissungsvoll im Mikro knackte redlich, die Paragraphen und Steuergesetze des BWLers zu übertönen und uns von der Gründung der großen karitativen Wohlfahrtsverbände zu be- und unterrichten. Es ging um die Leitmotive, die katholische Sozialethik, die die Gründer von Caritas und Diakonie zu ihrem Tun bewegten, es ging um Leidenschaft, um Liebe und um Freundschaft.

Plötzlich fragte der Dozente das schlafende anwesende Publikum:

„Was ist denn der Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft?“

Er setzt ab und wartet auf eine Antwort.

Ein paar Sekunden vergehen, plötzlich knackt es abermals im Mikro und die Stimme des BWL-Dozenten aus dem Paralleluniversum verkündet klar und deutlich:

„…Umsatzsteuerschulden“

Lustiges und Kurioses aus der bunten Welt der Sprache – Sonntagsrätsel, die Auflösung

Ich schulde Ihnen noch die Auflösung zum Sonntagsrätsel. Gleichzeitig möchte ich mich damit für die vielen phantastischen Beiträge bedanken, ich habe jeden einzelnen mit großer Freude gelesen und Sie waren wirklich sehr kreativ. 😉 Toll!

Hier sind nun die „Auflösungen“, wobei das natürlich längst nicht alles ist und außerdem finde ich auch einige diese Begriffe höchst merkwürdig. Oder kann mir jemand erklären, was ein Dorffrühling anderes sein soll als ein Frühling auf dem Dorf? 😉 Aber sehen Sie selbst:

chch: Fachchinesisch, Suchchiffre

chsch: Dachschindel, Fachschule

chtch: Fluchtchance, Früchtchen, Suchtchaos

chtdsch: Frachtdschunke, Feuchtdschungel

chtsch: Frachtschiff, fruichtschale, Knechtschaft

chtschr: Leuchtschrift, Lichtschranke, Rechtschreibung

ckschn: Dreckschnauze, Lackschnalle, Schnickschnack

cktschn: Nacktschnecke

ngsgn: Überzeugungsgnostiker, Ablagerungsgneis

nschschn: Panschschnaps, Punschschnuppern

nzn: ganznächtlich, Tanznummer

pfpf: Dampfpfeife, Kampfpfeil, Sumpfpfeffer

rchschr: Durchschrift, Kichschrifttum

rffr: Dorffrühling, Schorffragment, Wegwerffraß

rschschr: Marschschritt, Pirschschrei

schdsch: Buschdschungel, Plüschdschungel

schsch: Froschschenkel, Mischschale, Waschschüssel

sdn: Dresdner

tschf: Patschfüßchen, Putschführer

tschfr: deutschfreundlich, Kitschfrisur

tschh: Klatschhenne, Patschhändchen

tschst: Kutschsteuer, Lutschstange

tschtsch: Deutschtscheche

tztz: Besetztzeichen, Jetztzeit

Allerdings gibt es bei den meisten dieser Wörter einen kleinen Haken. Erstens überschreiten viele der Konsonanten eine Wortgrenze, fast alle aber eine Silbengrenze. Darum soll es heute hier mal um die Silbe gehen. In der Phonetik und Phonologie erforscht man neben dem Lautinventar einer Sprache meist auch ziemlich intensiv die Silbenstruktur. Auch die Silbenstruktur kann ziemlich typisch für eine Sprache sein. Die Silbe hat einen Kern, das ist immer ein Vokal,  und einen Silbenrand, das sind die Konsonanten davor und dahinter. Ist der Silbenkern von zwei Konsonanten eingeschlossen, spricht man von einer geschlossenen Silbe, zum Beispiel bei Tan-ken. Ist die Silbe aber hinten offen, also der zweite Konsonanten fehlt, spricht man von einer offenen Silbe, beispielsweise in Pa-te.

