LESEN!

David Martín ist siebzehn, als er die Chance seines Lebens erhält: Der Chefredakteur einer Regionalzeitung fragt ihn, ob er für einen ausgefallenen Beitrag Ersatz liefern könne. Und David Martín kann: seine Erzählungen „Geheimnisse von Barcelona“ werden ein Riesenerfolg. Doch im Laufe der Zeit wird klar: Dieser Erfolg hat seinen Preis… Die mystisch-spannende Geschichte, die Bestsellerautor Zafón in Das Spiel des Engels entfaltet, zieht den Leser rasch in ihren Bann und entführt ihn in ein faszinierend morbides Barcelona zu Beginn des 20. Jahrhunderts.Zafóns grandioses Debüt Der Schatten des Windes begleitete den Buchhändler Daniel Sempere auf einer Entdeckungsreise in die Vergangenheit. Das Spiel des Engels führt nun noch weiter zurück, nämlich bis zu Daniels Großvater. Der alte Buchhändler Sempere ist jetzt der väterliche Freund Davids. Nach seinem erfolgreichen Einstand verdient der aus armem Hause stammende Literat David bald sein Geld mit dem Fortsetzungsroman „Verdammte der Stadt“. Doch im Laufe seiner 127 Folgen zehrt die Arbeit ihn auf, seine Liebe zur schönen Cristina bleibt unerwidert, und seine Gesundheit nimmt schweren Schaden.

Eines Tages, als es David Martín besonders schlecht geht, nimmt der alte Buchhändler Sempere ihn mit an einen geheimnisvollen Ort, der schon im Der Schatten des Windes verzauberte: den Friedhof der vergessenen Bücher. Bald darauf erhält der inzwischen schwer kranke David eine seltsame Offerte von einem dubiosem Verleger. Für das Schreiben einer ganz speziellen Auftragsarbeit macht dieser dem Schriftsteller ein verlockendes Angebot – ein guter Deal oder ein Pakt mit dem Teufel?

Das Spiel des Engels ist gleichzeitig Fantasy-Märchen, Liebesgeschichte, Krimi und Horrorstory. Das Buch fesselt den Leser mit den fein gesponnenen Fäden seiner Geschichte, sodass man bald nicht mehr zwischen erzählter Wirklichkeit und imaginiertem Trugbild zu unterscheiden vermag. Wie schon in Der Schatten des Windes verknüpft Zafón äußerst kunstvoll verschiedene Ebenen und Stränge miteinander. Über geheimnisvolle Orte und metaphysisch anmutende Begegnungen verdichtet sich die Handlung immer mehr – bis zu dem Punkt, da sie schließlich in einen erbarmungslosen Kampf auf Leben und Tod mündet. — Ulrike Künnecke, Literaturtest

(Quelle: Amazon)

Eigentlich kann und will ich gar nicht viel zu diesem Buch sagen, ausser dass die Sprache, die Carlos Ruiz Zafón benutzt so wunderbar ist. Dass dier Art, wie er die Seele eines Schriftstellers beschreibt, so unglaublich packend und mitreissend ist. Dass ich mich fühlte wie selber und im eigenen Leibe ins Barcelona der 20er und 30er Jahre versetzt. Dass die Dramatik der Personen im Buch so unglaublich spannend ist, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Eigentlich kann und will ich gar nicht viel sagen, denn ich könnte es nie so perfekt ausdrücken wie Ruiz Zafón.

Deshalb sage ich nur: Lesen! Unbedingt.

Aber

…. lasset nun die Bilder sprechen. Ich hoffe, Sie sitzen bequem, es geht auf einen kleinen Ausflug an den Lago di Garda, von hier aus etwa in vier Stunden erreichbar.

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Papa könnte mal wieder sein Auto waschen. Hinter der Fensterblume sieht man aber schon Italien vorbeirauschen und uns aufs Urlaubsziel zubrausen.

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Da.

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Nochmal da, nur der Blick nach rechts.

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Durch die Olivenhaine zur sehnsüchtige erwarteten ersten Pizza/ Spaghetti/ Insalata di polpo.

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Abendessen mit Zwerg, auf italienisch nono. Also zumindest hiess das Restaurant irgendwas mit nono und auf den Tischen standen überall diese Zwerge, daraus habe ich messerscharf kombiniert, dass nono Zwerg heisst.

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Während die Männer des Hauses sich in die hohe Kunst des Motorbootfahrens einweisen lassen, photografiere ich neben dem Büro. Natürlich Botanik.

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Böötchen fahren. Sagte ich nicht „über mir der blaue Himmel, unter mir das blaue Wasser und neben, hinter mir, vor mir und überhaupt überall auch Wasser? Hier ist der Beweis. Die dahinter dämlich-glückseelig grinsende Ansku müssen Sie sich jetzt so vorstellen.

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Ein castello auf der Insel

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und nach der wilden Fahrt ein Sprizz

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… im Hafen.

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Grob geschätzt 258,359 Aufnahmen vom Hafen bei Abend, aus Platzmangel trotzdem nur diese eine. 😉

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[KLICK MICH!]

Das Dörfchen oben auf dem Berg war so hübsch herausgeputzt, weil gerade irgendein Fest zu Ehren des San Bernardo oder wer-auch-immer war. Abends gab es dann immer Musik, teilweise sogar hörbar.

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Falls Sie gestatten, noch mehr Botanik.

Und weil man ja immer die Kamera genau dann nicht dabei hat, wenn es richtig interessant wird, habe ich heute leider kein Photo von Sirmione für Sie. Aber ich muss da sowieso nochmal hin, nur um zu photografieren, so schön ist es da. Nur für meinen Geschmack einen kleinen Hauch zu turistisch, aber trotzdem sehr schön.

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Das war auf der Heimfahrt, irgendwo in Südtirol. Mich fasziniert die Kombination von Bergen und Palmen. Ein Italiener würde darüber vermutlich milde lächeln, ich frag mich, wie die Palme im Winter einen Wintermantel anzieht.

