Neujahrsvorsätze

Langjährige Leser des Ansku-Blogs wissen, dass es hier keine Neujahrsvorsätze gibt. Obwohl, das eine oder andere Pfündchen könnte schon….?

Aber auch dieses Jahr gibt es wieder eine Menge „Vorsätze“, also Dinge, die ich unbedingt machen möchte. Und nachdem das mit der Erfüllung dieser Vorsätze schon im letzten Jahr so gut geklappt hat, werde ich auch jetzt wieder ein paar Träumsche und langgehegte Wünsche aufschreiben. Der größte Wunsch, der Traumjob, ist natürlich jetzt schon erfüllt und vorerst zählt sowieso nur, den Jobeinstieg gut zu schaffen und daneben *hust* mal eben schnell eine Bachelorarbeit zu schreiben. Aber für die Zeit „danach“ gibt es viele kleinere Wünsche und Pläne, die dringend in die Tat umgesetzt werden möchten!

1. Nach London reisen. Seit November lebt das allerbeste Bruderherz in London und natürlich ist das Vermissen groß. Eigentlich wollte ich ganz gediegen zum Christmas-Shopping nach London fliegen ihn schon im Dezember besuchen, aber dann kamen einige Dinge wie u.a. eine Operation dazwischen und ich verschob das auf unbestimmte Zeit. Also auf die Zeit nach der Bachelorarbeit. London ist ja immer einen Besuch wert, der letzte liegt hier schon ca. 15 Jahre zurück. Höchste Zeit also für „immer einen Besuch wert“!

2. Berlin sehen und sterben. Es ist kaum vorstellbar, wie viele Menschen aus dem schönen München weg und nach Berlin ziehen! Nichtsdestotrotz möchte ich diese Stadt – und natürlich eben jene Menschen – sehr sehr gerne einmal wiedersehen. Auch der letzte Besuch in Berlin ist schon etwas länger her, so ca. 2005.

3. Urlaub in Finnland machen. Die letzten Besuche sind auch schon wieder zwei Jahre her und waren allenfalls Stippvisiten. Kaum Zeit, um ausgiebig mit Freunden zu quatschen und Finnland zu geniessen. 10 Tage sind daher das Minimum, am liebsten wieder zu Mittsommer!

4. Stricken lernen. Erst *huch* kam das Nähvirus, dann *huch* kam das Häkelvirus, danach schwor ich mir, dass es jetzt reicht mit Handarbeiten, da sowieso schon so viel Zeit – und Geld – dafür drauf geht. Ich werde also nie und nimmer auch noch Stricken lernen. Falsch geschworen, bei einem Besuch bei der Verwandtschaft im Oktober übernahm das einfach meine Tante für mich und zeigte mir die ersten Schritte… äääh… Maschen. Jetzt bin ich sehr sehr neugierig, habe aber – aus Gründen* – bisher noch darauf verzichtet, hier Strickzeug anzuschaffen. Sowieso wird nach der Abgabe wieder sehr viel mehr hier genäht werden, die letzte Patchworkdecke ist ja nun auch schon seit knapp einem halben Jahr fertig! 😉

5. Aus dem letzten Jahr nehme ich den guten Vorsatz mit, wieder eine Sprache zu lernen. Da ich in einem interkulturellen Umfeld arbeitet, bietet sich das sowieso an. Wie sich allerdings ein Sprachkurs mit Schichtdienst vereinbaren lässt, muss ich noch herausfinden. Aber ich bin da zuversichtlich.

5. Ich möchte – jetzt wo monatlich ein festes Gehalt auf meinem Konto eingehen wird – bewusster einkaufen. Ich achte jetzt schon bei Lebensmitteln auf Qualität und kaufe z.B. Wurst nur noch ca. einmal im Monat und dann möglichst von einer Quelle, die vertrauenswürdig ist. Das würde ich gerne ausbauen und z. B. öfters mal komplett im Bioladen einkaufen. Mal sehen, wie sich das in den Alltag (und in meinen Kontostand) integrieren lässt.

Das sind die wichtigsten Wünsche für 2014. 2014 wird ein Jahr, in dem ich zum ersten Mal seit langer langer Zeit keine Studentin mehr sein werde, sondern einfach meine Arbeit mache und abends nach Hause gehe und dann Zeit für mich habe. Kein Uni-Kram mehr nach der Arbeit, das wird eine völlig neue Erfahrung. 😉

Es gibt viel zu tun!

* Bachelorarbeit.

Entschuldigung

„Entschuldigen Sie bitte, leider kann ich die Thailand-Reiseberichte grad nicht weiterschreiben. Ich muss nämlich die vielen vielen tollen Reiseblogs, die ich kürzlich entdeckt habe, erst noch von vorne bis hinten durchlesen…“

Und mir anschliessend überlegen, wohin ich nächstes Frühjahr nach meinem Abschluss verreise. Fernweh, hachja, jetzt so richtig.

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Sie fühlt sich komisch, so ungewohnt und komisch. Hin- und hergerissen. Auf andere Menschen wirkt sie wie immer, glücklich und gelassen, klar nach so einer Reise wäre das jeder. Sie schweigt, sie würde es gerne erklären, aber sie kann nicht. Seit ein paar Wochen fühlt sich nichts mehr an, wie es mal war. Eigentlich hatte sie ihr kleines, beschauliches Zuhause immer so sehr geliebt. Sie war eine Person, die im Alltag aufgeht, bei ihrer Arbeit und ihren Freunden. Zumindest hatte sie das geglaubt. Sie dachte immer, dass sie ein Mensch ist, der eigentlich nur zuhause so richtig entspannen kann. Jetzt fühlt sich dieses Zuhause fremd an, da Straßen leer und einsam, fast schon steril, die Gesichter der Menschen verkniffen, gleichgültig. Sie vermisst das Gewusel und Gewühl der Straßen, sie hört in den Ohren noch das Rauschen des Meeres.

In der Ferne hat sie furchtbares Heimweh gehabt und sich so sehr in ihre kleine geordnete Welt zurückgesehnt, der Lärm, die vielen Menschen und weit und breit kein Ort sich zurückzuziehen, nein, das ist nicht ihres. Spannend fand sie es, spannend und aufregend und irgendwie auch schön, die ganze Reise war ein einziges Abenteuer. Aber eben leider nunmal nicht ihre Welt, hat sie sich gedacht, und hat die Schönheit der pulsierenden, nie ruhenden Städte und die vollkommene Natur der türkisblauen Strände bewundert – und gleichzeitig die Tage bis zum Rückflug gezählt. Ein bisschen komisch, aber so ist sie manchmal. Aber dann passierte irgendetwas und sie weiß bis heute nicht, was. Als sie endlich angekommen ist in dem geliebten, ersehnten Zuhause, fühlt sie sich fremd, irgendwie nicht dazugehörig und möchte am liebsten wieder weg. Sie ist zuhause, gleichzeitig aber hat sie unstillbares Fernweh. In der Ferne Heimweh, im Heim Fernweh. Ist das nicht verrückt, fragt sie sich? Sie würde es gerne verstehen, aber sie versteht es nicht. Sie kann nicht mit und sie kann nicht ohne.

Was eine Reise alles verändern kann, denkt sie sich.

Juhannus

Ein Traum.

Ein Wochenende wie ein Traum. Ein Traum aus dem ich mich seit einer Woche weigere, aufzuwachen.

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Gut gegessen.

Nichts müssen, nirgendwohin. Keine Termine.

Im See geschwommen.

Abends lange Saunagespräche mit der <;3-Freundin.

Eine halbe Flasche Autan verbraucht und trotzdem noch reichlich Blut gespendet.

Unglaublichst lecker gegessen.

Frischen Lachs gegrillt.

In eie Hütte verliebt.

Inngehalten.

Zur Mitte gefunden.

*****

Mehr brauchts nicht, keine Worte, nur Bilder.

Und vielleicht, vielleicht hätte es noch etwas mehr Zeit gebraucht.

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Aggregatzustand

„Komisch“, sagte ich am Montag zur liebsten Freundin, „in drei Tagen soll ich schon in Finnland sein? Das kommt mir so unrealistisch vor…“ und sah dabei die ellenlange Liste der vor der Reise noch un.be.dingt zu erledigenden Dinge vor mir

„Das kommt mir bei Dir gar nicht unrealistisch vor“, sagte die Freundin daraufhin. „In Finnland zu sein, ist doch für Dich quasi schon ein normaler Zustand, eine Art Aggregatzustand.“

Wo sie Recht hat, hat sie wohl Recht, siehe letztes Jahr. 😉

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Und still, leise und heimlich habe ich dann doch am Sonntag ein paar Flugprämienmeilchen eingelöst und einen Flug München – Helsinki gebucht. Ein langes Mittsommerwochenende in Finnland, wie letztes Jahr. Juhannus Suomessa. Lange herbeigesehnt, lange geplant, lange gezittert und gebangt, nun hat es doch geklappt. Die liebste Freundin und ich fahren wie letztes Jahr schon in den Osten in ihre Hütte und werden dort ein Wochenende quatschen, die Natur genießen, in die Sauna gehen und unser Wiedersehen feiern.