Typisch für eine Sprache sind u.a. oftmals auch die Silbenstrukturen, die sie erlaubt, ob sie viele Ansammlungen von Konsonanten erlaubt oder eher Vokale. Wikipedia z.B. schreibt (ausnahmsweise ganz vernünftig) dazu:

Manche Sprachen (z. B. Deutsch) erlauben in unbetonten Silben auch sonore Konsonanten wie Nasale oder Liquiden als Silbengipfel. [Anm.: „Sonore Konsonanten“ sind Konsonanten wie l,r,m,n, die fast schon wie Vokale eine eigene Sonorität haben und somit einen eigenen Silbenkern bilden können, wie z.B. in „Matten“, phonetisch: [mat-n̩]. ] Andere Sprachen, z. B. Tschechisch, erlauben auch in betonten Silben bestimmte Konsonanten als Silbengipfel, z. B. Strč prst skrz krk „Steck den Finger durch den Hals“. Diese Aspekte werden in der Linguistik als Silbenbeschränkungen aufgefasst.

Die möglichen Silbenstrukturen werden dann aufgelistet, zusätzlich kann man auch noch erforschen, welche Laute an welcher Stelle in den Silben bevorzugt oder besonders selten oder gar nicht vorkommen. Ziemliche Fieselarbeit. 😉

Deutsch z.B. erlaubt – hier erstmal nur für einsilbige Wörter aufgelistet – folgende Silbenstrukturen (K ist Konsonant, V ist Vokal, Diphtonge zählen als ein Vokal):

V: Ei

KV: Du

KKV: froh [fro:]

KKKV: Streu

VK: an

KVK: Ball

KKVK:  Klang

KKKVK: Strahl

VKK: Ast

KVKK: Mist

KKVKK: Brust

KKKVKK: Strand

VKKK: Obst

KVKKK: Markt

KKVKKK: Schwulst

VKKKK: Ernst

KVKKKK: Herbst

Einige Sprachen wie z.B. Finnisch erlauben nur wenige Silbenformen, da sie prinzipiell immer möglichst eine Struktur KVKV anstreben. Natürlich gibt es einige wenige Ausnahmen davon, aber auch z.B. Konsonantenverbindungen aus Lehnwörtern werden häufig an die KVKV-Struktur angeglichen. So sprechen die meisten Finnen das Lehnwort „stressi“ nur noch „tressi“ oder sogar „ressi“ aus und die KVKV-Struktur ist wieder hergestellt.

Somit habe ich Sie vielleicht genaugenommen ein wenig aufs Glatteis geführt, als ich von diesen Vergleich mit dem Tschechischen schrieb, das war nicht beabsichtigt.*  (Merke: Man schreibe keine Blogartikel so spät abends kurz vorm Zu-Bettgehen!) Es ist immer noch eine Frage der Silbenstruktur, welche Konsonanten an welcher Stelle vorkommen können und natürlich spielen Wort- und Silbengrenzen bei der Aussprache des Wortes eine bedeutende Rolle, allerdings können eben durchaus auch an den Silbenrändern solche sogenannten „Konsonantencluster“ mit scheinbar endlosen Konsonantenketten aufeinandertreffen und die müssen ja trotzdem immer noch irgendwie ausgesprochen werden. Egal in welcher Sprache.

*Dennoch ist das kein Grund für diejenigen, denen es aufgefallen ist, in den Kommentaren gleich ausfallend zu werden. Kritik in einem höflichen Ton ist hier sehr gerne gesehen, hochnäsige Besserwisserkommentare dagegen nicht. Schliesslich ist alles nur ein Spiel. 😉

die, die immer summt

Ich hab es Sonntag doch noch auf die Wiesn geschafft. Während wir so am späten Abend noch ein letztes Mal über das Gelände bummeln, steht plötzlich die Nachbarin meiner Eltern vor, nein hinter mir und ruft laut „Da ist die Frau Ansku!“ Ich drehe mich um und wir wechseln kurz ein paar Sätze. Mit dabei ist noch eine zweite Nachbarin, die anscheinend auch in der Straße wohnt, auch wenn ich mich nicht wirklich an sie erinnern kann. Plötzlich sagt die zweite Nachbarin zu mir.

„Dich kenn ich, Du bist doch die, die immer durch die Straße geht und summt!“

Erwischt.

