Als ich am Jahresrückblick schrieb, dachte ich, dass die Frage nach der besten Musik eigentlich nur unzureichend beantwortet werden kann. Und dass eigentlich ja in diesem Blog mal wieder ein paar Ansku-Tunes dringend nötig wären.
Der Soundtrack 2012 war für mich eigentlich eigentlich ein ganz anderer als alle genannten. Es war viel mehr als ein Soundtrack, es war ein Lebensgefühl. Es ist das Gefühl, mit dem Auto vier Stunden lang durch endlose finnische Wälder und Weiten zu fahren, kaum jemandem zu begegnen und mit der liebsten Freundin lauthals diesen Soundtrack mitzusingen.
Moulin Rouge – Rhythm of the Night – MyVideo
Sobald ich dieses Lied wieder anhöre, bin ich wieder in Finnland. Gut, das Lied selber hat wenig mit Finnland zu tun, es erinnert eher an südländische Rhythmen als an nordische Melancholie, aber das Gefühl dieser Fahrt außerhalb von Raum und Zeit ist sofort wieder da. Der Duft der regenschweren Luft, die Seen und Wälder, die vorm Fenster vorbeiziehen, die kleinen rot-weißen Häuser. Auch wenn es nur ein paar Tage waren, diese paar Sommertage am See waren entspannender als drei Wochen Urlaub. Ich weiss nciht, warum das so ist, aber in Finnland ist das so. Und ich liebe es. Deshalb ist für mich Rhythm of the night der Soundtrack 2012.
Daneben aber höre ich momentan auch sehr gerne Hits aus den 80ern. Ein Zusammenhang mit bevorstehenden Ereignissen, die ihren Schatten bereits vorauswerfen, ässt sich nicht leugnen, also erzähle ich einfach, wie es dazu gekommen ist: Einige Herzensmenschen aus dem Bekanntenkreis haben letztes Jahr schon jenen schicksalschweren Geburtstag mit der goldenen 3 erreicht, bei mir steht dieses Knallerereignis in *huch* nicht einmal zwei Wochen an! Logisch, dass ich da bei der Suche nach passenden Geschenken auch einmal in jenem wilden Jahrezehnt stöberte, das sich vor allem durch quietschbunte Mode und Discomusik auszeichnet. Und so ganz zufällig musste ich dann doch einmal linsen, was in meinem Geburtsjahr die aktuellen Hits waren. Und wurde fündig! Auf diese Weise habe ich diesen Song aus dem wunderbaren Jahr 1983 wiederentdeckt und seitdem läuft auch dieser bei den Ansku-Tunes rauf und runter.
Noch so ein Sommerhit! Wenn ich diesen Song in der Ubahn und auf der Straße höre, kann ich mich nur schwer zusammenreißen… Ansonsten bin ich noch auf Entdeckungsreise in diese Zeit und so höre ich meistens Sampler, zum Beispiel diesen hier: Die Hit Giganten – Best of 80’s. Ich als Laie finde die Auswahl ziemlich gut, der Wiedererkennungseffekt ist jedenfalls jedes Mal wieder enorm, ich freue mich immer, wenn ich einen Song wiederkenne, zum Beispiel bei diesem, diesem oder diesem Song,
Ein weiterer Ansku-Tune stammt vom Eurovision Song Contest. Auch wenn es immer wieder Klagen über die Qualität und Ausrichtung dieses Wettbewerbs gibt, ist es für mich seit einigen Jahren zum Pflichtprogramm geworden, irgendwann Ende Mai vor dem Fernseher mitzufiebern. Ich finde toll, wie viele Völker und Kulturen da auf einer Bühne zusammenkommen und besonders freue ich mich immer, wenn ein Interpret tatsächlich in seiner Landessprache singt. Dann kann ich auch kaum wiederstehen, den Soundtrack zum ESC zu kaufen, um immerhin einen winzigen Einblick in die Musik anderer Kulturen zu bekommen.