Seelenheimat.
Mitte wiederfinden.
Zur Ruhe kommen.
Das Herz durchatmen lassen.
Seele streicheln.

Nächste Woche schon. Ich könnte heulen vor Freude.

Reisebericht aus Lisboa – Tag 6 und 7

Der Urlaub neigt sich rasant dem Ende zu. Nur noch ein Tag und morgen geht es in aller Herrgottsfrühe zum Flughafen. Ich werde ein einziges Nervenbündel sein, bis ich im Flieger sitze, das weiss ich jetzt schon und mir graut jetzt schon etwas vor diesem Sonntagmorgen. Aber hey, immerhin: Vor den Heimflug haben die Götter noch einen Urlaubstag UND noch eine Geburtstagsparty gesetzt!

Ich scheine mich wirklich sehr gut an den Urlaubsmodus gewöhnt zu haben, denn besonders lange, habe ich auch an diesem – eigentlich kinderfreien – Morgen nicht geschlafen. Dafür nutzten die liebste Gastgeberin und ich die Gunst der frühen Stunde, um ungestört in der Bäckerei gegenüber frühstücken zu gehen bis die Kinder da waren. Lecker Toast, lecker Pasteis de Belém und lecker Kaffee, das sollten dann aber auch die letzten ruhigen ungestörten Stunden gewesen sein, ab da ging alles rucki-zucki. Sofort nach Ankunft der Kinder gingen wir für die große Party einkaufen. Dabei bekam ich mal so eine normale portugiesische Fisch-Tiefkühltruhe sozusagen „für den Hausgebrauch“ zu sehen. Und dies ist nur die EINE Seite davon, in die andere Richtung geht das nochmal genauso lang weiter.

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Zum Urlaub mit Familienanschluss gehört scheinbar auch eine Shoppingtour mit völlig übermüdeten Kindern. 😉 Und so balancierte ich in der folgenden Stunde abwechselnd ein Kind, eine Einkaufstüte und einen Kuchen auf meinem Arm, zeitweise auch mehreres davon gleichzeitig und war doch etwas erleichtert, als wir alles und alle heile nach Hause verfrachtet hatten.
Nach einer kurzen Stärkung ging es munter weiter, den ersten Teil des Samstagnachmittages verbrachte ich damit, Wäsche aufzuhängen und ein Zelt für die Kinder aufzubauen. Soso, Urlaub nennt sich das. 😉 Schließlich aber überließ ich doch die Küchenarbeit und die weitere Kinderbespassung der werten Gastgeberin, wenn auch nicht ohne ein leises schlechtes Gewissen, aber ich wollte doch noch einen Spaziergang durch das so liebgewonnene Lissabon machen und mich in Ruhe von der Stadt, ihren Plätzen und Gässchen und vom Fluss verabschieden.

In die Stadt hinein lief ich ein ganze Stück am Fluss entlang. Die Strecke war ich bereits einmal abends gelaufen und fand sie wunderschön. Nun auch bei Tageslicht. Dabei lief ich zuerst durch den Park von Belém und fand dabei diese interessante Pflanze. Schön wäre jetzt noch, wenn ich Ihnen sagen könnte, welche Pflanze das ist, aber ich weiß es leider nicht.

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Dann weiter am Fluss entlang. Am Fluss führt ein Fahrradweg entlang, der ziemlich interessant illustriert ist. *kicher*

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Dann fuhr ich ein letztes Mal mit der Metro zum Parque Eduardo VII. Was anfangs aussah wie ein kleiner unbedeutender Stadtpark, entpuppte sich nach einem kleinen Spaziergang zu meiner großen Überraschung als wahres Kleinod mit Streichelzoo und einer großartigen Aussicht auf das Stadtzentrum.

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Huch, nach diesen zwei kleinen Spaziergängen war es schon wieder furchtbar spät und Zeit, sich in Richtung Party zu begeben. Weil aber gerade die Sonne so schön hervorkam, lief ich ein paar Ubahnstationen die Avenida de Liberdade entlang, die große Prachtstraße von Lissabon vom großen Kreisverkehr Marc Do Pombal bis zum bereits erwähnten Bahnhof Rossio.

Das war dann auch das Aus für die eigentlich geplante Shoppingtour, aber man kann ja nicht alles haben und ich habe so noch mehr Gründe, bald wiederzukommen, Sie wissen ja schon Bescheid. 😉 So reichte die Zeit gerade noch, um eine Flasche portugiesischen Wein zu kaufen und auf dem Heimweg ein paar letzte Fotos vom Monasteiro Do Jeronimos zu machen. So von nahem betrachtet, durchaus eine beeindruckende Fassade, wow!

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Mit einem letzten Blick auf den Fluss verabschiede ich mich von dieser Stadt, sehr wehmütig und mit dem festen Vorsatz, wiederzukommen. So ambivalent das Gefühl dieser Stadt gegenüber am Anfang war, so verliebt ist es nun. Lissabon ist nicht so geschniegelt wie das heimische München, es hat deutliche Ecken und Kanten und auch richtig hässliche Ecken. Lernt man aber, die Stadt mit genau diesen Ecken und Kanten zu lieben, ist sie wunderwunderschön. Mit diesen Gedanken fahre ich heim zur Gastgeberin, die mit dem allerköstlichsten selbstgemachten Sushi wartet. Am Abend gibt es eine rauschende Geburtstagsparty, nur dass die Gastgeberin und ich am wenigsten davon mitbekommen. So müde sind wir. 😉 Aber immerhin, das Geburtstagskind ist glücklich und darf bis spät in die Nacht mit ihren Freundinnen im Matratzenlager tuscheln und kichern und die übrigen Gäste loben eifrig das tolle Sushi und mit irgendjemandem kommt man sowieso immer ins Gespräch. Irgendwann liege ich dann auch im Bett, ich glaube als ich zum letzten Mal auf die Uhr gesehen habe, war vorne eine böse 1 und hinten eine Zahl größer 20… Oh je, bis zum Weckerklingeln sind es demnach noch ganze viereinhalb Stunden…

Und natürlich bin ich schon viiiel früher wach, auf den Beinen und angezogen und gepackt. Etwas verschlafen, aber dennoch sehr herzlich verabschieden die Gastgeberin und ich uns. Ich bin wirklich froh und glücklich dort eine Woche lang so herzlich aufgenommen zu sein.

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Die Gastgeberin hatte mich bereits eindringlich vor Touristen abzockenden und stundenlang durch die Stadt kurvenden Lissabonner Taxifahrern gewarnt, deshalb steige ich etwas nervös ins Taxi und sage dem Fahrer eindringlich in gebrochenem und sicher nicht sehr überzeugendem Portugiesisch, dass ich sofort und auf direktestem Weg zum Flughafen muss. Dies wiederhole ich auch gefühlt alle zwei Minuten, aber immerhin, meine Strategie scheint Erfolg zu haben. Wir sind in einer Viertelstunde am Flughafen, dafür erklärt mir dann aber der Fahrer dort, dass die Fahrt drei Euro mehr kosten solle aufgrund der Beförderung meines
Koffers. Ich sage Ihm, dass das Quatsch ist, aber mein Hirn ist zu müde, um ausgiebiger auf Portugiesisch zu argumentieren. Schließlich gibt er um einen Euro nach und wir einigen uns irgendwo in der Mitte. Das reicht an Abenteuern für diesen frühen Morgen, finde ich.