Und falls Ihnen das jetzt zu kurz und irgendwie zu wenig war, so kann ich ihnen vollen Herzens versichern: Mir auch.

Nerd Nite

Frau Ansku war gestern auf der Nerd Nite und kann das nur bedingungslos und uneingeschränkt* weiterempfehlen. Nerds kennt jeder und jeder lacht über sie, aber auf der Nerd Nite darf man das ganz offiziell. Hier wird den Nerds die passende Bühne geboten, zur Untermalung gibt es sogar Musik. Jeder Nerd, jeder Freak der möchte, darf auf der Nerd Nite über ein Thema, welches ihn interessiert referieren und das Publikum mit seiner ausgefeilten PowerPoint-Präsentation zum Rasen bringen. So kam ich gestern in den Genuss eines Vortrags über die Welt der IT, über IT als vollständig erschlossene Wissenschaft und die Deutsche Post, die irgendwie auch etwas mit IT zu tun hat, das aber eigentlich gar nicht will, weil sie doch eigentlich eine Dienstleistungsgesellschaft sein will. Oder so ähnlich. 😉 Desweiteren kamen wir in den Genuss eines Vortrags einer Medizinstudentin aus Wien, die das Thema Reizdarm auch im Internet in ihrem Darmblog publik machte, die Folgen von „Social Networks und Social Latte“ auf den Darm untersuchte und Reaktionen zur Wiener  Kulturpyramide Essen – Verdauen – Ausscheiden sammelte. (Absoluter Lieblingstweet darunter: Der hier!!!). Den Abschluss bildeten zwei schon etwas ältere Herren, die uns alles, was wir noch nie über Messerschleifen, scharf Messer und den „erotischen Schnitt“ wissen wollten, erzählten. (Lieblingszitat auch hier: Der Schleifstein muss immer nass sein und wenn er gewässert ist und keine Blasen mehr aufsteigen, dann ist er gewässert.“ Unschlagbare Logik.)

Verstanden hab ich irgendiwe fast gar nichts, aber das war ja definitiv auch nicht der Sinn des Abends! 😉

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* Bedingunslos und eineingeschränkt gilt jedoch momentan nur für München, da hier der Trend aus den USA als erstes angeschwappt ist. In Berlin und Wellington (NZ) sind angeblich weitere Nerd Nites geplant. Ich lebe anscheinend in einer Trendsetterstadt, eine Tatsache, die mich gestern fast noch mehr erstaunt hat als die Nerd Nite selber. ;)!

Hymypoika

Vor etlichen vier Jahren während meiner Zeit in Finnland hab ich mir mal rein zufällig aus der Videothek einen Film ausgeliehen, von dem ich ziemlich begeistert war. Und dank einer wunderbaren Freundin, die jetzt Neu-Münchnerin ist 😉 konnte ich diesen Film letztes Wochenende nochmal anschauen.

Der Film heisst „Hymypoika“, die englische Übersetzung ist „Young Gods“. Es geht um eine Gruppe von Abiturienten, die im Rausch der Abschlussfeier auf die ziemlich abgefahrene Idee kommen, einen Club zu gründen. Sie wollen bessere Liebhaber werden und beschliessen, sich gegenseitig beim Sex zu filmen, um dann voneinander zu lernen. Dabei gibt es drei Regeln:

1. Alles wird gefilmt.

2. Jeder muss einen Film machen.

3. Keiner darf davon etwas wissen.

Interessant ist, dass alle Jungs aus unterschiedlichen Gründen zum Filmen kommen. Waisenkind z.B. Jere erbt pünktlich zu seinem 18. Geburtstag das verlassene Haus seiner Eltern und meint, nur durch die Kamera Erinnerungen an seine Kindheit in jenem Haus wiederzubekommen. Bald jedoch artet das Projekt in einen Wettkampf aus mit allen Nebenwirkungen, die man sich denken kann und jeder Menge verletzter Gefühle. Auch das Ende ist sehr dramtisch.

Der Film mag abstossend, verwirrend, unangenehm sein, aber das soll er auch. Ich finde ihn aus irgendwelchen Gründen, die ich selber nicht genau benennen kann, total faszinierend fesselnd und er geht mri seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf wie lange kein anderer Film. Ich habe ein Interview mit dem Regisseur gesehen, der erklärte, dass es ihm schlicht und einfach um die „Übersexualisierung“ unserer Gesellschaft geht, darum dass die viele Sexualität, mit der wir täglich draussen bombardiert werden, uns zusehends abstumpfen lässt. Das fand ich sehr interessant. Der Regisseur sagte zudem, dass all diese „Übersexualisierung“ in den Innenstädte, auf Plakaten, in den Medien etc. einem erst auffällt, wenn man einmal mit einem Kind, dass das alles nicht kennt, durch eine Innenstadt geht. Dagegen wollte er mit dem Film ein Zeichen setzen.

Ich finde es ist ein gutes Zeichen. Ich weiss, dass der Film in Finnland einige Preise gewonnen hat, ob er im Ausland gezeigt worden ist, weiss ich nicht.

Und ganz besonders liebe ich den Soundtrack zu diesem Film, der ebenfalls „Hymypoika“ heisst. Ein Ansku-tune-Ohrwurm über eine Beziehung, von der man sich nicht loslösen kann, in der man doch immer wieder dem Ruf des anderen folgt auch wider besseres Wissen. Ein Ansku-tune, der mir ebenfalls seit dem Wochenende einfach nicht mehr aus dem Kopf will.

Übersetzung erste und zweite Strophe & Refrain:

„Er ruft mich mit seiner Hand und nimmt mich wieder mit sich.

Kein Erbarmen kennt er, keine Wärme, gar nichts.


Er bringt mich dazu, zu folgen und gegen meinen Willen zu handeln.

Er geht neben mir her und ich komme nicht los um zu flüchten.


Und er bringt mich viel zu leicht dazu, alles zu vergessen.

Ich sage, dass ich ihm niemals mehr zuhören werde

an diesen Traum glauben.“

Lesen!