Summer-To-Do, Update

Vor einiger Zeit hab ich hier die Sommer-To-Do-Liste für August aufgeschrieben. Nun ist der August vorbei, der Sommer anscheinend auch, deshalb hier das Update, was von der Liste tatsächlich erledigt wurde.

  • Jeden Tag Eis essen (Ich futter schon fleissig, es könnte aber noch mehr sein) – Naja.
  • Mit einer Menge Leute an der Isar grillen, und zwar hier bei uns, wo man auch Lagerfeuer machen darf!
  • An den Starnberger See ins Strandbad
  • Ins Open-Air-Kino (letzte Woche, Sex and the City 2!)
  • nach Finnland fahren und beobachten, wenn die Sonne um 23 Uhr abends untergeht
  • nach Italien fahren und auf einer Piazza richtigen italienischen Cappucino trinken, dann danach an den Strand und stundenlang durch diese kleinen Strandlädchen streifen
  • spontan eine Gartenparty schmeissen und alle Freunde dazu einladen
  • eine Nacht durchmachen und den Sonnenaufgang um 4 oder 5 Uhr in der Früh ansehen (letztes Wochenende einmal die Dämmerung gesehen, zählt das?)
  • in den Tag hinein leben (ich arbeite dran und das zunehmend erfolgreich)
  • Mindestens eine Woche lang morgens nur Unterwäsche und ein leichtes, blumiges Sommerflatterkleidchen überstreifen und fertig ist das Anziehen (4 Tage am Lago)
  • Mindestens zwei Wochen lang jeden Abend mit Rotwein auf dem Balkon verbringen. (4 Tage am Lago)
  • vielen Stunden im Park oder am See verbringen und lesen
  • Scheisselkram machen, z.B. in einen Brunnen mitten in der Stadt steigen, weil es viel zu heiss ist
  • außerdem: In das kleine süße Gartenlauben-Café in Haidhausen gehen

Ich denke mal, eines Kommentars dazu bedarf es nicht. Italien hat mich gerettet, sonst sähe diese Liste komplett leer aus. der Rest aber war Regen ist in anderen Blogs schon hinreichend kommentiert worden…

Blogsitter gesucht

Wenn ich die kommenden Tage bis zum Wochenende bei den knackigen Italienerpopos weile und mich abwechselnd mit Latte und vino betrinke und in die Sonne blinzeln werde (SIC!!!), gibt es bedauerlicherweise auch einige höchst spannende Ereignisse hier, die ich nun leider verpassen werde, so zum Beispiel die Nerd Nite und ein doch sicherlich ziemlich interessantes Arbeitssommerfest. Das ist traurig, das ist sogar höchst bedauerlich, aber manchmal muss frau ansku eben Prioritäten setzen.

In einer Sache jedoch muss ich hiermit nun um Ihre Mithilfe bitten. Am Freitag den 20.08. hat dieser kleine und doch so sehr von mir geliebte Ansku-Blog seinen dritten Geburtstag. (Um genau zu sein, es ist eigentlich nicht der Geburtstag dieses wordpress-Blogs, aber es ist mit einigen Umzügen und Identitätswechseln eingerechnet der Geburtstag der Bloggerei der Frau Ansku überhaupt. Und deshalb ist es einfach der Geburtstag dieses Blogs.) Und nun bin ich am Freitag fern der Heimat und fern des Internets und das tut mir in der Seele weh. Denn keiner möchte doch an seinem Ehrentag alleine sein, nicht wahr? Doch dann bin ich auf die Idee gekommen, einfach hier um Ihre Hilfe zu bitten: Könnte Sie vielleicht aushelfen und könnte Sie am Freitag für mich hier vorbeikommen und dem Ansku-Blog ein paar nette Worte hinterlassen und ihn einmal hochleben lassen? Nur ein liebes Wort, damit der arme Ansku-Blog nicht an seinem Ehrentag hier alleine ein klickloses Dasein fristen muss. Ich wäre Ihnen wirklich ganz unglaublich zu Dank verpflichtet, wenn Sie Sich in meiner Abwesenheit in bisschen um meinen Blog kümmern könnten und sozusagen meinen Blog sitten würden. ich verspreche hiermit auch ganz feierlich, mir im Urlaub ein spannendes, feines Thema für einen Sprachwissenschafts-Post einfallen zu lassen, um die zahlreichen Anfragen, die ich immer wieder hier und da zu hören bekomme, zu befriedigen. Weil ich mich so freue, dass Sie alle da sind. Sie, die den kleinen Ansku-Blog zu dem gemacht haben, was er ist. Danke!