Ein letzter sehnsüchtiger Blick vom Gate…

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… Und ein letzter aus dem Flugzeug (wieder mit Fensterplatz. 😉 )

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Und schon bin ich wieder in Madrid. Diesmal auf genau der anderen Seite der schönen bunten Regenbogen-Abflughalle, diesmal in rot, vielleicht erinnern Sie Sich noch an den Anfang unserer Reise?
Aber Zeit hatte ich dort massig, zum Frühstücken – lange nicht so gut wie in Portugal! Um endlich die ausgefallene Shoppingtour nachzuholen und um vom einen Ende der Halle bis ans andere Ende zu laufen. Dort am Gate erwartet mich noch ein Schreck, eine winzigkleine Propellermaschine. Für Leute mit Flugangst noch so ein Horrording, wenn ich das Maschinchen so ansehe wage ich kaum zu glauben, dass sie auch nur die Hälfte der Strecke bis München schafft, aber wie Sie sehen, sie hat es doch geschafft und ich kam müde, aber glücklich und wohlbehalten wieder zu Hause an. Auch wenn die Versuchung, mal so „aus Versehen“ in ein falsches Anschlussflugzeug zu steigen, ZIEMLICH hoch war: Bogotá, Miami, Dallas, Teneriffa…

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Dieses war der letzte Reisebericht aus Lisboa, aber gleichzeitig bleibt zu hoffen, dass es nicht der letzte für immer war. Ich hoffe, auch Ihnen hat es gefallen und Sie haben mein zeitweise etwas wirres Geschreibsel artig entschuldigt. 😉 Es war ein toller und erlebnisreicher Urlaub. Es war so ganz anders als vergangene Urlaube, zeitweise auch etwas anstrengend, aber auch unglaublich spannend. Ich habe so viel gesehen und kennengelernt, ich bin eingetaucht in ein neues fremdes Land und eine neue fremde Kultur. Ich habe mich in eine (weitere) 😉 Sprache verliebt und tolle Menschen getroffen und so vieles mitgenommen, dass sich all die Anstrengung mehr als gelohnt hat. Lissabon, ich komme wieder. ❤

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Reisebericht Lisboa – Tag 5 – Alfama

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Am Tag 5 der Reise begab sich die Ansku auf einen großen Berg. Davor aber noch kurz in die Metro, wo sie mal wieder ein paar fotografierenswerte Schätze entdeckte:

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Zu diesem Foto gibt es eine nette Geschichte: Als ich da so im U-Bahnhof stand und versuchte, das Motiv möglichst gut aus verschiedenen Winkeln aufs Bild zu bannen, bemerkte ich aus den Augenwinkeln, dass eine Frau mich beobachtete. Kurze Zeit später stand ich vor dem Plan des Lissabonner U-Bahnnetzes und versuchte, meine Reiseroute für diesen Tag festzulegen, als plötzlich wieder diese Frau neben mir stand und mir erklärte, an welchen Bahnhöfen ich noch solche kunstvollen Motive finden könne. Auch hier lief die Kommunikation wieder auf Portuspanisch oder so, aber immerhin, wie konnten uns verständigen. Das war vielleicht nett von der Frau, überhaupt habe ich größtenteils nur nette Portugiesen getroffen. Leider habe ich es dann doch nicht mehr zu den vorgeschlagenen Orten geschafft, noch ein To-Do für den nächsten Besuch.

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Dann begab sich die Ansku durch ein paar enge und urige Gassen auf den Berg.

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…hoch und höher hinauf…

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… auf den großen Burgberg. Inzwischen schnaufte ich ganz schön, aber etwas schönes zu fotografieren gab es zwischendurch immer wieder!

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… Bis zur wunderschönen, wenn auch etwas grauen Aussicht oben:

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Nach einem kurzen Cappuccino und einem langen Blick über die Stadt machte ich mich weiter. Mein Reiseführer hatte extra für das castelo eine Tour vorgeschlagen, also wollte ich diese auch entlanglaufen um auch ja, alles zu sehen. Schwer sah diese Tour nicht aus, den Anfangspunkt hatte ich auch gefunden, dann einmal rechts, ein paar Mal links, wieder rechts und einmal um die Burg herum, das kann ja nicht schwer sein. Dachte ich mir. In der Praxis habe ich mich vermutlich bereits an der ersten Ecke verlaufen und irrte dann mehrere Stunden durch das Lissabonner Burgviertel… äh, Burglabyrinth. Irgendwann gab ich entnervt auf und um irgendwie wieder dort rauszufinden, schloss ich mich auffällig unauffällig einer deutschen Touristengruppe an und lief dort mal mit, mal hinterher gerade als ob ich ganz zufällig dort entlanglaufen würde. Schön war es dort, das unbestritten, aber ich hatte keine Ahnung mehr wo ich mich befand und was ich da sah. Deshalb – Asche auf mein Haupt – gibt es nun für Sie viele hübsche bunte Bildchen zu bestaunen ohne dass ich auch nur bei einem einzigen sagen könnte, was das war und wo das war. ;).

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Aber das war es noch lange nicht mit Tag 5, nachher geht es nämlich an den Strand! Sind Sie noch dabei?

Reisebericht Lisboa – Tag 4

In den Tag 4 starteten wir nach dem vorausgegangenen Abend bei den lieben Freunden etwas müde. Aber nach dem ersten Kaffee ging es dann doch wieder. Leider mussten meine Freunde an dem Tag noch etwas arbeiten und Vorbereitungen für eine Reise treffen, deshalb kamen bald nach dem Frühstück die Großeltern um auf den Sohnemann aufzupassen. Die Großeltern sprechen nur portugiesisch, von daher war es mit der Kommunikation am Anfang nicht so weit her. Irgendwann kamen wir aber doch ins Gespräch, zuerst über die Abfahrtszeiten meines Busses, dann über meine Gastgeberin in Lissabon, dann unter zweisprachige Erziehung. Ich habe einmal ein Semester Portugiesisch gelernt, viele Jahre ist das schon her, aber Wunder oh Wunder, es reichte für eine kleine Kommunikation! Die Oma war sehr sehr lieb, sprach extra langsam Wort für Wort für mich und korrigierte geduldig meine Fehler, Wenn ich ein Wort nicht wusste, konnte ich es auf Spanisch sagen und die Oma übersetzte auf Portugiesisch. Call me Freak, aber ich muss unbedingt, jetzt und sofort Portugiesisch lernen!! So ein schöne Sprache!

Dann kam der Bus und brachte mich zurück nach Lissabon. Das schön WLAN an Board konnte ich dieses Mal leider gar nicht nutzen, denn irgendwie muss der Fahrer in einem früheren Leben Henker gewesen sein, jedenfalls fuhr er so über die kurvigen Landstraßen und mir wurde furchtbar übel. Nach zwei Stunden fiel ich mehr oder weniger aus dem Bus, auch wenn das letzte Stuck der Fahrt auf der Autobahn immerhin etwas Londerung gebracht hatte und ich nicht sofort mit dem Klo kuscheln musste. Ich lief dann ein wenig in Lissabon herum und versuchte mich mit viiiel frischer Luft, noch mehr Cola und einem kleinen Mittagessen zu regenerieren.

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(Eine Örtlichkeit aufsuchen musste ich irgendwann dennoch, aber eben gottseidank nicht mehr, um dort zu kuscheln. Ein wenig Liebe fand ich dort aber trotzdem. 😉 )

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Die beruhmte Touri-Tram 28, die einmal quer durch die Altstadt von Lissabon klettert fährt. Leider habe ich nicht mehr geschafft, damit zu fahren, aber ich lasse mir ja bei jeder Stadt einen guten Grund, dort uuunbedingt nochmal hinfahren zu müssen. Schlau, nicht wahr?? 😉

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Irgendwann beim herumlaufen merkte ich aber, dass ich doch unglaublich müde und geschafft von der Busfahrt war, deshalb machte ich mich auf den Weg nach Hause um ein wenig zu schlafen, da es wenig Sinn machte, mich weiterhin so durch die Stadt zu schleppen, nur um ja alle wichtigen Punkte abzuklappern. Im Nachhinein war das auch die richtige Entscheidung, denn gerade als ich vor dem Haus stand, brach ein heilloses Gewitter los. Gut, also schnell hinein ins Trockene und die ruhige, kinderfreie 😉 Wohnung genießen. Nach einem kurzen Schläfchen ging es mir deutlich besser und nachdem das Gewitter vorbei war, wurde ich schnell doch wieder unruhig, ich hab ja selbst im Urlaub Hummeln im Hintern… 😉 Da traf es sich gut, dass es gleich in der Nähe der Wohnung noch ein paar Sehenswürdigkeiten gibt, ein Kloster (Monasteiro do Jeronimos), einen Aussichtsturm (Torre de Belém) und ein Seefahrerdenkmal, da von hier aus ja auch die ganzen berühmten Weltumsegler und Entdecker aufgebrochen waren. Und somit brach ich auf zu einem Spaziergang durch Belém. Weit kam ich leider nicht, den Turm habe ich nur noch aus der Ferne gesehen, da es ziemlich bald erneut anfing zu regnen und zu gewittern. Herrje, was für ein verkorkster Nachmittag! 😉 Aber immerhin, für ein paar stimmungsvolle Fotos hat es noch gereicht und dann kamen auch schon gleich die liebste Gastgeberin und die entzückenden Kinderlein nach Hause und die Wiedersehensfreude war groß.