Mein Vorhaben, endlich wieder mehr zu lesen, zeigt zumindest geringe Erfolge. Momentan ist es sowieso viel schöner, draußen zu sein, aber heute zumindest regnet es hier, somit kann man wunderschön den ganzen Tag in der Bude vergammeln und: Lesen!

Deshalb hier einige wunderbare Bücher, die ich vor kurzem gelesen habe und gerne weiterempfehlen möchte.

Denis Theriault – Siebzehn Silben Ewigkeit.

„Es war eine großartige, originelle, derart geniale und gewagte Idee, das Bilodo erschrak. Doch er wuste, er hatte keine andere Wahl.“

Bilodo, ein junger Postbote aus Montreal mit einer Vorliebe für Kalligraphie, geht seinem Beruf voller Leidenschaft nach: Heimlich öffnet er abends über Wasserdampf handgeschriebene Briefe und träumt sich in fremde Lebenswelten. Eines Tages stößt er auf die ungewöhnliche Korrespondenz zwischen Professor Grandpré und Ségolène, einer Lehrerin aus Guadeloupe, die sich Gedichte schicken. Bilodo verliebt sich in Ségolène. Als Grandpré bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen waghalsigen Plan: Will er den Kontakt zu Ségolène nicht abreißen lassen, muss er in die Identität des anderen schlüpfen und lernen, wie man mit siebzehn Silben die Ewigkeit einfängt … (Quelle)

Ein wunderbar zu lesendes Buch! So skurril diese Geschichte klingt, so wunderbar ist sie auch. Denis Theriault benutz eine wunderbare, fein nuancierte Sprache, die sich wiederum auf harmonische Weise mit den von der Hauptfigur so sehr geliebten japanischen Haikus verbindet. Gleichzeitig wird sehr einfühlsam geschildert, wie Bilodo sich immer mehr in seiner Traumwelt verliert. Sehr berührend und mit einem überaschenden Ende! 😉

Kate Morton – Das geheime Spiel

„Zwei Schwestern, ein geheimes Spiel und eine verbotene Liebe“

Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommt Grace Bradley als Dienstbotin nach Riverton Manor. Selbst noch nicht erwachsen, bewundert sie die Hartford-Mädchen Hannah und Emmeline, die mit ihrer unbeschwerten Fröhlichkeit für Leben auf dem Anwesen sorgen. Doch die Begegnung mit dem jungen Dichter Lord Robert Hunter wird Hannah und Emmeline für immer verändern. Als einzige Vertraute versucht Grace die beiden Schwestern vor Unheil zu bewahren – vergeblich …

Mehr als 75 Jahre bewahrt Grace das Geheimnis, bis sie endlich die Wahrheit über jene Tage preisgibt. (Quelle)

Auch dieses Buch ist in einer wunderbaren Sprache geschrieben. Mir hat es sehr gut gefallen, weil ich diese Art Erzählungen, die man vielleicht als „Familiengeschichten“ bezeichnen könnte, sehr gerne mag. Es wird teilweise in der Gegenwart über Grace als alte Frau erzählt, teilweise gibt es wieder Rückblenden und ihre Erinnerungen, die sie für ihren Enkel auf Band aufnimmt. Auch diese Geschichte geht mitten ins Herz und lässt es nicht mehr los, bis man zum Ende gekommen ist.

Außerdem kann ich wärmstens empfehlen:

Mitch Albom – The five people you meet in heaven

On his eighty-third birthday Eddie, a lonely war veteran, dies in a tragic accident trying to save a little girl from a falling cart. With his final breath, he feels two small hands in his – and then nothing. He awakens in the afterlife, where he learns that heaven is not a lush Garden of Eden but a place where your earthly life is explained to you by five people who were in it. These people may have been loved ones or distant strangers. Yet each of them changed your path for ever.

Von Mitch Albom hatte ich schon früher gehört, unter anderem wurde mir von der werten Frau Kiwi wärmstens „Tuesdays with Morrie“ empfohlen. Und dann hab ich im Herbst durch Zufall dieses Buch geschenkt bekommen, bin aber leider vor einiger Zeit erst dazu gekommen, es zu lesen. Nun, nach der Lektüre von „The five people you meet in heaven“ bin ich nur noch neugieriger auf „Tuesdays with Morrie“! Diese Sichtweise auf das Leben nach dem Tod ist unglaublich spannend und beeindruckend. Unter anderem finde ich, dass diese Rezension einer Leserin es sehr gut trifft. Es bleibt genügend Raum, um das eigene Leben daneben zu sehen und am Schluss erleichtert aufzuatmen.

Einen fröhlichen Lesesommer wünsche ich Ihnen allen!

Schweden, Teil eins

Die Frau Ansku war also in Schweden. Und ist inzwischen zwar körperlich zurück, kopfmäßig aber noch voll verknallt in Schweden. Aber der Reihe nach.

Nachdem sowohl Aschewolke weggepustet als auch meine Flugangst wie üblich mit Rotwein erfolgreich therapiert worden war, bin ich Donnerstag abend sicher und wohlbehalten in Stockholm gelandet. Gleich bei den Gepäckbändern wurde ich umfassend informiert, was man als Schwedenreisender unbedingt so wissen muss.

Vor dem Flughafen, 1 Grad und Schneeregen, genau das, was man Ende April definitiv nicht mehr sehen möchte. Die liebe Freundin holte mich aber ziemlich bald aus dem nassen und kalten mit dem Mietauto ab und wir beschlossen, auf der Suche nach einem Hostel für diese Nacht ersteinmal aus Stockholm raus und eine halbe Stunde nach Uppsala zu fahren, in der Hoffnung dort schneller und vor allem günstiger Quartier zu finden. Das gelang auch ziemlich gut, gleich bei der zweiten Adresse wurden wir aufgenommen und übernachteten in einer netten kleinen Jugendherberge, in der die Zimmer alle auf einer Galerie um den atriumartigen Frühstücks- und Aufenthaltsraum angeordnet waren. Sehr nett!