Nun, das Lied, das es mir dieses Jahr am meisten angetan hat, ist zwar nicht in der Landessprache der Interpretin – dänisch – gesungen, sondern wie so leider so oft 😉 in Englisch, dennoch mag ich Should’ve know better von Soluna Solay wahnsinnig gerne. Ein Rhythmus, der sofort ins Ohr geht!
Außerdem höre ich mir immer wieder gerne den Beitrag von Portugal, Albanien, Irland 😉 , Spanien, Estland und natürlich Schweden an.
Im Jahr 2012 habe ich in erster Linie eines versucht – Entschleunigung. Das Jahr 2011 war vollgepackt und stressig, auch wenn ich sehr glücklich war, so viel geschafft zu haben – Job, Studium UND Nähstübchen – so war ich doch ein wenig ausgepowert zu Beginn des Jahres 2012. Und es hat sich ausgezahlt. Das Nähen ist leider etwas auf der Strecke geblieben, aber auch 2012 habe ich abgesehen davon alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Mit viel weniger Stress. Der Soundtrack zur Entschleunigung an einem schönen Sonntagmorgen beim Frühstück im Garten ist dieser wunderschöne alte Song: 😉
Ebenfalls ein Klassiker, den ich als Kind geliebt habe, habe ich wiederentdeckt. Allerdings weiß ich jetzt auch, dass er von den Dire Straits ist. Das macht Lust auf mehr! falls mir jemand etwas zum Geburtstag schenken möchte 😉
Wiederentdeckt und wiedergeliebt wurde auch Miss Li oft und ausdauernd gehört und mitgesummt.
Aber auch in den neueren Charts tummelten sich 2012 ein paar tolle Hits. Besonders gefallen hat mir die Newcomerin Leslie Clio, ich bin gespannt, was da noch nachkommt.
Eine weitere Neuentdeckung ist Imany, eine franco-komorische Soulsängerin. Sie sehen schon, die Ansku ist musikalisch äußerst vielseitig unterwegs.
Im Dezember gab es natürlich hauptsächlich Weihnachtslieder auf die Ohren. Durch Zufall habe ich ein wunderschönes finnisches A Capella Album mit Weihnachtsliedern gefunden, das daraufhin natürlich rauf und runter gespielt wurde. Außerdem wiederentdeckt – Happy Christmas (War is over) von John Lennon und The Bells of Christmas liebe ich sowieso heiß und innig. (Ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis, aber bitte erzählen Sie es nicht weiter: The Bells of Christmas höre ich sogar manchmal an, wenn es schon wieder gar nicht mehr Weihnachten ist, mitunter sogar im Sommer.)
Die wirkliche NEUentdeckung dieses Weihnachten aber war ein etwas ungewöhnlicher Weihnachtssong. Durch Zufall habe ich diesen Song im Frühstücksfernsehen entdeckt und sofort heruntergeladen und auf dem Weg zur Arbeit mitgesummt. Ein echter Ohrwurm, dieses Merry Xmas von Dragonette!
Finnische Musik gab es 2012 natürlich… auch, aber das erzähle ich, falls es jemanden interessiert, ein anderes Mal. 😉
Das war mein musikalisches 2012, ach, nicht annähernd. Lieder und Geschichten und Geschichten zu Liedern gäbe es noch viele, wie zum Beispiel die, als – noch zu Zeiten des alten Jobs – die Kollegin und ich an einem lauen Frühsommertag einfach mal das Büro zum Musiklädchen umfunktionierten und in Begleitung von Ivy Quainoo die Arbeit gleich viel leichter von der Hand ging. Sehr zum Erstaunen der restlichen Mitarbeiter. 😉 Aber naja, jedenfalls das waren meine Ansku-Tunes des Jahres 2012, ich werde die gleich noch auf die Ansku-Tunes-Seite packen.
Und Sie so? Was haben Sie gehört, was hat Sie – im übertragenen Sinne und auch wortwörtlich – vom Hocker gerissen?