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Reisebericht Lisboa – Tag 2

Heute geht es los, Lisboa! Ich freu mich. Geplant war, dass meine Gastgeberin zunächst am Morgen die entzückenden Kinderlein in die jeweiligen Bildungseinrichtungen verfrachtet, ich währenddessen ausschlafe, dann wollten wir frühstücken und losziehen zur Stadtbesichtigung. Ich hätte also ausschlafen können, hätte… ja hätte da nicht um kurz vor sieben dieses entzückende dreijährige Mädchen vor meinem Bett gestanden und mir ganz stolz das Stickerheft gezeigt, dass ich ihr am Abend vorher geschenkt hatte. Kaffee wäre natürlich besser gewesen, aber Spielzeug ist ja imimerhin ein Anfang, oder? 😉 Spätestens da war es jedenfalls um mich geschehen und ich bis über beide Ohren verknallt in das kleine Frollain, leider jedoch war es spätenstens da auch mit meiner Nachtruhe vorbei. Also stand ich auf und wir frühstückten mit den Kindern. Ich bekam endlich den langersehnten Kaffee und konnte dann während die Kinder in die entsprechenden Bildungseinrichtungen verfrachet wurden, gemütlich duschen. Danach ging es los in die Stadt. Wir begannen am Marktplatz, der umgeben ist von wunderschönen Gewölbegängen.

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Durch einige Hintergassen führte mich meine Gastgeberin durch einige kleine Straßen und Gässchen, bis wir plötzlich vor einem wunderbaren kleinen Laden standen, in dem Bonbons und Lutscher von Hand gefertigt wurden. Man konnte dabei zusehen wie zwei Männer mit unglaubelich geschickten Händen die Bonbons formten und das taten wir für sicherlich gut eine halbe Stunde inklusive Bestaunelung der unglaublich vielen Bonbonformen, -früchten und Lutscher, die es dort im Laden gab.

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Diese grosse Schnecke wurde geformt, während wir im Laden waren. Sie besteht aus etlichen verschiedenfarbigen Bonbonsträngen, die dann nebeneinandergelegt und zusammen mit den weißen Strängen kunstvoll zu dieser grossen „Wurst“ gerollt wurden. Die „Wurst“ wird dann so lange gerollt, bis sie ganz dünn ist und dann aus dem dünnen Ende die Lutscher geformt. Das war so spannend!

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Aber auch solche Lutscher gab es in dem Laden, möchte jemand noch eine Rose? 😉

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Dann gingen wir weiter durch die eleganten Strassen von Chiado, wo es viele Geschäfte und schicke Cafés gibt. Unter anderem gingen wir die Rua Aurea entlang, an der sich viele Juweliere und Goldschmiede niedergelassen haben. Schliesslich kamen wir zu dieser interessanten Attraktion:

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Das ist tatsächlich ein Aufzug, mit dem man in den oberen Teil der Stadt fahren kann. Zuerst fanden wir den Eingang nicht, und als wir schon dachten, dass der Aufzug nicht (mehr) fährt, da fanden wir ihn doch und fuhren flugs-flugs nach oben. Und so sah das dann von oben aus:

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Dieses höhergelegene Viertel heisst Baixa, und ist noch entzückender als das vorige. Es gibt ganz kleine, urige, wunderschöne Plätze, kleine, entzückende Kirchen.

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Und hier sah man auch ganz deutlich, was Lissabon und Portugal so einzigartig macht: Seine Häuser. Die Fassaden dieser beiden hübschen Altbauten sind mit Fliesen beklebt. Ich weiss nicht, ob ich wirklich in so einem Haus leben wollen würde, aber hübsch sieht es irgendwie schon aus, vor allem wenn man mehrere solcher bunten Häuser nebeneinander sieht.

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Vor lauter Staunen sollte man in Lissabon aber doch ab und an auch einmal auf den Boden schauen, denn auch die Böden sind unglaublich hübsch bepflastert. Aber sehen Sie selbst!

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Und es lohnt sich auch immer wieder, während man dort oben in Bairro Alto herumspaziert, den unglaublichen Ausblick zu geniessen. Wir sind inzwischen in Bairro Alto angekommen, direkt neben Baixa. Das war ursprünglich das Arbeiterviertel von Lissabon und beherbergt viele kleine süße Arbeiterhäuschen, inklusive der für den Süden so typischen Kulisse mit Wäsche vor den Fenstern. Spätestens, wenn ich Wäsche vor Fenstern sehe, spätestens dann bin ich immer im Süden angekommen und in Urlaubsstimmung.

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Irgendwann gönnten wir uns eine kleine Mittagspause bei Starbucks. Wenn man deutsche und besonders Münchner Verhältnisse gewohnt ist, ist der in Portugal fast schon bezahlbar, also hatten wir jeder ein kleines feines Mittagessen und einen stärkenden Caramel Macchiato, twitterten dank WLAN ein wenig und ruhten uns von den anstrengenden Märschen aus. Und genossen diesen Ausblick. 😉

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Der Starbucks befand sich übrigens in diesem Bahnhof, in Rossio. Auch wieder so ein Schmuckstück, wow!

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Am Nachmittag mussten wir noch einige Einkäufe und Besorgungen erledigen und fuhren u.a. in ein Einkaufszentrum. Später trennten wir uns für ein paar Stündchen, weil meine liebe Gastgeberin und Touriführerin einen Termin hatte. Mich zieht es ja immer magisch ans Wasser, deshalb ging ich nocheinmal zurück zum Marktplatz am Fluss, fotografierte und genosse die Abendsonne. Diese Szene fand ich irgendwie sehr nett mit dem alten Mann, der so nachdenklich an den Pfosten gelehnt steht, das musste ich einfach schnell fotografieren.

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Und hier der Platz einmal aus der anderen Richtung, mit Fluss. Hach. Ich sass auch noch ein Weilchen am Fluss und genoss Sonne, Wasser und das Gefühl, Urlaub zu haben und hier so nett aufgenommen worden zu sein.

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Dann lief ich noch ein Weilchen durch die Straßen und Gassen, eigentlich auf etwa denselben Wegen die wir schon zuvor gelaufen waren, aber auch durch ein paar Seitenstraßen, die wir vormittags nicht genommen hatten. Und mit viel mehr Zeit zum Fotografieren:

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Und dabei gab es immer wieder so entzückende, stimmungsvolle Ecken, Plätze, bunte Häuser und Aufgänge. Lissabon ist auch irgendwie so ein permanentes Auf und Ab. 😉

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Tja, und dann führte mein Heimweeg so gaaaanz zufällig auch nocheinmal am Fluss vorbei, vorbei an diesem gemütlichen Fleckchen… iPhone 256

… und liess mich ncoh einen letzten Blick auf den Fluss erhaschen, bevor ich zu meiner Gastgeberin und Touriführerin und den entzückenden Kindern nach Hause fuhr.

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Das war Tag 2, das waren schon ganz schön viele Eindrücke, oder? Na, das war NUR Tag 2, morgen geht es munter weiter, warten Sie nur ab!

Stay tuned und stay gespannt!

Reisebericht aus Lisboa – Tag 1

Auf besonderen Wunsch einiger Damen 😉 muss ich den Reisebericht von Lissabon nun tageweise verbloggen und auch sämtliche 3.054 Fotos verbloggen, die ich von Lissabon gemacht habe. Da es nun nach ca. anderthalb Stunden Foto-Vorauswahl doch schon reichlich spät ist, beschränke ich mich auf ein paar interessante Bilder von Tag 1 der Bloggerreise. Den Rest gibt es die nächsten Tage häppchenweise.

Von Tag 1 gibt es wenig zu berichten, ausser vielleicht, dass ich sehr sehr aufgeregt war, denn es war ja wie gesagt, der erste Bloggerbesuch über die Landesgrenzen hinweg. Die kleine Ansku ganz weit weg in Portugal, na das kann ja was werden. Vermutlich aber war meine Gastgeberin nicht weniger aufgeregt, vermute ich mal. Zunächst aber musste ich meine Flugangst überwinden: Auf dem Flug nach Madrid sass neben mir eine Spanierin, die besonders bei Start und Landung zitterte wie Espenlaub. Im Vergleich dazu war ich dieses Mal richtig mutig!

Auf dem Flughafen von Madrid, ich fand diesen Regenbogen in der Abflughalle total faszinierend.

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Ein erster Blick aus dem Terminal nach draussen, blauer Himmel, Sonne. Urlaubsfeeling macht sich breit. Ich werde noch ein wenig aufgeregter.