Am nächsten Morgen ein kurzer Stadtrundgang, zunächst aber holten wir uns in einem Café ein leckeres Frühstück und setzten uns damit an die Sonne an einen Tisch vor dem Café. Anscheinend ist es für Schweden sehr ungewohnt, draussen zu frühstücken, denn wir wurden von allen vorbeilaufenden Passanten begafft wie bunte Hunde. Als wir heimlich etwas darüber lachten, kehrte eine Frau um und sprach wild auf Schwedisch auf uns ein, bis sie merkte, dass wir kein Wort verstehen. Daraufhin war sie etwa eine Minute still, sagte dann „oooh… Sorry!“ und verschwand schnellstens wieder. 😆

Uppsala ist eine ganz entzückende Kleinstadt mit vielen alten Gebäuden, u.a. mit einer Kirche in der hinter dem Altar eine fast lebensechte Wachsfigur einer Nonne versunken auf das Grab König Gustav Vasas blickte – sehr spooky!

mit einer sehr hübschen Universität, wie es sich für eine Universitätsstadt gehört

und einem alten Schloss, ebenfalls von Herrn Vasa erbaut, von dem aus man nochmal einen ganz phantastischen Ausblick auf Kirche und Stadt hat. Und ja, hier ist kein Schneeregen mehr zu sehen und wir hatten wirklich ganz unverschämtes Glück mit dem Wetter, später in Stockholm wurde es sogar richtig warm. 🙂

Das Schloss mit den laut Reiseführer für die Vasa-Schlösser typischen Rundtürmen (der zweite ist links vom Bild)

die letzten Reste des Winters haben wir aber dann doch noch gesehen.

Am Fluss

Gegen Mittag stiegen wir wieder in unser Mietauto und fuhren Richtung Westen, denn geplant war zunächst einmal eine Tour nach Göteborg. Kurzer Zwischenstopp: Örebro, ebenfalls sehr süße, verschlafene Kleinstadt an der Spitze eines Sees (ich habe schon wieder vergessen, wie der denn nun wieder heisst), mit schönen Gebäuden….

und ebenfalls einem Schloss(chen). Ebenfalls mit Vasa-Rundtürmen.

Sehr viel mehr gab es in Örebro nicht, also schlenderten wir noch kurz durch die Einkaufsstrasse, holten uns zum Mittag einen Hot Dog und wiederstanden nur knapp der Versuchung, Brezn, Strudel und deutsches Brot zu kaufen. 😉

Eigentlich hatten wir auf der Fahrt mehrere Stops geplant, aber dazu kam es nicht, denn die Fahrt zog sich ganz schön in die Länge. Schwedische Autobahnen und Landstrassen sind nunmal nicht mit deutschen zu vergleichen und da die Schweden alle sehr vorschriftsmäßig autofahren, wollten wir natürlich nicht uns künstlich unbeliebt machen.

Patriotismus erstreckt sich in Schweden sogar bis zu den Verkehrsmarkierungen, wie man hier sehr gut sieht:

In Göteborg hatten wir durch Zufall ein ganz entzückendes kleines Hostel gebucht, dass sich als kleines Privathäuschen mit nur sechs oder sieben Zimmern und Familienanschluss herausstellte. Das Haus war so richtig typisch schwedisch eingerichtet, das ältere Ehepaar, dass dieses Haus führte, war mehr als freundlich und hilfsbereit und am nächsten Morgen erwartete uns ein reichhaltiges Frühstück. (Da einige in den Kommentaren schon angekündigt haben, dass sie auch eine Reise nach Schweden planen, kann ich sämtliche Adressen natürlich gerne per Mail weitergeben, meldet Euch einfach.)

An diesem Abend reichte die Zeit noch für einen Spaziergang durch Göteborg, ebenfalls wieder bei strahlendem Sonnenschein. Lustigerweise haben wir fast nur im Binnenland Wolken gesehen, sobald wir an die Küste kamen, waren diese wieder weggepustet. Dafür war es auch schneidend kalt an diesem Abend und es blieb uns nur, uns am Anblick gutaussehender, starker Jünglinge zu „wärmen“. Hilft ja alles nüscht.

Wir liefen über die Aveny, die Pracht-, Shopping-, Party-, Flanier- und-was-weiss-ich-noch-alles- Straße von Göteborg mit ihren beeindruckenden Häusern und imposanten Verzierungen und kamen schliesslich an den Gustav Adolf-torg, wo sich die alte Uferpromenade in ihrem besten Licht zeigte.

Sonnenuntergang am Hafen, ohne Worte!!

Am nächsten Morgen spazierten wir noch durch einige weitere Viertel Göteborgs, u.a das Univiertel und das ehemalige Arbeiterviertel.

Hier, in den Gassen der Altstadt, gibt es fast nur Holzhäuser, jede Menge entzückender Cafés und die Zeit scheint irgendwo vor einigen hundert Jahren stehengeblieben zu sein.

Von der Gamla Stad aus erklommen wir einen Berg, auf dem eine alte Festung stand

(hier die Miniaturausgabe 😉 )

und genossen wiederum einen traumhaften Ausblick über die Stadt.

…mit rot-grüner Postkartenidylle direkt neben …

… und goldenem Krönchen auf dem Wachturm. 🙂

Und wir sind immer noch ganz hin und weg von der Altstadt mit ihren zahlreichen kleinen Lädchen und Cafés. Die Strassen sind voll mit Menschen, die diese ersten Frühlingstage in Schweden geniessen. Eine einmalige Atmosphäre.

Es ging wieder mehr in Richtung der Aveny und die Gebäude wurden wieder zusehends herrschaftlicher.

Humor haben sie ja, die Schweden!

Ein Blick auf die Altstadt vom „grünen Ring“ Göteborgs aus.

Eher zufällig kamen wir noch an den Markthallen vorbei und mussten natürlich hineingucken. Die Atmosphäre dort ist einmalig. Das Essen sah zwar phantastisch aus, wir haben es uns aber doch verkniffen und erst zwei Tage später in Stockholm in der Markthalle gespeist.

Kleine, ganz feine Lädchen, überall.