Ich bin dann mal weg. Gehaben Sie Sich wohl und haben Sie eine feine Woche, denken Sie und zu an mich und machen Sie es gut, nein, machen Sie es besser. 🙂

Farbe bekennen 2010 – türkis

Und das aktuelle Thema dieser Woche: Türkis

Farbe-bekennen-2010_türkis

Ich mag Türkis, sehr gerne eigentlich. Deutlich lieber als Blau auf alle Fälle, weil türkis eine warme Farbe ist und ich kann nur mit warmen Farben etwas anfangen. Trotzdem gibt es trotz intensiver Nachforschungen hier im Haushalt wirklich rein gar nichts türkises, nur einen Ordner und der war unfotogen. Bei meinen Eltern wurde ich dann fündig, diese klassischen immer wieder beliebten schönen Vasen. Und was passiert, wenn Mutter beim Photografieren daneben steht und plötzlich glaubt, sich künstlerisch betätigen zu müssen, das können Sie hier bewundern.  😉 Ich find’s klasse.

Alle meine Bilder von Farbe bekennen 2010 gibt es hier zu sehen, noch viel mehr und viel tollere Bilder von den anderen Teilnehmern hier.

Fragen, die die Ansku bewegen

Zur Zeit so:

* Was koch ich für die Familie am Wochenende?

* Wie viele Wäscheklammern braucht ein 1-Personen-Haushalt. Ein Päckchen neue Klämmerchen vom Kaffeeröster reicht jedenfalls definitiv nicht. Noch eines? Noch zwei?

* Welche Stöffchen kaufe ich, um meine Neuerwerbung damit zu füttern, wieviel Stoff kaufe ich und wo kaufe ich? Wo finde ich einen schönen, nicht zu teuren, (möglichst fein) gestreiften Stoff?

* Wie bekomme ich meinen extrem dickflorigen Teppich wieder sauber?

Gott, ich bin so hausfrau, ich bin über mich selbst erschrocken!

(Gottseidank aber bin ich das immer nur im Urlaub. 😉 )

Juwelen

Das Sommerloch ist ja immer gut für so ein bisschen Blödsinn und Scheisselkram. Wenn der Frau Ansku keine vernünftige Beschäftigung einfällt – was nicht heissen muss, dass es keine vernünftige Beschäftigung gäbe – dann sitzt sie vorm PC. Viel zu lange und viel zu oft. Und so kam es auch dieses Jahr wieder pünktlich zum Sommerloch dazu, dass die Frau Ansku anfing, dieses eine Mädchenspiel im Internet mit den vielen bunten Juwelen zu spielen. Sie wissen sicher welches Spiel ich meine. Und jetzt kann die Frau Ansku nicht mehr aufhören, dieses Spiel zu spielen, was sehr tragisch ist und sicherlich irgendwann mein soziales Leben zum Erliegen bringen wird und später dann mit totaler Isolation, Abbruch der Nahrungsaufnahme und kompletter Verwahrlosung enden wird. Das war letztes Jahr auch schon so, aber bisweilen ist der Mensch ja beratungsresistent. Man könnte ja auch was sinnvolles in der Zeit tun, so Dinge eben, die man nur während dem Sommerloch tun kann, so zum Beispiel endlich überfällige Emails an alte Freunde schreiben, den allerersten Finnland-Blog endlich als Blogbuch verarbeiten und dann aus dem Netz nehmen, das Ansku’sche Domizil etwas aufpimpen, vor allem den Teppich, der hat’s bitter nötig, nähen lernen, lesen lesen lesen, einen neuen Job suchen und und und… Nicht so die Ansku.