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Für den Flug von Madrid nach Lissabon war ich NOCH mutiger und habe beim Check-In einen Fensterplatz genommen. Fensterplätze sind Gift, wenn man Flugangst hat, hat mir mal vor vielen Jahren jemand erklärt, weil man quasi direkt heruntersehen kann auf die Erde. Das kann man vom Gang aus glücklicherweise meistens nicht und deshalb habe ich seitdem diesen Ratschlag befolgt und immer brav beim Check-In einen Gangplatz eingefordert – oftmals sehr zum Erstaunen des Bodenpersonals. 😉 Dieses Mal aber hatte mir meine Gastgeberin eindringlich zum Fensterplatz geraten, weil sich dem (mutigen) Flugreisenden beim Anflug auf Lissabon stets ein besonderes Schauspiel bietet. Und das Mutig-Sein hat sich ausgezahlt, würde ich sagen.

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Auf dem zweiten Bild lässt sich die große Brücke über den Tejo erkennen. Diese Aussicht macht doch eindeutig Lust auf mehr! 😉 Zuerst aber habe ich meine Gastgeberin am Flughafen getroffen und ach, die Chemie hat eigentlich von Anfang an gestimmt. Die Anspannung war im Nu verflogen und wir kamen sofort ins Quasseln und ließen uns auch davon nicht die Laune verderben, dass der Busfahrer mich mit meinem riesengroßen Koffer nicht in den Bus einsteigen liess und wir ein Taxi nehmen mussten.

Ob ich Ihnen noch Teaserchen für morgen hierlasse? Gut gut, ich will ja nicht so sein. Da Sie den Fluss Tejo nun schon von oben gesehen haben, kann ich Ihnen auch hier noch ein Bild vom Ufer des Flusses zeigen.

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Morgen dann werden wir uns auf den Weg in die Stadt machen und es kommt zu einem ersten Kennenlernen. Es gibt wunderschöne Plätze, enge Gassen und noch viel mehr Bilder vom Fluss. Stay tuned und stay gespannt! 😉

Ruhe vorbei

Sie haben Sich gewundert, dass es die vergangene Woche hier so ruhig war? Sie dachten, die Ansku wäre verschollen? Oder Sie litten unter mittelschweren Panikanfällen, weil Sie befürchteten, die Ansku hätte die Lust am Bloggen verloren? Sie haben bereits einen Termin bei Ihrem Psychiater vereinbart, weil Sie dachten, Sie würden hier nie wieder etwas von der Ansku lesen?

Ach, wie sind Sie alle süß und wunderbar. Meine Leser sind doch die Besten! 😉 Aber machen Sie Sich keine Sorgen mehr, ich kann Sie nämlich beruhigen. Es ist alles gut, ich lebe noch und ich habe vor allem die letzte Woche sogar äußerst angenehm verbracht. Die Ansku hat sich nämlich mal eben still, leise und heimlich für eine Woche in den Urlaub verabschiedet. Nach Lissabon. Und in Lissabon gab es ein ganz kleines, feines, schönes, lautes und buntes Bloggertreffen. Das erste Mal, dass die Ansku sogar im Ausland Blogger- und Twitterfreunde besuchte und dann noch fast für eine ganze Woche – ich war ganz schön aufgeregt, kann ich Ihnen sagen. Aber wie eigentlich jedes Treffen mit Menschen aus dem grossen bösen Internet war auch dieses Treffen wieder wunderschön, ich wurde wärmstens empfangen, verwöhnt und bespasst, es gab viele schöne Momente, lange Gespräche und am Ende sogar eine Sushi-Party mit einem strahlenden 12jährigen Geburtstagskind.

Und Lissabon, ja Lissabon ist sowieso und auf jeden Fall eine Reise wert. Einige Tage brauchte ich, bis ich so richtig mit der Stadt warm wurde, anfangs kam mir alles so gross und hektisch und chaotisch vor und ich lief die ersten paar Tage doch etwas verloren durch die Straßen und Gassen. Aber dann habe ich die Stadt, die Plätze, Parks, den Fluss und das nahe Meer doch so sehr in mein Herz geschlossen, dass der Abschied einmal wieder wie schon bei so vielen Reisen sehr sehr schwer fiel.

Erholt bin ich auch, wenn auch etwas angekränkelt. Der Erholungswert eines Urlaubs, wenn man Leute mit >2 Kindern besucht, ist definitiv – naja, nennen wir es „anders“. Meinen Samstagnachmittag z.B. verbrachte ich – zwar nur teilweise – mit Wäsche aufhängen und Zelt aufbauen. Ein Single-Urlaub der definitiv anderen Art, auch etwas anstrengend, aber hey! was macht das schon, wenn Du fast jeden Morgen um 7 Uhr davon geweckt wirst, dass ein kleines zuckersüßes 3jähriges Mädchen vor Dir steht und Dir sein Spielzeug ans Bett bringt? 🙂

Fotos und einen detaillierten Reisebericht gibt es wie gewohnt, wenn ich mich – und vor allem die mal wieder gefühlt 3.791 Fotos sortiert habe. 😉

Stay tuned und stay gespannt, mit der Ruhe ist es jetzt wieder vorbei. 🙂

Spaziergang durch Oslo

Sie dürfen gerne ein bisschen sauer sein auf mich und ein bisschen schimpfeln. Schon wieder eine Woche vergangen und immer noch KEIN Reisebericht. Und ein Rätsel verlangt auch noch danach, aufgelöst zu werden. Aber hier ist was los, das sag ich Ihnen. Es wird gehochzeitet wie verrückt und manchmal auch ein ganzes Wochenende, der beste aller Opas hat vergangenen Freitag die goldenen 90er betreten und all das muss natürlich gebührend gefeiert werden. Ehre, wem Ehre gebührt.

Also, zunächst das Rätsel: Für zwei Tafeln Schokolade und eine Tüte Chips habe ich genau 86,70 Kronen gezahlt, laut Währungsrechner waren das am 9. September 11,37 €.

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Am nächsten mit ihrem Tipp liegt demnach die Frau mit der Skandinavien-Erfahrung, Nordmädchen, die sogar noch ein bisschen höher auf 13,49 € getippt hatte. Was theoretisch auch gut hätte sein können. Auch wenn die junge Dame hier einen leichten Vorteil hatte, gratuliert die Redaktion recht herzlich der Siegerin und zittert jetzt vor der nächsten Kreditkartenabrechnung. Der Siegerpreis ist eine Postkarte aus dem nächsten Skandinavien-Urlaub. 😉 11,37 €, damit haben Sie nicht gerechnet, wa‘?

Die Ansku

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nimmt Sie jetzt mit auf einen Spaziergang durch das schöne Zentrum Oslos. Los geht es am Bahnhof

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vorbei am Dom.

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Und an hübschen Häuschen. In Oslo gab es sooooo viele Altbauten, das war so so so sehr toll!

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Finde ich ja sehr nett. 😉

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Neben Altbauten gibt es auch viele viele hübsche kleine Cafés.

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Und weil die Ansku so sehr auf so altes Zeug steht, hat sie sich auch sehr gerne und sehr oft wenn die liebste Freundin studieren musste, hier beim Parlament und beim Grand Hotel aufgehalten. Einfach nur gesessen, Zeit baumeln und Seele verstreichen lassen. 😉 Urlaub gehabt…

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… Leute beobachtet

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…einen Kaffetschko getrunken

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… und einen Lieblingsbrunnen entdeckt.

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Ein schlauer Mann sagte einst:

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Aber Zeit hatte die Ansku ja gottseidank genug. Also marschierte sie am nächsten Tag auch weiter durch andere Stadtteile. Und am übernächsten auch. Und am überübernächsten noch etwas weiter und am darauffolgenden Tag… 😉 Wenn man sich etwas vom Zentrum weg bewegt, findet man auch interessante Statuen. Von Statuen werde ich Ihnen aber ein anderes Mal noch mehr erzählen oder nein, mehr zeigen, sonst glauben Sie mir ja gar nicht, wo ich war.

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Und interessante Steine stehen da rum. Das ist aber nicht Stonehenge.

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Oslo hat mich sehr durch seine alternative Stimmung beeindruckt. Hier ist man anscheinend sowohl liberal als auch gottverbunden (im Hintergrund eine Kirche).

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und sogar die Schilder vorm Gefängnis sehen hier irgendwie einladender aus. 😉

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Auf dem Weg Richtung Frogner, noch viele viele Altbauten mehr.