Und eine Parade, extra für unseren Besuch! 😉

Am frühen Nachmittag stiegen wir dann wieder in unser inzwischen schon so liebgewonnenes Auto und brausten dieses Mal nur die halbe Strecke zurück bis nach Linköping, weil wir das Auto dort abgeben und dann den Bus nach Stockholm besteigen mussten. Für Sehenswürdigkeiten auf der Fahrt gab es leider wiederum anders als geplant doch keine Zeit, da sich Fahrt durch das schwedische Niemandsland eben wirklich ganz schön ziehen können. 😉 Aber wir kommen sowieso noch einmal wieder, dann im Sommer, wenn wirklich alles grünt und blüht!

Dafür gab es später auf der Fahrt mit dem Bus nach Stockholm Postkartenidylle mit Abendsonne. Das Bild ist aus dem Bus gemacht, daher ist es nicht so toll, aber die Aussicht WAR auf jeden Fall toll.

Und manchmal sehen auch die Häuser in Schweden ein bisschen nach IKEA aus, z.B. hier am Busbahnhof in Linköping. 😉 Inzwischen ist es Samstag abend, die Hälfte der Reise bereits vorbei und wir machen uns auf zur letzten Etappe, nach Stockholm.

Mehr und den zweiten Teil unserer Reise mit vielen vielen Photos aus Stockholm gibt es bald, sobald ich mich durch die vielen vielen, sehr vielen Photos aus Stockholm gewühlt habe. 😉

Unbedingter Sehbefehl!

Heute mal wieder ein Veranstaltungstipp:

„Deutsches Essen ist wie guter Sex – schmutzig und verboten“ (Philipp Weber „Futter“)

Wer diesem bereits mit dem bayrischen Kabarettpreis ausgezeichneten jungen Herren zuhört, könnte tatsächlich denken, dass Essen schmutzig und verboten ist, schließlich nimmt der Herr Weber die Essgewohnheiten der Deutschen mal gehörig auseinander, unterzieht nach eigener Aussage im Programmheft „die Gesellschaft einer satirischen Magenspiegelung“ und erläutert auch eingehend die politische Dimension des Essens, u.v.a. mit diesem Zitat:

„Biogemüse, dass 5000 km aus China angereist ist? Da vertraue ich doch eher noch S.ex.spi.elzeug aus dem Va.tik.an!“

Heute das Geburtstagsgeschenk von Papa eingelöst und was soll ich sagen? Es war schlicht und einfach grandios. Jeder einzelne Satz eine Pointe, ein Feuerwerk von Lachsalven Wortwitz. Selbst wenn wir jetzt noch essen wollten, wir könnten nicht mehr, weil wir alle zweieinhalb Stunden (!) lang in einem durch vor Lachen gewiehert haben und mein Bauch vermutlich noch Tage braucht, um sich von diesen (Lach-)Krämpfen zu erholen. 😉

Deshalb ergeht hiermit an alle, besonders an Kulinarier und solche, die es werden wollen, unbedingter Sehbefehl, sollte Herr Weber mal bei Euch in der Nähe vorbeikommen! Gehen Sie hin, ist noch nicht einmal teuer und lohnt sich auf jeden Fall.

Jenseits der Stille

Vor einiger Zeit, noch im alten Jahr, musste ich plötzlich ständig an einen alten Film denken, den ich vor etlichen Jahren, als ich noch jung war, mal gesehen hatte.  Zufällig zu genau dieser Zeit schrieb auch Frau Nebelmädchen über Jenseits der Stille und postete diesen Trailer. Immer wieder spukte der Film mir durch den Kopf, aber so lange ist das her, dass ich mich kaum noch an die Handlung erinnern konnte. Es muss wohl einer der ersten „Erwachsenenfilme“ gewesen sein, die ich im Kino gesehen habe, ich war wohl elf oder zwölf Jahre alt. Ich weiß noch genau, dass mich dieser Film ungeheuer berührt und fasziniert hat, ich weiß, dass es einer der besten Filme ist, die ich in meinem Leben gesehen habe. Aber die Handlung war komplett aus der Erinnerung verschwunden. Ich wusste, dass es um ein musikalisch begabtes Mädchen und ihre tauben Eltern ging, mehr aber auch nicht. Faszinierend wie einem so ein Film nicht mehr aus dem Kopf geht, obwohl man sich kaum noch daran erinnern kann.

Der Trailer und etwas Recherche trugen dann, dazu bei das Gedächtnis wieder etwas aufzufrischen, aber dennoch war ich sehr neugierig und wollte den Film unbedingt zu Weihnachten haben zum Geburtstag haben aus der Videothek ausleihen sehen. Jetzt endlich, nach langem Warten, habe ich ihn mir dann doch bestellt damit ich ihn in weiteren 15 Jahren nocheinmal anschauen kann 😉 und er liegt nun endlich hier und ich freu mich wahnsinnig auf heute abend. Und bin irre gespannt. 🙂

Tausend strahlende Sonnen

*schnief*

Das war wieder so ein Buch, welches mich mitgerissen, in eine andere Welt und mitunter auch fast zum weinen gebracht hat. Welches mir den Atem stocken liess bei der Beschreibung aller Grausamkeiten, die in Afghanistan abgelaufen sind und noch passieren und mich vor Erleichterung laut aufstöhnen liess, wenn eine Sache doch noch gut ausging. Ach, es beschreibt so wunderschön und so erschreckend zugleich, wie weit und über wie viele Schwierigkeiten wahre Freundschaft zu gehen vermag. Wie aus Feindschaft Freundschaft wird und aus Freundschaft Liebe.

Ich bin bewegt, ich bin fasziniert, ich bin von den Socken. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, lesen!