Ich sag mal so, ich wäre echt dankbar, wenn jemand sich hierherbequemen könnte und mir einfach meinen PC wegnehmen würde. Sehr dankbar. Bis ans Lebensende. Ich würde dafür auch ein Eis spendieren.

(Dabei hätte ich ja eigentlich noch eine Website gefunden, auf der man Lemmings online spielen kann. Das gute alte, fast schon verloren geglaubte Lemmings mit den vielen kleinen dummen Lemmingen, die alle treudoof hintereinanderher dackeln! Und Tetris! Ich bin so 90er. 😉 )

Schnipsel

* Momentan wenig wirklich bloggenswertes. Das Leben rauscht und fliesst.

* Ich habe letzte Woche meine Hauptschüler abgegeben. Ich glaub, ich werd sie eher nicht so sehr vermissen, das ist nicht so ganz mein Terrain. 😉

* Einige vielleicht doch.

* Mit den Schulferien fangen auch meine Ferien an, der August ist weitestgehend frei. Ich muss ehrlich gestehen, dass der ungewohnte und unregelmäßige Arbeitsrythmus der letzten Wochen ohne richtiges Wochenende mich doch ein wenig geschlaucht hat. Obwohl ich nicht so schrecklich viel gearbeitet habe, fehlten doch die Wochenenden als Zäsuren und Ruhepausen. Jetzt wird viel die Seele baumeln gelassen, in den Tag hinein gelebt und neue Pläne geschmiedet.

* Ich hätte nie gedacht, dass ich in diesem Monat mit *hüst* nur Mini-Jobs fast soviel verdient habe wie seinerzeit bei Don Jefe.

* Sonntagabend war die Abschiedsparty vom liebsten kleinen Bruder am – na, wo natürlich? – am Skateboardplatz. Es war ganz spontan (Sonntags Grillfleisch organisieren…), aber auch sehr schön. Eher suboptimal war nur die Idee nachts um zwölf und nach ein-zwei Bierchen auf sein Skateboard zu steigen. Lief auch ganz super, bis wir auf die Idee kamen, dass ich ja mal die Rampe (keine Halfpipe, beieleibe nicht, sondern so eine leichte Schräge) hoch- und wieder runnterfahren könnte… #Dusselcontent

* Karriere als Skateboard-Queen vorläufig wieder abgeblasen.

* Festival ist toll. Das Wetter ist steigerungsfähig, aber diese Festivalleute kann ja nichts schrecken und so werden selbst bei strömendem Regen die Stände aufgebaut, immer mit einem lockeren Spruch auf den Lippen. Samstag vier Stunden gefroren und 12 Euro eingenommen, aber das war ja erst der Anfang der Festivalwoche. Ich hab mir sagen lassen, dass es Sonntag bei strahlendem Sonnenschein wunderbarst lief. Und das Festival dauert ja noch bis 1.8., also alle fleissig kommen!

* Programm für heute: Entscheidungen fällen.

* Sommerloch. Es gibt also nicht wirklich viel Spannendes momentan hier.

* Ich weiss nicht, was ich bloggen soll.

* Vielleicht mal die anderen fragen?

* Was wollt Ihr lesen?

Zusatzqualifikationen

Heute war’s mal wieder ein Arbeitssamstag, Workshop in der Krippe, wunderbar lehrreich wie immer und ebenfalls wie immer mit den liebsten Kolleginnen, die man haben kann.  Seit heute kann ich nicht nur ein Kind wickeln, sondern sogar sprachförderlich wertvoll Pampers wechseln. Hätte ich ja auch nie gedacht. Und apropos hätte: Hätte jemand uns da mal einer gesehen, wie wir voller Begeisterung reihum einer Puppe die Windeln wechseln, sie durchkitzeln und SelbstGespräche mit der Puppe führen und wie eine Horde erwachsener Frauen sich (im Rollenspiel und mangels anwesender Kinder) um ein BobbyCar zoffen kann, er hätte sich wohl was gedacht…

(Der Kollege, der heute statt meinereiner gefilmt hat, kommentierte irgendwann: „Ich versteh gar nicht, wozu Ihr noch Kinder braucht.“)