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Am letzten Tag hat die Ansku noch einen kurzen Ausflug nach Bygdøy, so eine Art Reichen- und Museumsinsel gemacht. Dort fährt man mit dem Boot hin, obwohl es theoretisch ja auch einen Bus gäbe. Aber das war mir zu „old school“. 😉

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Dort gab es ein Museum mit alten Häusern, aber ich hatte zu wenig Zeit (ich musste noch die Chips und die Schokolade kaufen 😉 ) um da hineinzugehen. Also hab ich mich aufs Fotografieren von aussen beschränkt.

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Und auch ein Museum über Wikingerschiffe gab es da. War ich aber auch nicht drinnen, ich hebe mir am Urlaubsort ja immer einen Vorwand auf, um nocheinmal wieder dorthin fahren zu können. 😉

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In Oslo waren Kommunalwahlen. Meine Stimme wäre an diese Partei gegangen, für den schönsten Wahlwerbe-„Stand“.

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… oder vielleicht auch an diese. Aber gottseidank musste ich mich gar nicht entscheiden, ich musste an dem Tag sowieso wieder nach Hause fliegen.

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Urlaub in Oslo

Seit Montag abend bin ich wieder zu Hause, allerdings der eigens auf Vorrat gebunkerte wirklich vorzügliche Bananenbrotaufstrich dagegen hat es bedauerlicherweise nicht mehr über den grossen See geschafft. Nicht weil die Ansku sonst in Oslo nichts zu futtern bekommen hätte, nein, ich wurde vorzüglichst bekocht und verwöhnt, sondern einzig und alleine weil der Mann an der Sicherheitskontrolle irgendwie letztendlich doch die stärkeren Argumente hatte, als er mir weismachen wollte, dass ein Bananenbrotaufstrich ein „Liquid“ ist – und deshalb nichts an Bord eines Flugzeuges zu suchen habe. Man hätte das ja auch im Koffer verstauen können, dies nur so als kleine Anregung für die nächste Reise. *augenroll* Weitere Verluste gibt es gottseidank jedoch nicht zu beklagen.

Beim Hinflug regnete es, beim Rückflug ebenso, dazwischen jedoch lagen ein paar herrlich gemöterlische und faule Tage, die größtenteils auch mit Sonnenschein gesegnet waren.

Die liebste Freundin und ich hatten viel Spass und eine sehr gemöterlische Zeit. Wir haben streng darauf geachtet, dass ein geordnetes Urlaubs-Entspannungsprogramm eingehalten wird und immer brav zwischen zwei Besichtigungstouren einen Kaffeehaus-Besuch eingelegt. Leider aber musste die liebste Freundin zwischendurch auch mal in die Uni und so bin ich teils alleine mit meiner Kamera durch die Stadt gezogen. Das Ergebnis davon sind circa ziemlich ungefähr genau siebzehntausenddreiundfünfdrölfzig Photos. Die zu sortieren dürfte einiges an Zeit in Anspruch nehmen, bis dahin jedoch möchte ich Ihnen schoneinmal warme Grüße aus dem Norden ausrichten und Ihnen versichern, dass Oslo uns auf alle Fälle sehr liebt.

Zeitweise – und zwar immer genau dann, wenn ich ein Geschäft betreten habe – war ich jedoch ein wenig verwörrt und war mir nicht mehr sicher, ob Oslo wirklich mich oder vielleicht doch etwas mehr meinen Geldbeutel liebt. Um sich also die Zeit des Photosichtens bis zum nächsten Urlaubstagebuch aus Norwegen zu vertreiben, raten Sie doch mal, wieviel man durchschnittlich in norwegischen Supermärkten für zwei Tafeln Schokolade und eine Tüte Chips zahlt? Leute, die schon einmal in Norwegen waren, sind hiermit von der Teilnahme ausgeschlossen.

Hilsen fra Oslo

Meine Lieben,

Herzlichste Urlaubsgrüsse aus der norwegischen Hauptstadt. Urlaub ist etwas ganz fantastisches, wissen Sie? Ich werde morgens am acht wach und muss nicht aufstehen, sondern lümmele einfach so im Bett herum. Nachmittags wenn die liebste Freundin für ihr Studium lernen muss, mache ich ein Mittagsschläfchen und abends werde ich mit leckerem Essen verwöhnt. Aber nicht dass Sie jetzt denken, wir wären den ganzen Tag nur in der Bude, nein! Dazu ist Oslo viel zu spannend!

Oslo überrascht mich mal mit Sonne, mal mit Regen. Aber das Wichtigste überhaupt ist doch, dass die Frau Ansku wieder am Meer ist, da gehört se nämlich hin.

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Manchmal ist Oslo allerdings auch ein heisses, gefährliches Pflaster, mal abgesehen von den versammelten Nesbø’schen Serienkillern, vor denen ich bereits eindringlich gewarnt wurde:

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Mehr und einen detaillierten Reisebericht gibt es nächste Woche, dann wieder aus der alten Heimat. Bis dahin lasse ich meine Kamera noch etwas glühen. Seien Sie gespannt! 😉

Herzlichste Gryssä
Ihre Frau Ansku

Urlaubstagebuch, Teil drei

Jetzt feiern wir Mittsommer! So allmählich versinkt die Sonne, jedoch nicht für lang, denn es ist die kürzeste Nacht des Jahres. Naja, so ähnlich, denn eigentlich ist die kürzeste Nacht des Jahres ja am 21. Juni, aber weil der ja je nach Jahr auch einmal unter der Woche sein kann, wird Mittsomer oder wie man in Finnland sagt „Juhannus“, das Johannisfest, am Wochenende nach dem 21. Juni gefeiert. Denn Juhannus ist in Skandinavien ein wichtiger Feiertag, vielleicht nach Weihnachten der zweitwichtigste, da möchte keiner arbeiten müssen, sondern alle möchten gerne bei ihrer Familie und auf dem Land sein, die ganze „Nacht“ auf sein und fröhlich sein. Dieses Jahr war der 21. Juni ein Dienstag, deshalb wurde am Freitag, den 24. Juni gefeiert.

Bevor es dunkel wurde, habe ich am späten Nachmittag noch ein wenig in der Bar (mit WLAN fürs ApfelFon!) des Campingplatzes gesessen, einen Kaffee getrunken und versucht für die bald anstehenden Prüfungen in der Uni zu lernen. Nun ist Lernen im Urlaub ja immer so eine Sache, aber an diesem Tag wollte das so gar nicht gelingen. Ständig musste ich hochschauen und auf den traumhaften See schauen. Bei dieser Aussicht auch kein Wunder. 😉

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Wir waren beide an diesem Tag etwas erkältet und müde, deshalb sind wir dann ziemlich spät erst aus unserer Hütte gekrochen und losgezogen ins bunte Treiben. Leider haben wir so das Johannisfeuer verpasst, aber kein Problem, so haben wir nächstes Jahr nochmal einen Grund hinzufahren. 😉

Dann versank allmählich – so gegen 22.30 Uhr – die Sonne hinter dem Horizont. Wir hatten keinen festen Plan, wie wir diese Nacht begehen wollten, sondern begnügten uns einfach damit, die Finnen bei ihrem lustigen Treiben zu beobachten und darauf zu warten das es dunkel wird. Haha.

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Es wurde so ein bisschen dunkel.

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Aber eigentlich nicht richtig.

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Schließlich, nachts um ein Uhr war es am dunkelsten. Aber eigentlich war auch nicht so wirklich dunkel, wir konnten noch problemlos den Felsen neben dem See herunterklettern…

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… und unseren Aussichtssteg erreichen. Da wurde es bereits wieder heller.

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Zwischendurch waren wir auch mal in der Bar auf dem Campingplatz, wo heftig gefeiert wurde. Es gab eine Band, die liebste finnische Freundin kam irgendwann auch noch dazu mit ihrem Bruder und ein paar Freunden und es war ein sehr schönes, ausgelassenes Fest. Feucht-fröhlich, wie das in Finnland eben so ist. Leider aber wurden um Punkt zwei Uhr alle Gäste hinausgeschmissen und so gingen wir wieder zurück zum See und warteten auf den Sonnenaufgang. Der müsste in ungefähr einer Stunde kommen.

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Es wurde heller und heller und der Himmel verfärbte sich zu den schönste Farben, aber die Sonne wollte dann doch nicht aufgehen, die war verdeckt vom „harju“ gegenüber.