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(Bekam ich letzten Freitag hier geschenkt. Ein echter Nicolai, hier als praktisches Wendebild, von vorne und von hinten betrachtbar, je nachdem in welcher Stimmung man gerade ist. Was dargestellt ist, erklärt sich eigentlich von selbst, nicht wahr? Oben sind es Blumen, auf die es regnet und unten ist es ein brennendes Haus und ein Feuerwehrauto und es regnet ebenfalls. Ich find die Bilder cool, es hängt bereits an einem Ehrenplatz. Und spekuliere darauf, dass die ich dann in wenigen Jahren, wenn das Kind ein berühmter Maler ist, gewinnbringend verhökern kann. 😉

Ein wunderbarer Nachmittag mit einer ganz wundervollen Bloggerfamilie war das.)

Geständnis

Ich muss Ihnen ein Geständnis machen, besonders der Frau Puppe.

Ich hab hier ein Hörbuch, das ist auf Finnisch. Ich habe das Buch als normales Buch und als Hörbuch vor ewigen Zeiten mal geschenkt bekommen. Als ebenfalls eingeschworene Hörbuchhasserin habe ich damals natürlich das Buch gelesen und das Hörbuch ganz weit hinten in den Schrank gestecktt. Irgendwann vor ein paar Wochen fiel es mir beim Aufräumen wieder in die Hände. Von den Hörspielen der Frau June, die ich im Sommer oft auf einer Wiese liegend und vor mich hin träumend hörte, angefixt legte ich eine CD in den CD-Player und lauschte. Und fand das wie schon die Hörspiele eigentlich ganz nett. Spontan dachte ich mir, das wäre vielleicht mal etwas für längere Bahnfahrten und überspielte die CDs auf meinen EmPeDrei-Player. Da blieben sie jedoch vorerst, weitestgehend ungehört.

Seit Montag fahre ich 4 mal pro Woche morgens zu sehr unstudentischen Zeiten 😉 50 Minuten zur Arbeit und bin schon froh, wenn ich meinen Kaffee in der Hand festhalten kann. Ein Buch zu halten geht da leider nicht mehr, noch weniger es zu lesen, wenn ich schon selber kaum aus den Augen blicken kann. 😉 Und deshalb finde ich das ganz praktisch, morgens noch halb im Land der Träume, einfach nur dazusitzen und einer Geschichte zu lauschen.

Eine weitere Situation in der ich Hörbücher inzwischen ganz praktisch finde, ist beim Spazierengehen. Manchmal werde ich aus heiterem Himmel einfach so unruhig, dass ich rausmuss und eine halbe Stunde oder Stunde spazierengehen muss. Und gestern, auf dem Spaziergang von der U-Bahn nach Hause ist es passiert, dass ich mir einfach die Kopfhörer in die Ohren gesteckt habe und mein Hörbuch weitergehört habe. Ich gehe gerne spazieren, dabei kann ich gar wunderbarst abschalten, aber auch wunderbarst nachdenken. Beim Spazierengehen liest es sich aber leider etwas schlecht, aber ich kann trotzdem nebenher eine Geschichte hören und man kann auch ganz fantastisch dazu die Gedanken schweifen lassen. Das ist genauso entspannend wie Spazierengehen und Musik hören und die Gedanken schweifen lassen. (Spazierengehen ist eigentlich immer entspannend. Ich kann auch beim Spazierengehen essen und es hat für mich überhaupt nichts mit Hektik zu tun, eher im Gegenteil. Ich mache am Wochenende manchmal einen Spaziergang zum Bäcker, hole mir ein Frühstück und verzehre es meistens bereits auf dem Heimweg, während ich die Natur betrachte und mich an der frisch, unschuldigen Morgenstimmung erfreue. Frühstück in der Natur sozusagen. Klingt komisch, ist aber so.)

Außerdem hat das Hörbuch in einer Fremdsprache den Vorteil, dass es das Hörverständnis in der Sprache schult. Deshalb finde ich für mich inzwischen Hörbücher in einigen Situationen ganz praktisch. Bin stark versucht, mir von irgendjemandem demnächst ein weiteres Hörbuch aus Finnland mitbringen oder schicken zu lassen.

Mittags auf dem Heimweg und abends möchte ich dann aber bitte wieder Papier und Seitenrascheln und Sätze so betonen, wie ich es mir vorstelle. Denn da sind wir uns doch alle einig: Ein Hörbuch kann niemals ein richtiges Buch ersetzen.

V wie…

V wie Vergangenheit.

Eine liebe finnische Freundin von mir hatte Besuch aus Finnland und daher haben wir heute vor unserem traditionellen Sonntagskaffee erst noch einen Ausflug in die nähere und ferne Geschichte dieser Stadt gemacht und waren als Touriführer in der Münchener Residenz. Gerade noch rechzeitig zur V-Woche.

V wie verwöhnt

Bereits am Samstag wurden wir nach Strich und Faden verwöhnt. Wir waren in die Lounge des Arbeitgebers meiner Mutter in der Allianz Arena eingeladen. Dort gab es Fußball und (vor allem 😉 ) excellentes Essen. Wenn Sie wüssten, was sich INNEN in der Speisekarte links im Bild verbarg… (Ach wie praktisch, dass ich so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Wochenendberichterstattung und dem ABC-Projekt neues Leben einhauchen!)

V wie verloren

Es spielte TSV 1860 München gegen den MSV Duisburg. Tja, und gegen Ende des Spiels hingen die Fahnen und die Gesichter der Duisburger Fans ganz schön schlapp herunter. Yeah! 🙂

V wie von oben

Blick aus meinem Fenster in den Garten – das war allerdings im Sommer und die Blumen blühten noch!

V wie verzinkt

V wie verstrahlt

V wie Varianz

Genau zwei Exemplare des unglaublichen Farbenschauspiels, dass sich zur Zeit in der Natur bietet.

V wie verliebt

auf immer und ewig in die Krinoline!!

V wie weiß ich nicht

(Ich weiss nicht, was dieses Photo mit V zu tun hat, aber ich mag es gerne und ich finde, dass es ziemlich scharf ist, dafür dass ich es mit meinem kleinen Handy geknipst habe.)