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Also beschlossen wir irgendwann dann doch ins Bett zu gehen. Ich glaube, das war eine der schönsten Nächte, die ich jemals erlebt habe. Und so ganz ohne Dunkelheit. Nun ist es ja nicht so – ich gebe es zu-, dass ich zum ersten Mal in Finnland war und zum ersten Mal eine so kurze Nacht erlebt hätte, aber irgendwie war diese kurze Mittsommernacht doch wieder etwas ganz besonderes. Weil so viel Leben war, weil überall Leute fröhlich feierten, weil es so viel zu sehen gab. Und bin ich normalerweise auf Partys die erste, die einschläft – ich bin einfach keine Nachteule – so war ich in dieser Nacht keine einzige Minute müde. So schön war das alles.

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Am nächsten „Morgen“ bot sich dann vor unserer Hütte dieser Ausblick.

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Danach verbrachten wir noch einen sehr gemütlichen Tag in unserer Hütte. Weil es später doch wieder regnete und gewitterte, machten wir es uns im Bett mit unseren neuen finnischen Büchern gemütlich und wanderten nur zwischendurch ein bisschen zum Waldmuseum, um die Ausstellung anzusehen. Der darauffolgende Sonntag war ein trauriger Tag, denn die erste Etappe der Heimreise bis nach Helsinki stand an. Ein letzter Rundgang durch den Helsinkier Hafen und ein letzter Blick auf das kleine rote Häuschen, dass ich so sehr mag, weil es auf der kleinen Insel mitten im Haupthafen von Helsinki unbeirrbar steht, während Tag für Tag die riesengrossen Fähren daran vorbeifahren.

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(das kleine rote Häuschen auf der Insel hinter dem blau-weissen Schiff)

Noch einmal in die Sauna und früh am nächsten Morgen zum Flughafen. So war das in unserem Urlaub. Ich hoffe, Ihnen hat dieses Urlaubstagebuch gefallen und Sie haben Sich ein wenig mit mir freuen können und mit beim Anblick der Fotos und schönen, warmen Urlaubserinnerungen schwelgen können.

Urlaubstagebuch, Teil zwei

Endlich komme ich dazu, den nächsten Teil des Urlaubstagebuches zu schreiben. Ich habe Sie bereits gewarnt, heute müssen Sie stark sein, damit Sie den Wald vor lauter Bäumen noch entdecken können. 😉 Gestern abend haben wir bei der liebsten Freundin zuhause einigen Freunden unsere Urlaubsfotos vorgeführt, das war sehr sehr schön und es gab viele „Aaahs“ und „Ooohs“. Sie dürfen also gerne auch fleißig mit „aaahen“ und „ooohen“, ich finde das sehr schön, wenn auch anderen die Fotos so sehr gefallen wie mir.

Am nächsten Tag, am Donnerstag war es endlich soweit: Raus aus der Zivilisation, rein in den Wald.

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Wir wurden netterweise gleich in aller Frühe von unserer Gastgeberin auf dem Weg zur Arbeit nach Punkaharju mitgenommen.“ Zufällig“ war das auch das Waldmuseum, in dem die liebste Freundin vor vielen einigen Jahren mal Praktikum gemacht hat, deshalb durften wir dort noch einen Kaffee schlürfen und einige Bekannte begrüßen. Was wir unter keinen Umständen gar nicht durften, war etwas für die geliehenen Fahrräder zu bezahlen. Finnische Gastfreundschaft, hachzja. Also schwangen wir uns auf die Drahtesel, um die Umgebung zu erkunden und uns noch vor dem großen Festwochenende im 7km entfernten Supermarkt mit Alkoholika Lebensmitteln einzudecken.

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Da, in dieser kleinen Hütte im Wald, da kann man drin wohnen. War aber nicht unsere Hütte, sonder da hat die liebste Freundin während ihres Praktikums gewohnt.

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Punkaharju ist ein Ort, aber auch ein riesiges Naturschutzgebiet. „harju“ bedeutet Landrücken, das kommt daher, dass es dort noch aus der Eiszeit einen uralten aufgeworfenene Landrücken gibt, der sich gerade durch die Seen und Inseln erstreckt und gerade breit genug ist für eine Straße. Gottseidank gibt es seit einigen Jahren eine Umgehungsstraße, so dass auf dem Landrücken selber nicht mehr viel Verkehr ist und wir sehr gemütlich die 7km radeln konnten und ganz oft stehenbleiben, gucken, staunen, kleine zwischen den Bäumen versteckte Buchten entdecken und viel fotografieren konnten. Für die nächste Dreiviertelstunde war von der Frau Ansku nicht mehr viel zu hören außer „rechts Wasser, links Wasser, rechts Wasser, links… So viel Wasser“ und „Aaah, oooh, wie wunderschön“. Gottseidank kamen kaum Leute vorbei, die mich hätten für verrückt halten können, und so lasse auch ich Sie nun die nächsten Bilder still und unkommentiert geniessen.

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[KLICK MICH!!]

(Hier das Beweisfoto: Rechts Wasser, links Wasser und dazwischen passt gerade eine Straße.  Stellen Sie Sich nur vor, dass das jetzt 7 km lang so weitergeht.)

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Und so sieht das von oben aus: In der Mitte schlängelt sich der Landrücken durch die Landschaft oder muss ich eher sagen … See-schaft??? Das graue im Vordergrund ist allerdings die neue Umgehungsstraße. Die alte Straße geht etwas links daneben mitten durch den Wald. Dieses Foto war so gar nicht geplant. Eher ganz zufällig erfuhren wir, dass es in Punkaharju (dem Ort und auch gleichzeitig Standort des nächsten Supermarktes) einen Wasserturm gibt, auf den man hinaufsteigen kann. So in etwa sah es da also in alle vier Himmelsrichtungen aus, teilweise noch mit etwas mehr Insel als auf diesem Foto, aber so ungefähr.

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Auf dem Rückweg machten wir noch eine Entdeckung. Plötzlich hieß mich die liebste Freundin vom Rad absteigen und etwas abseits des Weges in den Wald hineingehen, bis plötzlich mitten im Wald ein Schornstein vor uns auftauchte. Huch?

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Dann fanden wir auch noch den Eingang dazu.

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Und dann fanden wir ein komplettes System aus Schützengräben, dass wohl irgendjemand dort mal zum Spaß gebuddelt hatte.

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[KLICK MICH!!]

Noch ein Einstiegsloch.

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Danach brachten wir aber wirklich ersteinmal unsere Einkäufe in Sicherheit vor den Mücken, bevor wir am Nachmittag nocheinmal loszogen um den wunderschönen „Karjalankallio“ zu erkunden. „kallio“ bedeutet Felsen und dort fanden wir neben einer wunderschönen Aussicht auch wieder meine heißgeliebten Schieferfelsen, die von Wind, Wetter und all den Jahren so wunderschön glattgeschliffen sind.

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Inzwischen gibt es am Karjalankallio auch eine Picknickhütte, rechts im Hintergrund. Da kann man wunderschön mitten in der Natur picknicken. Leider hatten wir weder eine genügend große lustige Runde Leute, noch etwas zu picknicken dabei, deshalb haben wir einfach nur dagesessen und gestaunt.

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Zu diesem Spaziergang erzähle ich Ihnen noch eine kleine lustige Geschichte: Die Freundin lachte mich während dieses Ausflugs einmal herzlich aus, weil plötzlich mitten im Wald das ApfelFon läutete und ich im tiefen finnischen Wald in the middle of nowhere telefonieren musste, aber ich hatte einen wichtigen Grund zu telefonieren. Die Anruferin war nämlich die liebste finnische Freundin, deren Familie eine Sommerhütte nicht weit weg von unserem Domizil hat. Die liebste finnische Freundin rief an, um uns für den Abend zu Sauna, einem leckeren Abendessen und gemütlichem Beisammensein mit ihr und ihrer Familie einzuladen. So habe ich für diesen Tag unser Abendessen gerettet und uns noch einen Saunagang mit einem See direkt daneben beschert. Ich finde, das gibt mir alles Recht, im Wald zu telefonieren. Die grünen Zweige sind übrigens Birkenzweige, mit denen haut man sich (oder andere) in der Sauna, um die Durchblutung anzuregen.

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Leider haben auch mehrere Saunagänge nichts gegen die drohenden Erkältungen ausrichten können und so liessen wir es am nächsten Tag etwas gemütlicher angehen und machten nur einen kleinen Spaziergang.

Wir liefen durch ein Naturschutzgebiet, in dem seit ca. 100 Jahren versucht wird, den Wald so natürlich wie möglich zu belassen ohne irgendwelche Eingriffe durch den Menschen, ausser es ist dringend nötig, weil z.B. ein Baum droht umzustürzen und gefährlich für die Touristen zu werden. Neben dem Waldmuseum gibt es dort nämlich auch ein Waldforschungsinstitut und obwohl das Forschungsgelände ist, darf man dort auch spazierengehen. Wir liefen also eine ganze Weile durch den dichten ursprünglichen Wald. Dauernd mussten wir über umgestürzte Bäume klettern, Mücken abwehren und darauf achten, dass wir die Bäume nicht allzuschief anschauten, damit sie nicht gleich als nächstes umfallen. 😉 Das war anstrengend aber auch schön. Deshalb kann ich Ihnen leider keine Fotos aus dem ursprünglichen Wald selber bieten, sondern nur „von aussen“ Einmal machten wir auf diesem Felsen Rast, ein anderes Mal legte sich die liebste Freundin etwas erkältungsgeschädigt auf eine Bank und döste ein wenig.

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Das machte gar nichts, wir hatten ja jede Menge Zeit und ich konnte endlich ein wenig fotografieren. Makroaufnahmen, wie ich sie am liebsten mache.

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Diese Lupinien sind in Finnland eine einzige Plage, überall sind die und überall ist’s lila und weiß. 😉

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Nochmals kurz am Waldmuseum vorbei, noch eine wunderhübsche Bucht entdeckt..

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… und dann war unser Ausflug auch schon wieder vorbei und wir waren wieder zurück auf unserem Campingplatz, in unserer kleinen Hütte. Ersteinmal ruhten wir uns ein wenig aus, denn als nächstes wird am Abend Mittsommer gefeiert!

to be continued

Urlaubstagebuch, Teil eins

Helsinki, Du bist und bleibst meine Stadt. Nach dem Ankommen ein Spaziergang durch das Zentrum, die Esplanadi entlang und weiter zum Hafen, ein Kaffee beim Kaivopuisto und sich den Wind um die Nase wehen lassen und ich bin wieder da. Und passt man mal eine Minute nicht auf, sind da gleich auch noch andere Zaungäste da.

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Diese hier waren auch da und stellten sich gleich in Pose, um fotografiert zu werden.

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Ich habe eigentlich schon 10.000 seit diesem Urlaub 10.005 Fotos vom Dom, aber das hier hatte ich tatsächlich noch nicht. Also musste auch dieses Foto noch geknipst werden. Wenn man zwischen April und Juni nach Finnland fährt, erlebt man übrigens so gut wie garantiert (s)einen zweiten Frühling: Die Blumen, die in Deutschland gerade verblüht sind, stehen im hohen Norden gerade in vollster Pracht. In diesem Fall: Der Flieder, links im Bild.

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Das ist übrigens Helsinki, verstehen Sie? Ganz einfach, nicht?

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Auch das ist Helsinki. Marimkko wohin das Auge blickt.

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Und auch das ist Helsinki. Im Sommer und ganz relaxt. Aber da ist es ja sowieso am schönsten.

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Das nächste Foto, das ich Ihnen zeigen möchte, ist nicht mehr Helsinki, sondern Savonlinna. Dorthin sind wir nach unwahrscheinlich leckeren, gemütlichen und verwöhnten vier Tagen bei unseren Gastgebern aufgebrochen. Aber auch in Savonlinna sind wir bekocht und verwöhnt worden, erstens von unserer Gastgeberin und zweitens von der Sonne. Also von letzterer natürlich nicht bekocht, aber dafür in den ersten Tagen umso mehr verwöhnt. Wir durften jedenfalls in einem wunderschönen Haus in der Nähe der Stadt übernachten, abends um zehn noch gemütlich die Sauna benutzen und kamen gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang (geschätzt etwa 23 Uhr?) wieder aus der Sauna raus, bevor wir erschöpft und zufrieden in unser bequemes Bett sanken. Das hat schon was, sag ich Ihnen.

Hier jetzt aber ersteinmal ein Spaziergang durch Savonlinna. Schon wenn man mit dem Zug an die Stadt herantuckert – „in die Stadt hinein“ wäre jetzt irgendwie übertrieben zu sagen, Savonlinna ist das letzte Provinzstädtchen vor dem Nichts – sieht man bereits die große Burg und ich wurde bei dem Anblick ganz furchtbar hibbelig und vorfreudig, weil die Kulisse so toll war und die Sonne so wunderbar schien und wir in einem Tag schon unser endgültiges Urlaubsziel erreichen würden. Als wir dann unser Gepäck an der Touri-Info zwischengelagert hatten und Richtung Marktplatz liefen, da hatte man auch einen wunderschönen, blumigen Ausblick auf die Stadt und den sie umgebenden Saimaa-See.

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Eine Seenplatte ist wirklich etwas Tolles. Ich war ja früher schonmal an/ in/ auf 😉 dieser ostfinnischen Seenplatte, aber diese Schönheit der Landschaft wirft mich jedes Mal doch wieder um und lässt mich sprachlos verstummen. Egal wohin man läuft, überall ist Wasser. Und steht man erstmal am Wasser, ist gegenüber doch gleich schon wieder die nächste Insel und mag diese auch noch so klein sein und die Brücke, die auf die Insel führt, noch so kurz und winzig sein. Verrückt, sag ich Ihnen. Diese Insel hier rechts im Bild wird übrigens für Aufführungen des Sommertheaters genutzt. Wozu braucht es da noch ein Bühnenbild?

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Dieses Foto mag ich so gerne, weil es so wunderbar grün und blau und grün und blau und… wieder grün und blau ist!

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Ich würde Ihnen wirklich gerne auch etwas Savonlinna zeigen, etwas von der Stadt oder den Marktplatz, aber anscheinend gibt es da wirklich nur Wasser. Zumindest wenn ich meine Fotos so durchsehe. Also müssen Sie Sich nun mit weiteren Aussichten über den See begnügen.

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Nein, halt, doch! Es gibt auch noch Enten neben dem Wasser. Dieser kleine Freund hier war sehr schüchtern und hat lange überlegt, ob er sich zu uns trauen sollte oder doch besser nicht. Letztendlich hat er sich dann dagegen entschieden.

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Jetzt aber! Das ist die Burg von Savonlinna, die Olavinlinna.

[Klick mich!]

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Da hat mal der wilde Olavi gehaust und Finnland gegen die bösen Russen verteidigt. Jetzt aber sind die Finnen und die Russen Freunde geworden, deshalb wohnt da niemand mehr, noch nicht einmal mehr eine Prinzessin. Fand ich ein bisschen schade, denn die Burg war so richtig alt, verwinkelt und dunkel und romantisch, so eine richtige Ritterburg eben. Da hätte eine Prinzessin super dazugepasst. Es gab sogar Kanonen und auch Löcher, aus denen man mit den Kanonen rausschießen könnte. Wenn es da nicht schon wieder so viel zu gucken gegeben hätte.

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Dann gingen wir zurück in die Stadt. Das ist übrigens der Bahnhof, an dem wir ausgestiegen sind. Mitten in der Stadt. Sozusagen von schräg unten. Ob die in Stuttgart sich daran wohl mal ein Beispiel nehmen sollten?

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Als wir am Bahnhof vorbei waren, standen wir auch schon fast wieder auf der nächsten Insel. Und dann noch eine Insel weiter war dann Sulosaari, sozusagen das Naherholungsgebiet, wenn der gemeine, gestresste Savonlinna-er mal aus der „grossen, hektischen“ Stadt ausbrechen möchte. Oder so ähnlich. Sie müssen das verstehen.

Und so sieht es da aus:

[Klick mich!]

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Das war der erste Teil der Reise durch Helsinki und den wilden finnischen Osten. Morgen fahren wir weiter (oder auch ein kleines Stückchen zurück, je nachdem aus welcher Perspektive man das sieht) nach Punkaharju, feiern Mittsommer und Sie werden sehr stark sein müssen, dort gibt es nämlich hauptsächlich: Wasser und Bäume.

To be continued

Urlaubstagebuch

„Kleine“ Vorauswahl aller Urlaubsfotos aus Finnland: 53 Fotos. Mannomann.

Aber andererseits – sollte mich das wundern? Gab es schonmal einen Urlaub, bei dem das anders war? Und dazu noch, wo dieses Jahr sowohl Kamera als auch das ApfelFon mit dabeiwaren?

Aussortieren wäre eine Möglichkeit, aber wenig praktikabel, weil irgendwie gibt es doch zu jedem Bild eine Geschichte zu erzählen. Geschichten. Geschichten davon, wie unglaublich schön es dort war und wie wehmütig ich werde, wenn ich die Fotos wieder durchsehe. ♥

Nun, ich habe es versprochen. Also muss ich das Ganze wohl aufteilen auf mehrere Blogeinträge in den kommenden Tagen und Stück für Stück erzählen. Kommt Ihr, kommen Sie mit auf die Reise?