V wie Vordergrund

Vordergrund echt antik, Hintergrund Isarufer

Ein neues Spiel

Heute ausprobiert: Mölkky

Mölkky stammt aus Finnland und steht nicht zuletzt deswegen seit einiger Zeit bei uns Finnougristen hoch im Kurs. Die Auswahl unserer besten Spieler Unser Team war sogar schon im Juni bei den deutschen Mölkky-Meisterschaften in Nürnberg – mehr oder weniger erfolgreich. 😉 Heute hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, mein mangelndes Werf-Talent unter Beweis zu stellen mich als Holzklotzwerferin zu versuchen einer Mölkky-Session mitzuerleben.

Es gibt 12 kleine Holzklötzchen, die jeder eine Nummer tragen. Diese Klötzchen werden am Anfang des Spiels aufgestellt, nämlich so:

Dann nimmt einer der Spieler das Wurfholz in die Hand und wirft ähnlich wie beim Kegeln wild drauflos auf die Klötzchen.

Die umfallenden Klötzchen werden dann folgendermaßen gezählt: Fällt nur ein Klötzchen, so zählt die Zahl, die auf dem Klötzchen steht. Fallen mehrere Klötzchen, so zählt die Anzahl der gefallenen Klötzchen. Obwohl hier im Bild beispielsweise die 7 und die 9 (hinten) umgefallen sind, gibt es hierfür nur 2 Punkte, weil nur zwei Hölzchen umgefallen sind. Klötzchen, die auf anderen Klötzchen zum Liegen kommen, zählen nicht als gefallen.

Dann werden alle umgefallenen Klötzchen auch das hinter der 12! wieder aufgestellt und zwar genau an der Stelle, wo sie zum Liegen kommen, dadurch ergibt sich dann diese „Streuung“ wie hier im Bild, die es im Verlauf des Spiels etwas leichter macht, einzelne Hölzchen zu treffen. Aber auch nur etwas leichter. 😉

Danach ist der nächste Spieler dran mit Werfen. Gewonnen hat der Spieler, der als erstes GENAU 50 Punkte erreicht, wer die 50 Punkte überschreitet, fällt zurück auf 25 Punkte.

Mir hat es obwohl ich wirklich mit einem beneidenswerten Talent, daneben zu werfen gesegnet bin und daher solche Spiele normalerweise eher meide,  wirklich großen Spaß gemacht und die nächste Saison vergeht sicherlich nicht mehr ohne mich.

Ach ja, und wer das auch mal ausprobieren möchte, kann sich das Spiel entweder in Eigenregie herstellen – einfach zwölf Holzklötze zurechtschneiden und Zahlen obendrauf plus ein rundes Wurfholz – oder im Internet bestellen.

Die Eleganz des Igels

Eine wirklich sehr sehr empfehlenswerte Buchempfehlung:)

Muriel Burberry hat mit „Die Eleganz des Igels“ ein wunderbares Buch geschrieben. Die 12jährige Paloma, Tochter aus reichem Hause, fühlt sich von der oberflächlichen und von Egoismus geprägten Welt ihrer reichen Familie erdrückt. „Der Zufall will es“, dass sie aussergewohnlich intelligent ist und mit scharfem Blick und noch schärferem Urteilsvermögen hinter die Kulissen des scheinbar sinnlosen Lebens ihrer Umgebung sieht. In all dieser Sinnlosigkeit sieht sie keinen Ausweg für ein sinnerfülltes Leben für sich und beschließt, nach Ende des Schuljahres an ihrem 13. Geburtstag, die Wohnung anzuzünden und sich das Leben zu nehmen.

Im selben Haus wohnt Renée, 54, Concierge. Sie stammt aus einer armen, bäuerlichen Familie und hatte eine harte Kindheit, in der es kein warmes Wort gab. Eines Tages als junges Mädchen entdeckt sie die faszinierende Welt der Kunst und Literatur und beginnt zu lesen. Doch Renée hat Angst, dass ihre wahre Identität auffliegt und sie damit nicht mehr den Erwartungen an eine Concierge entspricht, deshalb ist sie stets bemüht, ihre Intelligenz und Belesenheit vor allen Hausbewohnern zu verbergen.

So leben die Bewohner des Hauses jeder in seiner eigenen Welt bis eines Tages ein Bewohner stirbt und ein neuer, höchst mysteriöser Bewohner in die Wohnung einzieht und sich das Leben aller Hausbewohner entscheidend verändert.

Das Buch ist abwechslungsreich, weil es immer zwischen Palomas und Renées Bericht wechselt und in einer wunderbaren Sprache geschrieben. Ich, die ich zur Zeit irgendwie extrem wenig lese (Kopf zu voll!), ich habe jede Seite genossen. Naja gut, manchmal waren mir Palomas philosophische Gedanken etwas zu hochtrabend, ich bin halt nicht so philosophisch veranlagt. Die Geschichte erzählt ganz wunderbar und mit fein ausgewählten Bildern, wie sich die Beziehungen Stück für Stück ganz zart entwickeln. Das ist ganz wunderbar und berührend.

Lesen!!

Nur der Schluss! Muss dann das sein! Dieser schreckliche Schluss!! Das macht doch keinen Sinn!

Das Internet, eine Müllkippe?

Vor einigen Jahren, es muss wohl um das Jahr 2001/2002 gewesen sein, diskutierten wir mit unserem Geschichtslehrer im Leistungskurs über das Internet. Der Lehrer, ein bekennder Zyniker, aber großartiger Lehrer und Diskussionspartner, wollte uns damals weismachen, dass das Internet eine Art überdimensionale Müllkippe ist. Eine riesengroße Plattform, auf der jeder das publizieren kann, was er meint, publizieren zu müssen. Und jeder andere kann das frei zugänglich nutzen. So weit, so gut. Mein Lehrer ging jedoch noch weiter, indem er behauptete, dass wirklich wertvolle Publikationen, wirklich heiße Infos, einzigartie Forschungen und Ergebnisse dennoch nach wie vor in Buchform publiziert werden. „Wer wirklich etwas Interessantes zu berichten hat, der veröffentlicht das doch nicht im Internet, der will doch daran verdienen!“

Oft denke ich heute noch über diesen Satz nach, auf irgendeine Weise ist er mir sehr prägend in Erinnerung geblieben und beeinflusst auch heute noch meinen Umgang mit dem Internet. Dennoch stelle ich fest: Das Internet hat sich verändert in den letzten Jahren. Trieb ich mich in den Jahren 2000/2002 im zarten Alter von 18 Jahren vielleicht in ein paar Fanforen rum, schrieb Emails, kämpfte gelegentlich mit für meine Begriffe damals ziemlich unbrauchbaren Suchmaschinen und hatte allgemein nicht so wirklich viel Ahnung geschweige denn Überblick über dieses neue Medium, so machen wir heute eigentlich alles per Internet. Wir buchen unsere Urlaube im Netz, wir shoppen, wir networken, letztes Jahr beim Schreiben der Magisterarbeit fand ich verlorengegangene Literaturhinweise mit ein paar Klicks im Netz wieder, statt umständlich die Bücher neu ausleihen zu müssen. Es gibt zahlreiche Fachzeitschriften inzwischen auch online, meistens jedoch nicht frei zugänglich, natürlich wollen die Leute etwas an ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen verdienen und das muss man auch tolerieren. (Auch wenn es manchmal wirklich sehr ärgerlich und frustrierend ist, einen vielversprechenden Artikel zu finden, der GENAU auf das zu erforschende Thema passt und diesen nicht lesen zu können ohne zu zahlen.) Internet und Verdienst, das muss sich nicht mehr ausschließen. Und heute fand mein Bruder sogar eine Software, um den Drucker meiner Eltern auf meinem Laptop zu installieren, weil die Installations-CD verlorengegangen ist. Als das tatsächlich funktionierte und der PC den Drucker erkannte, staunte ich nur. „Ich wusste gar nicht, dass es jetzt sowas auch im Internet gibt.“ (Software klar, aber von solchen maschinenbezogenen Installationen wusste ich bisher nichts) Die Antwort meines Bruders: „Im Internet gibt es ALLES.“

Ich glaube trotzdem in gewisser Hinsicht weiterhin an diesen Satz, ich glaube, dass das Internet vor allem ein schnelles Medium ist, gut um sich einen Überblick zu verschaffen, aber nicht sonderlich gut, um sich intensiv mit einzelnen (geistigen) Themen gründlich auseinanderzusetzen. Ich möchte auch gar nicht auf Printmedien verzichten. Ich konsultiere sicherlich auch weiterhin, insbesondere wenn ich mich mit wissenschaftlichen Inhalten beschäftige, zuerst ein gutes Handbuch. Aber ich googele auch den Begriff, mit dem ich mich gerade beschäftige, denn immer häufiger finden sich auch kleine, unscheinbare, aber sehr hilfreiche Perlen im Internet. Und dennoch zwingt mich dieser kleine Satz meines Lehrers vor ca, 7,8 Jahren doch immer auf’s Neue, meinen Umgang mit dem Internet zu überdenken, darauf zu achten, wo und wie ich mich im Netz bewege und nicht alles unreflektiert zu konsumieren.

Lacher des Tages

Mein persönliches Highlight heute vormittag RTL Punkt9 beim Milieu-TV Frühstücksfernsehen:

Ein Bericht über dieses Lied, dann eine Umfrage auf der Straße wie die Menschen dieses – sagen wir mal – etwas andersartige Lied finden und ob das Potential zum Sommerhit hätte.

Kommentar eines jungen Mannes: „Neee, das ist kein Sommerhit, gar nich gut, neee… Ich fahr Samstag nach Malle, ICH WEIß also, was gute Tanzmusik ist…“

Ähem. Quod erat demonstrandum…

(und ich nehm das jetzt mal in die Ansku-Tunes auf, ich hab einen Ohrwurm.)

Sehbefehl!

Gestern gesehen und unbedingt weiterzuempfehlen!

Radio Rock Revolution

Ein Ausflug in die frühen Zeiten des Rock ’n‘ Roll, in eine bunte, fremde und völlig verrückte Welt und das Ganze noch grandios gemacht.

Nicht zu vergessen ist natürlich die Musik, ein weiteres Highlight in diesem Film. Lauter Klassiker, alle jene wunderbare Perlen der 60er in einem Film versammelt, ich wär am liebsten im Kino aufgesprungen und hätte mitgerockt. Und ich habe erschrocken festgestellt, dass ich solche Musik fast gar nicht hier hab, das muss dringendst geändert werden.

Ansehen!

Die Macht mit mir!

Wenn die Frau Ansku Samstag abend zu Hause ist und keine Lust mehr zu lernen hat das Fernsehprogramm zu schlecht ist, dann fällt ihr mal eben so gegen 21 Uhr ein, dass sie endlich einmal die uneingeschränkte Macht über die Familienküche hat und dass man das ja ausnutzen könnte und noch schnell und vor allem ungestört dem Cynthianismus frönen könnte. Wenn dann nur noch die Schokolade fehlt, aber die sündhaft teure 24-Stunden-Tankstelle nur zwei Straßen weiter ist, dann entstehen dabei mal eben ganz wunderbare Chocolate Chip Cookies Sonderedition á la Ansku (mit dunkler Schoki, weißer Schoki und Walnüssen).

(Morgen muss ich die Macht wieder abgeben teilen. Ach Cynthia, was mach ich dann nur?)

Liebe Cynthia,

ich bin ja immer schwerst beeindruckt von Deinen tollen Backideen. Ich bin auch schon höllisch gespannt auf die überall so gelobten Monster-Brownies und werde die in baldiger Zukunft ausprobieren. Aber ich glaube, gegen das Muffin-Rezept von meiner Mutter, welches wir heute morgen ausprobiert haben, kommst Du nicht an musst Du Dich warm anziehen, ob die Monster-Brownies das toppen können???

Kleine Auswahl der Zutaten: Schokolikör, Kakaopulver, Vollmilch-Schokolade, Kouvertüre, Zimt u.v.v.vm.

Boah, wat freu ich mich auf heute abend. 😉